„Der Temperaturanstieg bedroht Mensch und Tier“

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Symbolbild Hitze (Foto: geralt auf Pixabay)

Seit 1949 ist die Durchschnittstemperatur in Frankfurt um 1,3 Grad gestiegen

Frankfurt wird wärmer und trockener. Die aktuellen Zahlen von „Frankfurt Statistik Aktuell“ belegten, was uns bereits die heißen Sommer der vergangenen Jahre gezeigt haben, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Sie erklärt: „Die Erderhitzung ist keine Chimäre, sie ist längst bittere Realität. Weltweit und eben auch in Frankfurt.“

Von 1949 bis heute ist laut Erhebung des Deutschen Wetterdienstes die Jahresdurchschnittstemperatur um 1,3 Grad gestiegen. Auch die Anzahl der heißen Tage, also der Tage, an denen eine Temperatur von mindestens 30 Grad gemessen wird, hat sich seit 1951 im Vergleich der Referenzperioden 1951 bis 1960 und 2011 bis 2020 von sieben auf 20 annähernd verdreifacht. Dezernentin Heilig sagt: „Dieser konstante Temperaturanstieg in Frankfurt ist eine akute Bedrohung. Die Hitze belastet uns tagsüber und sie lässt uns auch in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Sie macht uns krank und sie ist eine Bedrohung für die biologische Vielfalt der Natur.“

Die „Klimamaschine“ Stadtwald sterbe wegen Hitze und fehlendem Niederschlag, die Stadtbäume leideten unter der Wärme genauso wie unter dem akuten Wassermangel in den letzten Jahren, Flüsse und Seen trockneten – wie in diesem Sommer geschehen – aus, die erhöhte Wassertemperatur lasse Tiere und Mikroorganismen sterben, betont Heilig.

Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2.0

Mit der Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2.0, mit der etwa die Kaltluftschneisen zur Belüftung der Innenstadt gesichert werden, habe Frankfurt schon einiges auf den Weg gebracht, um die Bevölkerung vor den Folgen der Erderwärmung in der Stadt zu schützen, erklärte Heilig. Auch der GrünGürtel und der große Grünraum am Main sind Beispiele für eine vorausschauende gesamtstädtische Klima-Planung: Über das Niddatal und entlang des Mains strömt auch in heißen Sommernächten noch kühlende Frischluft in die Stadt.

Die klimaoptimierte Umgestaltung von zentralen Plätzen in der Stadt wie dem Paul-Arnsberg-Platz dient dem Schutz der Bevölkerung bei anhaltender Hitze genauso wie auch die Inbetriebnahme von zusätzlichen Trinkbrunnen in der Innenstadt. Programme wie „Frankfurt frischt auf“ unterstützen private Haus- und Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer in Fragen zu Fassaden- oder Dachbegrünung, zusätzlich können sie 50 Prozent der Kosten von der Stadt erhalten. Denn Begrünungen auf dem Dach oder an der Fassade kühlen das Gebäude im Sommer und machen das Mikroklima in der Umgebung angenehmer.

Investition von250 Millionen Euro in Klimaschutz und Anpassung

Heilig sagt: „Frankfurt wird in den nächsten Jahren 250 Millionen Euro in Klimaschutz und Anpassung investieren. Wir bereiten damit etwa ein Förderprogramm für mehr Solaranlagen auf Dächern vor und wollen auch unsere älteren städtischen Gebäude energetisch sanieren. Mit mehr als zwei Millionen Euro wollen wir unseren Stadtwald weiter klimastabil umbauen, um ihn als grüne Lunge und CO2-Speicher für die kommenden Generationen zu erhalten.“

Mit Blick auf die derzeit im kanadischen Montreal stattfindende UN-Artenschutzkonferenz sagt die Klima- und Umweltdezernentin: „Der Klimawandel ist die größte Gefahr für unsere heimische Biodiversität. Schon jetzt verlieren wir weltweit ein Drittel aller Tiere und Pflanzen, weil ihr Lebensraum verschwindet. Die Klimakrise erhöht das Tempo. Manche Tiere und Pflanzen können sich nicht schnell genug an den Klimawandel anpassen. Wir brauchen dringend weltweit verbindliche ökologische Standards für Agrar- und Forstwirtschaft und für die Industrie, um Klima und die biologische Vielfalt zu schützen und damit auch uns selbst.“

(Text: PM Stadt Frankfurt)