Bad Homburg in Bewegung: Neuauflage des Sportentwicklungsplans

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(Symbolfoto: AndrzejRembowski auf Pixabay)

Ob Fußball, Basketball, Hockey oder Tischtennis – das Angebot an Mannschaftssportarten in der Kurstadt ist vielfältig. Hinzu kommen Schwimmbäder sowie Hallen, Sportplätze und nicht zuletzt die Parks und der Stadtwald, die zur individuellen sportlichen Betätigung und Bewegung einladen. Kurzum: Bad Homburg ist Sportstadt!

Doch sind die Sportstätten und -angebote noch zeitgemäß? Werden die Bedarfe aller Generationen und der verschiedenen Sportformen gleichermaßen berücksichtigt? Wo gibt es Verbesserungspotential, wo Handlungsbedarf? „Dem wollen wir auf den Grund gehen“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Wir haben ein hervorragendes sportliches Vereinswesen und wollen als Stadt den Aktiven die bestmögliche Infrastruktur bieten sowie weitere Bürgerinnen und Bürger motivieren, sich zu betätigen. Denn Sport macht Spaß, fördert die Gesundheit und bringt Menschen zusammen.“

Nach rund 15 Jahren den Sportentwicklungsplan neu festlegen

Deshalb wird der Integrierte Sportentwicklungsplan der Stadt Bad Homburg neu aufgelegt. Das hat die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr beschlossen. Die letzte Fassung stammt von 2008. „Nach rund 15 Jahren ist es gut und wichtig, den Sportentwicklungsplan neu festzulegen. Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen kommen auch im Sport neue Trends und veränderte Gewohnheiten auf und wir wollen den heutigen Ansprüchen gerecht werden“, erklärt Bürgermeister und Sportdezernent Dr. Oliver Jedynak. Dies geschehe auch bereits: „So hat die Stadt zum Beispiel im vergangenen Jahr in Ober-Erlenbach einen Calisthenics-Platz eingerichtet“.

Die Neuauflage des Integrierten Sportentwicklungsplans soll nun neue, langfristige Planungen ermöglichen. Darin enthalten sein werden Maßnahmen und Angebote, die bis in das Jahr 2035 reichen. Grundlage hierfür wird zunächst eine Bestands- und Bedarfsanalyse sein, die das Bewegungsleben aller Bad Homburgerinnen und Bad Homburger abbildet. Durchgeführt wird diese vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam, das den Entwicklungsprozess wissenschaftlich begleitet.

Fahrplan für die Entwicklung

Der Integrierte Sportentwicklungsplan wird zudem von einer „AG Sportentwicklung“ mitgestaltet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft sowie Fachkundigen aus Vereinen und der Sportlandschaft zusammensetzt. Die Mitglieder ermitteln Bedarfe, setzen Entwicklungsziele fest und erarbeiten einen Maßnahmenkatalog. Jede Stadtverordnetenfraktion kann eine Person in das Gremium entsenden, das am Donnerstag, 23. Februar 2023, erstmals tagen soll.

Die Fachplanung startet mit einer Erhebung und Bewertung des Bestandes an Sportstätten und Bewegungsanlagen in Bad Homburg sowie mit einer repräsentativen Befragung der Stadtbevölkerung zum Thema Sport, die im Frühjahr durchgeführt werden soll. Dabei werden rund 6.000 per Zufallsziehung ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Sportverhalten befragt – konkret zum Beispiel zu unterschiedlichen Sport- und Bewegungsformen, Motiven für sportliche Aktivitäten, Anbietern und den tatsächlich genutzten Sport- und Bewegungsräumen. Gleichzeitig werden auch alle Sportvereine über eine eigens initiierte Vereinsbefragung in den Planungsprozess einbezogen – hier geht es zentral um Angebote, Nachfrage und heutige sowie zukünftige Bedarfe. Mit ersten Ergebnissen wird im Frühsommer gerechnet.

Die Ergebnisse der empirischen Analysen bilden die Basis für die im Anschluss stattfindende kooperative Planungsphase. Über das Jahr hinweg werden von der „AG Sportentwicklung“ auf Grundlage der Analyse die übergeordneten sportpolitischen Ziele festgehalten. Besonderer Berücksichtigung bedürfen hier auch sich verändernde Gegebenheiten beim Schulsport (Stichwort Ganztagsschule), der demografische Wandel der Gesellschaft, und Transformationen im Freizeitverhalten und in der Arbeitswelt (Stichwort Home Office) mit der Folge einer flexiblen und zunehmend diversifizierten Sportgestaltung. Darauf aufbauend werden Handlungsempfehlungen sowie Maßnahmen für eine bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Sportentwicklung erarbeitet. Die endgültigen Ergebnisse sollen in etwa einem Jahr vorliegen.

Mitgliederzahlen in den Bad Homburger Sportvereinen

2022: 34094
2021: 33550
2020: 34680
2019: 34083

Bitte beachten: Diese Werte geben nur die Mitgliederzahlen wieder, die von den jeweiligen Vereinen an den Landessportbund kommuniziert wurden. Ferner umfasst die Zahl auch Bürgerinnen und Bürger, die in Bad Homburger Sportvereinen aktiv sind, aber woanders wohnen und diejenigen, die in mehreren Vereinen angemeldet sind. Der Rückgang in 2021 wird auf die Corona-Pandemie zurückgeführt.

(Text: PM Stadt Bad Homburg)