Obertshausen entwickelt Konzept mit Integrations- und Vielfaltsstrategien

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Sebastian Leinweber (rechts), Leiter des Fachdienstes Soziale Leistungen, ist beim Workshop im Gespräch mit den Teilnehmenden. (Foto: Stadt Obertshausen)

Vielfalt und Integration – es sind nur zwei Worte. Jedoch: Sie haben eine große Bedeutung für die Gesellschaft. Näher beleuchtet wird die Bedeutung dieser beiden Worte nun auch im städtischen Integrationskonzept „Obertshausen – Wohnen, Leben, Teilhaben. Zu Hause in Vielfalt.“, welches derzeit vom Fachdienst Soziale Leistungen erstellt wird. In dem Konzept sollen „Kommunale Integrations- und Vielfaltsstrategien“ (KIV) für die Stadt Obertshausen entwickelt und aufgezeigt werden. Einen entsprechenden Beschluss dazu haben auch die Obertshausener Stadtverordneten gefasst. Am 31. Mai 2022 fand sich eine Steuerungsgruppe unter Beteiligung von Bürgermeister Manuel Friedrich und Erstem Stadtrat Michael Möser zusammen.

Gefragt sind nun für den Entstehungsprozess verschiedene Akteure aus der Stadt. Vertreterinnen und Vertreter von sozialen Trägern, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Religionsgemeinschaften, kommunalpolitische Gremien, ehrenamtlichen Initiativen sowie von Bildungseinrichtungen tauschen sich aus. Aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger kamen und kommen zu dem Thema ins Gespräch.

„Es sollen neben verbindlichen Handlungsempfehlungen und Projektideen auch Strukturen und Netzwerke entstehen, die das Zusammenleben in Vielfalt in der Stadt fördern und den Bürgerinnen und Bürgern in- und außerhalb der Verwaltung Orientierung geben“, erklärt Projektleiterin Susanne Francis das Ziel.

Gründe, warum Menschen nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, sind vielfältig. So können sprachliche Barrieren aufgrund der Herkunft die Teilhabe genauso hemmen wie das Alter, die Bildung oder andere individuelle Einschränkungen.

Drei moderierte Workshops haben bereits stattgefunden, zwei stehen noch aus. Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen dabei den Fragen nach, wo es bereits gelebte Teilhabe und Vielfalt in Obertshausen gibt beziehungsweise wo noch Bedarf ist? Und, mit welchen Maßnahmen man für weitere Verbesserung sorgen kann? So haben sich einige Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter bereits im September 2022 mit den Themen Integration, Inklusion, Gleichbehandlung und Diversität beschäftigt. Dabei ging es unter anderem um niederschwellige Angebote und Barrierefreiheit, aber auch um sprachliche Möglichkeiten, um Informationen einfach und verständlich zu vermitteln.
„Zusammenwachsen unabhängig von Herkunft und Religion“ war ein Thema, mit dem sich die sozialen Akteure der Stadt im Workshop beschäftigt haben. Für sie stand am Ende fest, dass mehr Miteinander unverzichtbar ist – dazu gehört auch der Abbau von Vorurteilen.
Obertshausen zeigen und gemeinsam gestalten, dies wollen Vertreterinnen und Vertreter der Sport- und Kulturvereine. Bei ihrem Workshop im Januar ging es auch darum „gewachsene Strukturen“ zu durchbrechen.

Für März ruft Projektleiterin Susanne Francis Vertreterinnen und Vertreter aus Kitas, Schulen und von weiteren Bildungsträgern zum Mitmachen auf. Sie sind für 7. März, 17.30 bis 20 Uhr, zum Workshop im Rathaus Beethovenstraße eingeladen – der Termin wurde bereits an sie versandt.

Am 10. Mai von 18 bis 21 Uhr steht dann ein großes gemeinsames Stadtgespräch im Bürgerhaus auf dem Programm. Teilnehmen können daran interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie aktive Akteure aus Vereinen, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Politik und Stadtverwaltung sowie aus dem Ehrenamt.

„Die Ergebnisse aus den Workshops und dem Stadtgespräch fließen in einen weiteren begleiteten und partizipativen Prozess, der auch im Magistrat und Sozialausschuss vorgestellt und beschlossen wird“, erklärt Erster Stadtrat Michael Möser. „Es ist wichtig die Ergebnisse verbindlich festzuhalten – nur dann können wir in Obertshausen den angestrebten Weg zu mehr Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben erfolgreich fortsetzen“, betont Bürgermeister Manuel Friedrich.

Gefördert wird das Integrationskonzept vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, unterstützt durch das Integrationsbüro des Kreis Offenbach. Obertshausen gehört zu den sogenannten KIV-Kommunen 2022 bis 2023. Die Stadt möchte bis Jahresende 2023 die Entwicklung einer kommunalen Integrations- und Vielfaltsstrategie umsetzen. Diese Strategie soll nachhaltig fortgeführt und regelmäßig aktualisiert werden.

(Text: PM Stadt Obertshausen)