Geliebtes Großmaul: Die Anakonda im Senckenberg Naturmuseum ist im Wellness-Urlaub

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Anakonda und Wasserschwein im Senckenberg Museum (Foto: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung)

Die Große Anakonda (Eunectes murinus) hat – ab einer gewissen Größe – keine natürlichen Feinde. Sie steht an der Spitze der Nahrungskette und frisst alles, was sie als Lauerjäger überraschen und mit ihrer immensen Körperkraft und -masse überwältigen kann. Vielerorts sind Wasserschweine (Hydrochaeris hydrochaeris), die weltweit größten Nagetiere, die Hauptnahrungsquelle der großen Würgeschlangen. Das Reptil zieht zum Verschlingen der Mahlzeit seinen flexiblen Körper mithilfe seiner sehr beweglichen Kiefer regelrecht über die Beute. Mehr Infos für Groß und Klein zu der beeindruckenden Würgeschlange im Magazin „Natur • Forschung • Museum“ oder in der Folge von Museum@Kinderzimmer.

Ein fast 100-jähriger Publikumsliebling: die Schlange wurde 1924 in Brasilien von einem Trophäenjäger und Sammler erlegt und ihr Leder 1925 von Senckenberg erworben. Der damalige Präparator erschuf in Abstimmung mit Senckenberg-Reptilienforschenden dieser Zeit das außergewöhnliche Arrangement von Wasserschwein und der sich in der Schlingphase befindenden Anakonda.

Anakonda und Wasserschwein im Wellness-Urlaub

Nach der Entnahme der Dermoplastik aus ihrer Vitrine wird Senckenberg-Präparator Udo Becker sie in den Präparationswerkstätten des Museums fachkundig bearbeiten. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme gemacht. Anschließend werden unter anderem Schäden behoben, Staub entfernt und die Kolorierung ausgebessert. Der eigentliche Charakter des Objekts soll dabei erhalten bleiben – schließlich ist die Schlange ein Unikat mit Ikonenstatus und ein Highlight des Museums. Verfolgen kann man den Restaurationsprozess in den Sozialen Medien auf Facebook, Instagram, TikTok und Co.!

Baldige Rückkehr

Wie lange die Anakonda im „Wellness-Urlaub“ ist, hängt davon ab, wie gut sich das historische Stück bearbeiten lässt. Es ist geplant, das beliebte „Großmaul“ Ende April 2023 wieder in die Ausstellung zurückzubringen. Dort wird sie zwar an gewohnter Stelle, aber in einer inhaltlich und grafisch neugestalteten Umgebung zu sehen sein. Die das Highlight-Exponat umgebenden Vitrinen werden verschiedene Fragestellungen aufgreifen: Sind Dinosaurier Verwandte heutiger Reptilien? Was machen Herpetolog*innen? Welche Schlangen gibt es in Deutschland? Und wie unterscheiden sich Gift- von Würgeschlangen?

Im Dialog mit der Anakonda

Fragen zum derzeitigen Zustand der Schlange oder wollen eigene Geschichten, Fotos und Zeichnungen zur Anakonda teilen? Einfach E-Mail an anakonda@senckenberg.de oder man nutzt das Online-Formular! Persönliche Erlebnisse und Anekdoten sollen die Vitrine der großen Würgeschlange zieren, bis sie – im neuen Glanz – mit ihrer Beute aus dem Wellness-Urlaub zurückkehrt.

(Text/: PM Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung)