Neue Lebensmittelausgabe in Obertshausen öffnet ihre Pforten

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Am 1. Dezember fiel der Startschuss für die neue Lebensmittelausgabe in Obertshausen. Am vergangenen Samstag (26. November) haben die Organisatoren des „Lädchens“ erste Spendentüten bei Edeka Deckenbach abgeholt. Im Rahmen der Edeka-Tafel-Aktion haben Kundinnen und Kunden pro Tüte fünf Euro bezahlt und spenden diese Bedürftigen. Frank Deckenbach (links) stellte die 132 Tüten zur Abholung bereit. Das freut nicht nur Silvia Acemi (Dritte von links) und Rudolf Schulz (Dritter von rechts) von der Arbeiterwohlfahrt sowie Jürgen Aulbach (Zweiter von rechts) vom Deutschen Roten Kreuz, sondern auch Bürgermeister Manuel Friedrich (Zweiter von links) und Ersten Stadtrat Michael Möser. (Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen)

Endlich ist es soweit: Die neue Lebensmittelausgabe im Tiefparterre des Sozialzentrums in der Friedensstraße 26 in Obertshausen öffnet ihre Türen für die Kundschaft. Das Gemeinschaftsprojekt von Arbeiterwohlfahrt (Awo), Deutschem Roten Kreuz (DRK), evangelischer Kirchengemeinde Obertshausen, katholischer Kirchengemeinde St. Josef und Stadt Obertshausen sowie unter Beteiligung von Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe Obertshausen und von „Oberthausen hilft!“ nimmt mit dem Beginn der Adventszeit nach einer intensiven Vorbereitungszeit seine praktische Arbeit auf. Am heutigen 1. Dezember gaben Helferinnen und Helfer erste Lebensmittel an Bedürftige aus.

Bis zu diesem Startschuss hat das Organisationsteam schon viele Stunden an dem Projekt gearbeitet. Gleichzeitig hat die neue Lebensmittelausgabe in Obertshausen jetzt auch einen Namen: In einem Ideenwettbewerb konnten Bürgerinnen und Bürger Namensvorschläge einreichen. Die meisten Stimmen gab es im Abstimmungsprozess für „Lädchen“.

Die inzwischen über 80 Engagierten im Obertshausener Engagement-Netzwerk haben sich intensiv auf die ersten Öffnungszeiten am 1. und 5. Dezember, jeweils von 10 bis 12 Uhr vorbereitet. „Wir sind begeistert von der Liebe, den Ideen und dem großen Engagement aller Ehrenamtlichen die sich bis jetzt in unserem Gemeinschaftsprojekt einbringen“, sagt Beatrix Duttine-Eberhardt (DRK) freudig. Sie hat im Netzwerk den Bereich des Ehrenamtsmanagements übernommen. Das DRK ist insgesamt für einen großen Teil der Gesamtorganisation in der Aufbauphase des Lädchens verantwortlich und hat dafür auch das bereits vorhandene DRK-Konzept für Lebensmittelausgaben zur Versorgung benachteiligter Menschen mit eingebracht.

Mehrsprachiges Helferteam

Im Team des Lädchens sind erfahrene sowie neue Helferinnen und Helfer tätig. Sie sind im Alter zwischen 20 und bis über 80 Jahre – mehr Frauen als Männer, aber insgesamt ganz gemischt. Ihre Motivation ist es, zu helfen und mit Menschen zusammenzutreffen. Einige Ehrenamtliche waren früher auch bei der Lebensmittelausgabe Oase tätig und packen nun auch beim Lädchen mit an. Viele der Helferinnen und Helfer sprechen mehrere Sprachen – unter anderem auch Türkisch und Farsi.

In den ersten Wochen wird das Team viele neue und spannende Erfahrungen sammeln und es werden sich neue Kontakte zwischen den Ehrenamtlichen und auch zu den Kundinnen und Kunden ergeben, dies stärkt das Gemeinschafts- und Willkommensgefühl. Bei Kaffee und Kuchen sind die Kundinnen und Kunden bei jeder Einkaufzeit zum Verweilen eingeladen und können miteinander oder auch mit Ehrenamtlichen aus dem Betreuungs- und Beratungsteam des Lädchens in Kontakt kommen.

Voraussichtlich kann zunächst an vier Tagen in der Woche geöffnet werden. Es wird Öffnungszeiten sowohl am Vor- als auch am Nachmittag geben. Die ersten Öffnungstage werden zudem durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Servicestelle begleitet, die direkt vor Ort in der Friedensstraße 26 die Zugangsberechtigungen für bedürftige Bürgerinnen und Bürger ausstellen. Anschließend kann dann bereits der erste Einkauf vor Ort getätigt werden. „Die Bedürftigkeitsprüfung ist Voraussetzung für den Einkauf im Lädchen“, erklärt Fachdienstleiter Sebastian Leinweber. „Mit Ausgabe der ,O-Card Charity‘ kann man sich als Kundin beziehungsweise Kunde ausweisen.“ Nach den Eröffnungstagen gibt es mittwochs (erstmals ab 7. Dezember) zwischen 15 und 18.30 Uhr im Zuge der offenen Sprechstunde der Servicestelle die Möglichkeit, vor Ort die Bedürftigkeit prüfen zu lassen.

Das Fahrerteam und die „Motoren“ des Gesamtvorhabens rund um Rudolf Schulz (Awo) und Jürgen Aulbach (DRK) hat bereits am vergangenen Samstag, 26. November, die ersten Lebensmittelspenden bei Edeka Deckenbach abgeholt. Rudolf Schulz freut sich, dass Edeka Deckenbach, wie auch weitere Lebensmittel-Einzelhändler und Discounter, die Einrichtung künftig dauerhaft unterstützen möchte. Das Fahrerteam kann bei der Abholung auf Dienstfahrzeuge der Awo Obertshausen zurückgreifen, dies erleichtert die Arbeit ganz wesentlich.

Weitere Helferinnen und Helfer gerne gesehen

Aktuell zählt das Fahrerteam zehn Unterstützer – diese würden sich über weitere Helferinnen und Helfer freuen, die auch bereit sind, die gespendeten Lebensmittel bei den Supermärkten und Bäckereien abzuholen und dann zum Sozialzentrum an der Friedenstraße zu bringen. „Wir freuen uns über jeden, der mitmachen möchte“, erklärt Jürgen Aulbach.

Das Lädchen und die Begleitangebote sollen ein Segen für Obertshausen und seine Bürgerinnen und Bürger sein, dieser wird nun rund um die Eröffnung von den Geistlichen der beiden beteiligten Pfarreien erteilt.

Der Start einer solchen Hilfeeinrichtung in den aktuell herausfordernden Zeiten zeugt von der engagierten Stadtgesellschaft und dem Zusammenhalt in Obertshausen. „Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich. Umso mehr gilt es schon heute Danke zu sagen, für so viele helfende Hände, die mitanpacken. Es ist toll zu sehen, welches soziale Netzwerk hier in Obertshausen vorhanden ist“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich. „Das Ende der privat organisierten Lebensmittelausgabe Oase hat eine große Lücke in Obertshausen hinterlassen. In dem Gebäude an der Friedensstraße hat sich innerhalb kürzester Zeit ein ganz besonderes Projekt entwickelt, bei dem viele Kooperationspartner Hand in Hand arbeiten“, sagt Erster Stadtrat und Sozialdezernent Michael Möser.

Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit hat, meldet sich gern per E-Mail: machmit@drkhausen.de oder während der Öffnungszeiten im „Lädchen“ unter Tel. 9721431.

(Text: PM Stadt Obertshausen)