Pendlerstatistik Hessen 2022: Zahl der Einpendler und Auspendler weiter gestiegen

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(Symbolfoto: Free-Photos auf Pixabay)

Mit dem stetigen Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen nimmt ebenfalls die Zahl der Einpendler und Auspendler zu. Die Zahl der Menschen, die 2022 in Hessen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgingen, ist binnen eines Jahres um rund 53.400 (2,0 Prozent) angestiegen. Zum Stichtag 30.06.2022 wurden 2.711.176 Beschäftigte mit Arbeitsort Hessen gezählt. Davon lebten rund 2.285.470 auch im Bundesland. 423.660 zählten zu den sogenannten Einpendlern aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland. Sie waren zwar in Hessen beschäftigt, hatten aber ihren offiziellen Wohnsitz außerhalb des Landes. Rund 290.000 Beschäftigte verließen Hessen als Auspendler.

Die Zahl der Einpendler stieg zum Vorjahr um etwa 17.800 (+4,4 Prozent) an. 15,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in Hessen wohnten damit 2022 nicht im Bundesland.

In den letzten 15 Jahren ist die Zahl der Einpendler deutlich angestiegen. Waren es 2007 noch rund 303.340 Einpendler, beträgt der Anstieg zum 30. Juni 2022 fast 40 Prozent.

Die Zahl der Auspendler stieg ebenfalls an (+13.130 oder 4,8 Prozent). 289.822 Menschen verließen ihren Wohnort, um außerhalb der Landesgrenze zu arbeiten. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Hessen pendelten beruflich mehrheitlich in die benachbarten Bundesländer Baden-Württemberg (63.632), Rheinland-Pfalz (60.330), Nordrhein-Westfalen (54.099) und Bayern (53.383).

Einpendler kommen überwiegend aus Rheinland-Pfalz

Einpendler, die ihre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen ausüben, kamen überwiegend aus Rheinland-Pfalz (112.284), Bayern (72.518) und Nordrhein-Westfalen (70.780). An vierter Stelle stehen die Einpendler aus Baden-Württemberg (58.376). Wie bereits im letzten Jahr haben mehr Hessen ihren Arbeitsplatz in Baden-Württemberg als umgekehrt. Bei allen anderen Bundesländern weist Hessen hingegen einen Einpendlerüberschuss auf.

Einpendler arbeiten mehrheitlich in der Unternehmensführung und -organisation

Wie in den Jahren zuvor üben die meisten Einpendler Berufe in der Unternehmensführung und -organisation aus: rund 72.500 (2021: 67.000). Auf Platz 2 folgten Berufspendler im Bereich Verkehr und Logistik: 32.500 (2021: 32.612). Auf Platz 3 waren Einkaufs-, Vertriebs und Handelsberufe: 31.610 (2021: 30.463). 31.173 (2021: 27.363) übten einen Job im IT-Bereich und 26.693 (2021: 25.338) einen Job im Finanzdienstleistungssektor aus.

Der von der Corona-Krise besonders betroffene Bereich Tourismus-, Hotel- und Gastgewerbe konnte 2022 ebenfalls wieder mehr Stellen durch Einpendler besetzen: 6.164 und liegt damit leicht über dem Vorkrisenniveau (2019: 6.093).

Hintergrundinformation

Die Ein- und Auspendlerzahlen 2022 nach Kreisen stehen erst ab Mitte Februar 2023 zur Verfügung.

Pendlerverflechtungen nach Kreisen (Juni 2021):
https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?submit=Suchen&topic_f=beschaeftigung-sozbe-krpend&r_f=bl_Hessen

Pendleratlas (Juni 2021): https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Angebote/Pendleratlas/Pendleratlas-Nav.html?templateQueryString=pendleratlas

Aktuelle Informationen zum Arbeitsmarkt in Hessen sowie den Angeboten und Services der Agenturen für Arbeit und der Familienkasse finden Sie auch auf Twitter: https://twitter.com/rd_hessen

(Text: PM Bundesagentur für Arbeit)