Odenwaldkreis: Kreistag garantiert Erhalt der Grundschule in Weiten-Gesäß

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(Symbolfoto: Pixabay)

Sollte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die von ihr getragene Grundschule in Weiten-Gesäß aufgeben, wird der Odenwaldkreis den Erhalt der Schule sichern, sofern sich kein anderer geeigneter Träger findet. Das hat der Odenwälder Kreistag in seiner Sitzung  einstimmig beschlossen und damit einen Antrag der Koalition von SPD, ÜWG und FDP angenommen. Voraussetzung für die eventuelle Übernahme der Trägerschaft durch den Kreis ist, dass das Land Hessen für die erforderliche personelle Ausstattung sorgt. Der Kreisausschuss soll die notwendigen Schritte einleiten und nach der Sommerpause 2023 dem Kreistag darüber berichten.

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau entscheidet im Frühjahr 2023, ob die Schule in dem Michelstädter Stadtteil aus Spargründen im Jahr 2026 aufgegeben werden soll. Eigentlich wollte die Synode dies schon in ihrer jüngsten Sitzung Ende November beschließen, verschob die Entscheidung aber.

Redner aller Fraktionen betonten die Bedeutung eines Grundschulangebots im jeweiligen Wohnort und somit auch in Weiten-Gesäß. Landrat Frank Matiaske dankte dem Kreistag für die geschlossene Haltung. „Sie entspricht unserer Philosophie, auch kleine Schuldstandorte zu erhalten.“

Ebenfalls einstimmig wurde ein weiterer Antrag der Koalition angenommen, der ein Hearing zur Situation von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung im Odenwaldkreis vorsieht. Der Kreisausschuss wurde damit beauftragt, die Veranstaltung zu organisieren. Die Ergebnisse sollen den Kreistagsfraktionen als Grundlage für die weitere Arbeit dienen. Das Hearing, in dem auch Fachexperten zu Wort kommen sollen, wird öffentlich sein. Mit der Inklusion von Menschen mit Behinderung nach der Regelschulzeit soll sich zusätzlich der Sozialausschuss des Kreistags eingehend befassen.

Außerdem beschloss der Kreistag auf einen Antrag der Koalition hin, mehr Schülerinnen und Schülern das Schülerticket Hessen unentgeltlich anzubieten und somit für die Fahrt mit dem Schulbus aufzukommen. So sollen auch Fahrten in weiter entfernte Schulen finanziert werden, um Familien finanziell zu entlasten. So würden zum Beispiel keine Mehrkosten mehr anfallen, wenn Kinder das Gymnasium in Michelstadt besuchen und nicht eine wohnortnahe Schule, die einen gymnasialen Bildungsgang anbietet.

Auch einen vierten Antrag der Koalition nahm der Kreistag einstimmig an: So soll der Kreisausschuss eine Informationsfreiheitssatzung entwerfen und im nächsten Jahr zur Beschlussfassung vorlegen. Ziel einer solchen Satzung ist, Entscheidungen der Kreisverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern noch transparenter zu vermitteln.

(Text: PM Odenwaldkreis)