Münster: Zehnjährige Emmi Bermond sorgt auf der Münsterer DJK-Sitzung für Furore

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Rampensau aus der vierten Klasse: Die zehnjährige Emmi Bermond hat auf den Sitzungen der DJK Münster für Furore gesorgt. (Foto: jedö)

Vergangenen Sommer fuhr Familie Bermond gerade in den Urlaub nach Österreich, als das Handy klingelte. Zu einer Zeit, in der coronabedingt das zweite narreteifreie Jahr in Folge hinter den Fastnachtern der DJK Blau-Weiß Münster lag und sich die Gedanken eher ums 100-jährige Vereinsjubiläum drehten, hatte DJKlerin Anja Wolf eine Frage: Ob sich Emmi Bermond, damals gerade aus der dritten Klasse raus, in der Kampagne 2023 einen Vortrag auf der Fastnachtssitzung vorstellen könne? „Das hat sich supercool angehört“, blickt die Zehnjährige heute zurück. „Ich dachte, das macht bestimmt Spaß!“ Die Flamme war entzündet, und an den vergangenen drei Samstagen brannte die Viertklässlerin ein Feuerwerk an Gags und Posen ab. Mit ihren Auftritten an der Seite von Kultwitzbold Matthias Matheis sorgte sie damit fraglos für Furore.

Oft genug ist es auf Sitzungen der „Großen“ so, dass man den Nachwuchstalenten auch dann einen großzügigen Sympathie- und Bewertungsbonus einräumt, wenn die Performance noch nicht allzu ausgereift ist. Bei Emmi nicht nötig: Wie ein alter Hase – man könnte auch sagen: wie eine erfahrene Rampensau – mischt sie im Zwiegespräch mit Matheis die DJK-Halle auf. Ihre Vorstellung als Teil des fünfstündigen Spektakels sahen an den vergangenen Wochenenden insgesamt weit mehr als 1 000 Helau-Fans, und deren Ovationen waren dem Mädchen sicher. Gestik, Mimik, Bewegungen, Zugewandtheit zu Bühnenpartner und Publikum, dazu Pointen auf den Punkt: All das lieferte die junge Münstererin ab, als würde sie es schon ewig machen. Tut sie aber nicht.

Im Flow ist Emmi Bermond eigentlich als Fußballerin beim SV Münster („Da bin ich das einzige Mädchen in der Mannschaft“) und – da kommen wir dem Rampenlicht schon näher – als Tänzerin der Gruppe „Charisma“ des Münsterer Turnvereins. Auch im Kinderballett der DJK tanzte sie bereits dreimal mit und schnupperte Luft auf den Brettern, die die Welt bedeuten (können). Beim Kinderballett gehört es auf der DJK-Sitzung zum guten Ton, dass die Knirpse nach dem Tanz noch einen Trinkspruch in den Saal schicken. Was in den Vorjahren auch Emmi tat und was erstmals der Moment gewesen sein könnte, in dem im Verein jemand merkte, dass in ihr auch eine Sitzungsrednerin schlummern könnte.

Den Vorschlag, Emmi im Vorfeld der ersten Nach-Corona-Session zu kontaktieren, brachte schließlich Willi Heckwolf ein. Er schrieb zusammen mit Matthias Matheis auch den Vortrag, wobei Sonja Bermond – Emmis Mutter – anmerkt: „Eigentlich war der Plan, dass Emmi allein in die Bütt geht.“ Matheis bekam das Vorhaben des kecken Mädels jedoch mit und überzeugte sie davon, mindestens in diesem Jahr ihr Bühnen-Papa werden zu dürfen. Emmis leiblicher Vater, Daniel Bermond, brachte sich ebenfalls in die Vorbereitung des Auftritts ein. „Er hat einige Witze so geändert, dass sie noch lustiger sind“, lacht Emmi.
Mit Blick auf „Super-Papa“ Matheis, wie der sich auf der DJK-Fastnacht schon seit einigen Jahren nennt, ist für sie derweil klar: „Ich kann mir keinen besseren Bühnenpartner vorstellen!“ Seit November probten sie für ihre Show, die sie sonnenbebrillt mit einem lässigen Tänzchen beenden. Bei der Premiere vergaß Emmi einmal ihren Einsatz, „man hat es aber nicht gemerkt“, meint Mutter Sonja. „Ich habe so getan, als wäre es Absicht gewesen“, schiebt Emmi kess hinterher.

Überhaupt gelingt der Kennedy-Grundschülerin schon jetzt das Spontane: Als das Auditorium nach einem Joke in der zweiten Sitzung kaum zur Ruhe kommen will, lässt das Münsterer Bühnentalent kurzerhand den „Schweigefuchs“ seines Amtes walten. Erneute Lacher garantiert! „Emmi ist witzig, pfiffig und schlagfertig“, weiß auch ihre Mutter. Was sich auf der DJK-Sitzung auch künftig zeigen könnte: „Ich habe Freude dran und das für mich entdeckt“, sagt die Zehnjährige. „Ich würde es gern weitermachen!“

(Text:jedö)