RodgauArt endlich wieder in gewohntem Rahmen mit Werken von 75 Künstlern

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Bei der „RodgauArt22“ waren Werke von 75 Künstlern mit der inzwischen bekannten Bandbreite an künstlerischer Arbeit und Ausdrucksform zu sehen. (Foto: ah)

2020 fand die „RodgauArt“ nur online statt und 2021 dann als 3G-Veranstaltung ohne Vernissage, Führungen und Künstlercafé des SOS-Helferkreises. In diesem Jahr konnte diese Kunstausstellung, die schon seit einiger Zeit überregionale Bedeutung hat, endlich in gewohntem Rahmen stattfinden.

Bei seiner Eröffnungsrede wies Rodgaus Kulturdezernent Winno Sahm darauf hin, dass Schiller die Vorstellung hatte, dass die Begegnung mit dem „Kunstschönen“, eine karthartische Wirkung hätte, was aber wohl zu optimistisch sei. Es wäre vielleicht schon viel gewonnen, wenn die Begegnung mit dem „Kunstschönen“ den Blick weiten und schärfen würde. Er sei auch überzeugt, dass gerade in unserer Zeit mit seinen vielen Problemen, die Kunst nicht überflüssig, sondern besonders nötig sei.

Mit einer besonderen Art von Kunst beschäftigte sich das Werkstattgespräch. Es fand diesmal mit Kunstschaffenden statt, die auch in der dritten Dimension arbeiten. Auf die Besonderheit dieser Werke wies Winno Sahm bei seinen gut besuchten Führungen hin, denn im Gegensatz zu den meisten zweidimensionalen Kunstwerken verändert sich das Aussehen dieser dreidimensionalen Schöpfungen immer auch mit der Änderung der Position des Betrachtenden. Als Raumwesen könne man so auch Raumerfahrung machen. Er wies auch darauf hin, das es bei der Gestaltung der Ausstellung eine besondere Leistung sei, dass sich Skulpturen und zweidimensionale Werke ergänzten und nicht gegenseitig verdeckten. Bei der „RodgauArt22“ waren Werke von 75 Künstlern mit der inzwischen bekannten Bandbreite an künstlerischer Arbeit und Ausdrucksform zu sehen.

Blickten im vergangenen Jahr große Minotauren von der Bühne in den großen Saal, so waren diesmal dort die Torsos von Reihnold Mehling aus Mühlheim zu sehen. Etwa die Hälfte der Aussteller sind neu dabei oder erst wieder nach längeren Pause. „Wir wollen die Ausstellung weiterentwickeln“, erklärte Gabriele Ziegler von der städtischen Agentur für Kultur, Sport und Ehrenamt und Hauptorganisatorin. Zu den „Neulingen“ bei der RodgauArt gehörten auch sehr junge Künstler, die auch schon bei der Rodgauer Jugend-Art ausgestellt haben oder zum Teil schon mit Preisen ausgezeichnet wurden. Geachtet wird auch darauf, dass die Teilnehmer immer an verschiedenen Plätzen stehen. Das gelte auch für langjährige Aussteller. Durch zusätzlichen Ankauf von Stellwänden, konnte auch die Gestaltung der Ausstellung verändert werden.

Die Warteliste der interessierten Künstler ist immer recht groß, durch krankheitsbedingte Absagen konnten jedoch noch einige berücksichtigt werden. Eingesprungen ist auch Peter Imgrund mit Skulpturen, der schon lange auf der Wunschliste von Gabriele Ziegler stand. Die längste Anfahrt hatte Uli Hildner mit seinen Acrylbildern aus Dresden.

(Text: ah)