500.000-Euro-Projekt der DJK Münster ist fast abgeschlossen

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Nur der Boden kommt noch dran: Die DJK Blau-Weiß Münster hat ihr Ensemble samt Sporthalle (hier bei einem Tischtennis-Showmatch bei der 100-Jahr-Feier im Juni 2022) seit 2015 für eine halbe Million Euro saniert. (Foto: jedö)

DJK Blau-Weiß Münster hat ihr Ensemble samt Sporthalle an der Heine-Straße umfassend saniert

Sanierung oder Neubau: Vor dieser Frage stehen Besitzer einer Immobilie gerade dann, wenn nicht nur ein bisschen Renovierung, sondern eine grundlegende Modernisierung des Objekts nötig geworden ist. So wie im Sportzentrum der DJK Blau-Weiß Münster, mit 900 Mitgliedern (etwa gleichauf mit dem TV Münster) größter Verein der Gersprenz-Gemeinde und gerade 100 Jahre alt geworden: In der 1981 eingeweihten Sporthalle, die an der Heinrich-Heine-Straße als Prunkstück des Komplexes mit Gaststätte und Kegelbahn auch buchstäblich herausragt, gelangten die DJKler schon vor einigen Jahren zur Erkenntnis, dringend investieren zu müssen. 2015 fiel der Startschuss zum Großprojekt, das mittlerweile eine halbe Million Euro verschlungen hat und sich nun dem Ende neigt.

„Für einen Neubau war die Substanz einfach noch zu gut“, sagt Andreas Müller. Er war zehn Jahre lang einer der drei Vorsitzenden der DJK Blau-Weiß, trat auf der Mitgliederversammlung Ende 2022 nicht mehr an und übergab sein Amt in neue Hände. Den Abschluss der Sanierung werden an vorderster Front die neuen Vorsitzenden Matthias Wolf und Martin Heckwolf verantworten; wie Müller kandidierten auch die zwei anderen bisherigen Vorsitzenden Thomas Meinel und Kerstin Brühl nicht mehr.

Die DJK Münster also entschied sich für eine Sanierung. Zunächst erneuerte der Verein Heizung, Lüftung und die Notausgänge. „In der zweiten Sanierungswelle wurde dann das Dach gemacht“, blickt Müller zurück. Schließlich folgten die sanitären Anlagen, die zur 100-Jahr-Feier im vergangenen Sommer größtenteils fertig waren. Als Herausforderung entpuppten sich immer wieder die Verfügbarkeit von Baumaterialien und deren Preisanstieg. Viele Arbeitsstunden in Eigenleistung wirkten noch höheren Ausgaben entgegen.

Hallenboden kommt noch dran

Trotzdem werde sich die Sanierung des Komplexes und der insbesondere für die große Tischtennis-Abteilung, aber auch die Fastnachter des Vereins zentralen Sporthalle „auf ein Gesamtvolumen in Höhe einer halben Million Euro belaufen“, wie Müller kalkuliert. Unter anderem an den in die Jahre gekommenen Hallenboden will sich die DJK noch wagen. Die alte Kegelbahn soll zu einem Lagerraum werden und aufs Dach eine Photovoltaik-Anlage kommen. Das Budget für die Großinvestition stützten in mehreren Förderwellen staatliche Zuschüsse. Das Land steuerte 50.000 Euro bei, die Gemeinde 40.000 Euro und der Landkreis 20.000 Euro.

Der Bau der Sporthalle an der Heinrich-Heine-Straße war von den Blau-Weißen bereits Mitte der 70er andiskutiert worden. Weil sich die Jugendarbeit der 1922 gegründeten, dann von den Nazis verbotenen und 1956 wieder offiziell eingetragenen Münsterer DJK in dieser Zeit so gut entwickelt hatte, berieten die Mitglieder bereits auf ihrer Jahreshauptversammlung 1976, ob sie das bislang genutzte Jugendheim der katholischen Pfarrgemeinde erweitern oder eine neue Halle bauen sollten. Ein Jahr später – etwa zu jener Zeit, als der Stern von Tischtennis-Ass Jörg Roßkopf als berühmtesten Vereinsmitglied zu leuchten begann (Roßkopf wurde 1977 als siebenjähriger Knirps Hessenmeister unter lauter Neunjährigen) – kristallisierte sich die Neubau-Lösung heraus. Der Pfarrgemeinderat hatte die Erweiterung des Jugendheims abgelehnt.

Ende 1978 gaben die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung grünes Licht für den Hallenbau an der Heine-Straße. Anfang 1981 nahm die DJK Blau-Weiß Münster dort zunächst Gaststätte und Kegelbahn in Betrieb. Am 24. Oktober 1981 rundete die Einweihung der nun fast vollständig ertüchtigten Sporthalle den Start im neuen Ensemble ab.

(Text: jedö)