Die deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) hat auf der jährlichen Tagung, welche vom 7. bis 9. Dezember in Berlin stattfand die Arbeit von W. Marx, T. Niemeyer, A. Conta, C. Hartmann und P. Obid aus über 300 eingereichten Forschungsprojekten mit einem von sechs vergebenen Preisen honoriert.
Das Pilotprojekt: Biomechanische Studie zur Ermittlung der Wirbelsäulenbeweglichkeit vor und nach Korrekturspondylodese mittels dreidimensionaler Echtzeit-Darstellung unter Verwendung von Dehnungs- Messstreifen (Mink Tec*).
In Deutschland werden in der Altersklasse der 10- bis 19-Jährigen jährlich circa 500 Patienten mit einer ausgeprägten Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) operiert. Der Großteil dieser Patienten wird mittels einer Begradigungs- und Versteifungsoperation vom Rücken aus (dorsale Korrekturspondylodese) versorgt. Nach einer solchen Versorgung sind die betroffenen Wirbelsäulensegmente nicht mehr beweglich, was zu einer globalen Bewegungseinschränkung führt, die unter anderem von der Instrumentationsstrecke abhängig ist. Bisher kann aufgrund fehlender Daten keine sichere Aussage über das Ausmaß der Bewegungseinschränkung und die Relevanz im Alltag getroffen werden.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist die Einschränkung der Beweglichkeit nach Skolioseoperation im Alltag und bei sportlichen Betätigungen eine zentrale Fragestellung. In den präoperativen Beratungsgesprächen wird dies regelmäßig abgefragt und kann leider bisher nur unzureichend und nur aus Erfahrungswerten beantwortet werden.
Bisher gibt es kein Standardverfahren zur Messung dieser Parameter. Klinische Untersuchungen wie der Finger-Boden-Abstand bieten nur unzureichende Anhaltspunkte und bilden nicht nur die nachgefragte Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule ab.
In der Studie werden die dreidimensionale Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule in Echtzeit sowie die postoperativen Veränderungen der Beweglichkeit nach dorsaler Korrekturspondylodese mittels moderner Bewegungssensoren erfasst.
(Text: LPR)
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