Rödermark: Viel Arbeit auf dem braun-gelb-grünen Teppich

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Das Stadtgärtner-Team, von links nach rechts: Thorsten Rücker, Bekir Mustafa, Matthias Reichenbach, Sascha Richter und Sven Rickert. (Foto: Stadt Rödermark)

KBR-Stadtgärtner haben auch im Spätherbst und Winter mehr als reichlich zu tun

Bei Wind und Wetter ausschwärmen, sich auf feuchten Wiesen tummeln, Nässe und Kälte spüren, im Gesicht, an den Händen… Keine Frage: Für die Rödermärker Stadtgärtner, die für die Kommunalen Betriebe (KBR) im Einsatz sind, gibt es sicher angenehmere Jahres- und Arbeitszeiten. Doch gerade in der jetzigen Saison, im späten Herbst und im aufziehenden Winter, muss eben auch Dienst für die Allgemeinheit geleistet werden, Tag für Tag, zuverlässig und ohne Murren.

Der Job, den die siebenköpfige Kernmannschaft zu erledigen hat, verlangt Ausdauer. Laub beseitigen und Hecken schneiden: Das sind aktuell, bis in den Februar hinein, die zentralen Aufgaben. Und manch einer, der in der Stadt zwischen Bulau und Breidert zu Hause ist, kann sich wohl gar nicht richtig vorstellen, welche Mengen an „Öko-Abfall“ dabei anfallen.

15 Kilometer Hecke, 30 Fußballfelder mit Laub

„Ich hab‘ mal in der Statistik geblättert und alles zusammengezählt. Auf den Friedhöfen und an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet schneiden unsere Leute in den kälteren vier, fünf Monaten rund um den Jahreswechsel ungefähr 15.000 Meter Heckenbewuchs. Hinzu kommt eine Fläche von etwa 30 Fußballfeldern: Mehr als 150.000 Quadratmeter, die darauf warten, vom Laub ‚befreit‘ zu werden.“ Mit diesen Worten und Zahlen beschreibt Thorsten Heberer, der Leiter des städtischen Betriebshofes, das Pensum seiner Kollegen.

„Da kann man sehen, was geleistet wird. Es sind wichtige Dinge, um die sich der Gärtner-Trupp kümmert. Dinge, die viele Menschen vielleicht ignorieren und als Selbstverständlichkeit abtun. Aber was wäre, wenn es dieses großflächige Schneiden, Aufkehren und Abtransportieren nicht geben würde?“ Heberer fragt rhetorisch, er möchte einfach, dass der Einsatz gewertschätzt wird, frei nach dem Motto „viel Nutzen für viele Menschen“.

Hecken- und Laubarbeiten auf dem Spielplatz in der Siedlung Bienengarten. (Foto: Stadt Rödermark)

Gehwege und Durchgänge von störendem Bewuchs freihalten, wichtige Verbindungsachsen für Landwirte und Radfahrer gut passierbar machen, vom Baum gefallene Blätter als Rutschgefahr beseitigen, manchmal sogar – beispielsweise auf Spielplätzen – einen regelrechten Kampf gegen Laubteppiche ausfechten: Das alles gehört momentan zum Arbeitsalltag der Stadtgärtner.

Heckenschere, Motorsäge, Rechen, Besen und Schaufel kommen als klassische Gerätschaften zum Einsatz. Doch es gibt auch noch andere Helfer technischer Art, so etwa einen Laubsauger-Schlauch. Der „Rüssel“ leistet beim Verladen der Blätterhaufen auf die Transportfahrzeuge wertvolle Dienste, ehe die braun-gelb-grüne Masse zur Kompostanlage an der Kapellenstraße gebracht wird.

Rücksicht auf ökologische Belange

Heberer, der die Einsätze und Abläufe in der Betriebshof-Zentrale koordiniert, macht auch auf Umweltschutz-Aspekte aufmerksam. Sein Hinweis: „Hin und wieder kursiert der Irrglaube, unsere Leute seien bei ihrer Arbeit im Hinblick auf ökologische Belange nicht sensibel genug. Doch das Gegenteil ist richtig. Wir achten sehr bewusst auf dieses Thema und halten Rücksprache mit der zuständigen Umwelt-Fachabteilung der Stadtverwaltung. In geschützten Bereichen lassen wir Laubhaufen liegen – als Überwinterungshilfe für Igel.“

Apropos Umwelt, Ökologie, Wetter, Klima… Wie der Wandel beim letztgenannten Stichwort die jährlichen Arbeitskreisläufe verschiebt: Das haben Heberer und sein Team auch 2022 zu spüren bekommen. Wer geglaubt hatte, nach dem heißen Sommer würden die Bäume nun rasend schnell das Laub abwerfen, sah sich getäuscht.

„Der relativ regenreiche September hat nochmal für einen richtig kräftigen, ungewöhnlichen Wachstumsschub gesorgt. Das führte dazu, dass wir noch bis in den November hinein Gras gemäht haben, so spät wie nie zuvor. Und die Arbeit mit dem Laub begann dann auch entsprechend zeitverzögert“, lässt der Betriebshof-Chef den Herbst Revue passieren.

Sein Fazit: „Es zeigt sich halt immer wieder, dass wir uns als Menschen, die in der Natur unter freiem Himmel tätig sind, sehr flexibel auf all diese Kapriolen einstellen müssen.“ Jetzt, da es auf Weihnachten zugeht, hat Heberer schon die nächste potenzielle Herausforderung vor Augen: „Mal schauen, was uns diesmal in Sachen Winterdienst erwartet. Wenn’s sein muss, bündeln wir bei Eis und Schnee alle Kräfte. Das Streuen und Räumen hat dann natürlich oberste Priorität.“

Dann müssen Laub und Hecke eben auch mal warten. So oder so: Für die KBR-Bediensteten gibt’s keinen Leerlauf. Mutter Natur sorgt ständig für Bewegung.

(Text: PM Stadt Rödermark)