Dudenhofen: „Griechischer Wein“ für den Chefarzt beim Treffen am Scholzekreuz

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Mehr als 100 Menschen waren der Einladung des Förderkreis-Vorsitzenden Hans-Jürgen Lange zum Treffen im Wald, in der Nähe der Rodgauer Baustoffwerke, gefolgt. (Foto: ah)

Ein Chefarzt, der beherzt zum Taktstock greift und eine Blaskapelle dirigiert, dazu Auftritte des Musikvereins Frohsinn Großwallstadt, des Musikvereins Dudenhofen und des Männerchors des Gesangvereins Germania Dudenhofen, die am Ende ein Musikstück auch noch gemeinsam vortragen: Der Förderverein für kulturelle Projekte Dudenhofen hat am Wochenende für seine Gäste beim traditionellen Treffen am Scholzekreuz bei Rodgau-Dudenhofen auch musikalisch einige Überraschungen bereitgehalten.

Mehr als 100 Menschen waren der Einladung des Förderkreis-Vorsitzenden Hans-Jürgen Lange zum Treffen im Wald, in der Nähe der Rodgauer Baustoffwerke, gefolgt. Die Veranstaltung markierte den Start für die Arbeit des Förderkreises 2023. Seit etlichen Jahren bittet er einmal jährlich zum Scholzekreuz. Die Corona-Pandemie sorgte für eine Zwangspause. Die Tradition der Treffen nahm der Förderkreis am Wochenende erstmals seit drei Jahren wieder auf.

Neben dem Seligenstädter CDU-Landtagsabgeordneten und Landtags-Vizepräsidenten Frank Lortz, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte, konnte Lange zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft begrüßen, darunter den bayerischen Landtagsabgeordneten Berthold Rüth (CSU), Landrat Oliver Quilling (CDU), die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger (CDU), den Kreistagsvorsitzenden Volker Horn (CDU), den früheren Rodgauer Bürgermeister und Ehrenbürger Paul Scherer (CDU) sowie den Rodgauer Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Kaiser (SPD).

Bei plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden hätte sich kein Besucher der Veranstaltung Sorgen machen müssen: Zahlreiche Vertreter der Asklepios Kliniken Langen und Seligenstadt sowie der Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen, darunter Chef- und Oberärzte der unterschiedlichsten Fachrichtungen, waren ebenfalls zum Scholzekreuz gekommen. Eine besondere Aufgabe fiel Professor Dr. Dr. Konstantinos Donas, dem Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie der Asklepios Klinik Langen, zu: Den Mediziner, der zum ersten Mal dabei war, bat Lange, den Musikverein Großwallstadt zu dirigieren. Der angekündigte bayerische Marsch erwies sich als der Schlager „Griechischer Wein“ – eine Reminiszenz an das Herkunftsland von Donas, der nach anfänglicher Überraschung sichtlich Gefallen an der ungewohnten Rolle als Kapellmeister fand und anschließend auch noch für das Stück „Grüße aus dem Egerland“ routiniert den Taktstock schwang.

Das steinerne Scholzekreuz erinnert an ein lange zurückliegendes Verbrechen: Mitte des 17. Jahrhunderts soll dort ein Bürgermeister, früher Dorfschulze genannt, umgebracht worden sein. Der Rückblick auf die Aktivitäten des Förderkreises falle in diesem Jahr coronabedingt etwas kürzer aus, machte Lange deutlich: „Wenn nichts passiert ist, kann man auch wenig darüber berichten.“ Optimistischer blickt der Förderkreis in die Zukunft: Sowohl die „Serenade am Backes“ als auch der „Backtag für Kinder“ und das „Kleinste Weinfest“ stünden in diesem Jahr wieder auf dem Programm. „Wir sind guter Hoffnung, dass wir in diesem Jahr mal wieder viele Feste veranstalten können“, hob Lange hervor
Lortz überreichte dem Förderkreis-Vorsitzenden Schecks der Sparkasse Langen-Seligenstadt und des Landrats. Der Landtags-Vizepräsident nutzte die Gelegenheit, die Bedeutung des Ehrenamts hervorzuheben, und dankte allen, die sich im Vereinsleben und im Ehrenamt engagierten. Gleichzeitig rief Lortz dazu auf, sich auch weiterhin einzusetzen: „Wir brauchen das Ehrenamt.“ Im Vergleich der Bundesländer sei der Bevölkerungsanteil derjenigen, die ehrenamtlich tätig seien, in Hessen am höchsten; „das müssen wir hochhalten für die Zukunft“.

Den Segen sprach die evangelische Pfarrerin Christina Koch aus Dudenhofen. Sie bezeichnete es als „nicht selbstverständlich“, dass die Kirche zu einem solchen Ereignis wie dem Treffen am Scholzekreuz eingeladen werde. Auch die Kirchengemeinde habe schon vom Förderkreis profitiert. Es gelte, Dank dafür zu sagen, „was Geld und Tatkraft zu fördern vermag“.

(Text: ES)