Rhein-Main-Gebiet: 29. „Starke Stücke“-Festival startet am 2. März

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Eine Reise ins innere des Körpers: Splatsch … in mir drin! (6+) mit der Compagnie dégadézo, Strasbourg (FR). (Foto: Hervé Rioux, Cristophe Urbain)

Auf Reisen nach Innen, Außen, zurück und in imaginäre Welten: 21 starke Inszenierungen für junges Publikum aus dreizehn Ländern

Das Internationale Theaterfestival „Starke Stücke“ bringt vom 2. bis 13. März starke Theatererlebnisse für ein junges Publikum auf die Bühnen der Rhein-Main-Region. Künstler*innen aus 13 Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, den Niederlanden, Nigeria, Norwegen, Schweden, der Schweiz, Spanien, Tunesien und der Türkei zeigen spannende Inszenierungen. Das Programm reicht von Erzähl- und Tanztheater, über Objekt- und Figurentheater bis hin zu einer ortsspezifischen, interaktiven Tanzperformance auf Spielplätzen in der Region. Themen wie Freundschaft, Beziehungen und Identität machen das Festival für alle Altersgruppen, unabhängig von sprachlichen und kulturellen Hintergründen, zu einem besonderen Erlebnis. Unter dem Logo des sympathischen Nashorns sind rund 130 Vorstellungen an 49 Spielorten in der Rhein-Main-Region geplant. Alle Spieltermine, Orte und Informationen zu Inszenierungen und Kartenvorverkauf sind auf www.starke-stuecke.net veröffentlicht.

Auch 2023 zeigt das Festival eine große Vielfalt an Genres und Erzählformen. Die große Bandbreite ist charakteristisch für ein Festival, das kleine und große Bühnen und ein Publikum aller Generationen erreicht. Fortgeführt werden die etablierten Schwerpunkte auf dem Theater für die Allerkleinsten und dem Tanz: Sechs Inszenierungen richten sich an ein sehr junges Publikum bereits ab zwei Jahren. Die kleinen Theatergäste werden von den Künstler*innen mitgenommen auf ein Reise in die Welt der Farben, zu magischen Objekten, begleiten das langsame Erblühen einer Pflanze, lauschen den rätselhaften Sounds beim Spiel mit einer großen Kiste oder lernen beim Erforschen geheimnisvoller Gegenstände ganz viel über sich selbst. Das „Reisen“, ob nach Innen in den eigenen Körper, in ein noch unbekanntes Außen, in die Vergangenheit oder in imaginäre Welten ist Thema vieler der gezeigten Stücke. In fünf Tanzperformances wird der Bühnenraum musikalisch und tänzerisch ausgelotet, teils mit sportlichen Wettkämpfen und akrobatischen Bewegungen, in einem feinfühligen Duett von Mutter und Sohn oder einem Abi-Ball abseits von Klischees und Rollenzuweisungen. Es geht um das Erforschen von Regeln, Grenzen und Beziehungen zwischen Körpern und Raum.

Kindern und Jugendlichen Zugang zu Kunst und Kultur so einfach wie möglich machen

In den aktuellen Zeiten bleibt es weiterhin besonders wichtig, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kunst und Kultur so einfach wie möglich zu machen und ihr Recht auf kulturelle Teilhabe zu stärken. „Starke Stücke“ geht mit Vorstellungen daher direkt in die Schulen und Kitas der Region. Auch probiert das Festival neue Räume der Begegnung aus und geht dieses Jahr mit der Spielplatz-Aktion „The Playground“ (ab 2 Jahren) der schwedischen Kompagnie Ansadans auf Spielplatz-Tour in der Region. Durch die Kooperation mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des diesjährigen Festivals können außerdem aufwändige (Auslands-) Gastspiele angeboten und zusätzliche Spielstätten in der Region gewonnen werden. 2023 sind als neue Veranstaltungsorte Oestrich-Winkel im Rheingau, die Landeshauptstadt Wiesbaden und Michelstadt im Odenwald mit dabei.

Zudem stehen die Begegnungen mit internationalen Künstler*innen sowie Nachwuchskünstler*innen beim Festivalrahmenprogramm im Mittelpunkt, um neue Perspektiven auf Theater zu besprechen und Gelegenheit zum Kulturaustausch zwischen den Künstler*innen, Publikum, und den Macher*innen des Festivals zu bieten. Begleitend zum Festival können Kinder und Jugendliche mit ihren Schulklassen und Kita-Gruppen beim „Starke Stücke“-Workshop-Programm das Theaterspielen auch praktisch erleben. Sie erweitern so spielerisch ihre Kreativität und Ausdrucksstärke. Zusätzlich zum Aufführungsbesuch bieten ihnen Vor- und Nachbereitungsworkshops ein abwechslungsreiches Angebot zum Mitmachen.

Die Inszenierungen (Auswahl)

Den offiziellen Auftakt im Rahmen der Eröffnungsfeier im Forum Friedrichsdorf macht am 2. März das Stück „Kaffee mit Zucker“ ab 12 Jahren von Laia RiCa & Team aus Berlin. Mittels historischer Video- und Tonaufnahmen, Live-Musik und Theatereffekten geht es um die Auseinandersetzung mit einem Lieblingsgetränk des globalen Nordens und seiner Kolonialgeschichte.

Für die Allerkleinsten ab 3 Jahren macht sich der israelische Figurenspieler Ornan Braier mit seinem Stück „Little Love machine“ auf die Reise durch die gesamte Rhein-Main-Region. Sein bezauberndes Stück, mit dem er sein Publikum in eine magische Welt aus Projektionen, Musik und Objekten entführt, ist an sieben Spielorten, in Eschborn, Friedberg, Kronberg im Taunus, Flörsheim, Bad Vilbel und in Frankfurt am Main, zu sehen.
Mit Imagination und Erwartungen spielt das Stück „Das Haus meines Geistes“ (ab 5 Jahren) von Old Masters aus der Schweiz. Vier Freund*innen auf der Bühne laden ihr Publikum in Frankfurt am Main und Dreieich auf eine imaginäre Reise in ein neues Zuhause der persönlichen Vorstellungskraft ein, wo Gegenstände ganz anders verwendet werden, als erwartet.

Mit „Splatsch… in mir drin!“ ab 6 Jahren begibt sich die französische Kompanie dégadézo mit Pinsel und Farbe auf die Reise ins Innere des Körpers. Die abenteuerliche Entdeckungsreise wird an fünf Spielorten in der Region, in Bad Homburg v. d. Höhe, Kronberg im Taunus, Frankfurt am Main sowie in Michelstadt, gezeigt.

Das Materialtheater „M.A.R. – ein Haus, ein Jahrhundert, seine Bewohner*innen“ (ab 12 Jahren) von Andrea Díaz Reboredo aus Spanien beschäftigt sich mit Bauen und Erinnern. Die poetische Spurensuche und Reise in die Vergangenheit eines Hauses und seiner Bewohner*innen mittels Materialien wie Holz, Papier, Fotografie, sucht ihr Publikum auf den Bühnen in Dreieich, Darmstadt und Frankfurt am Main.

Eine von mehreren Tanzperformances, die sich wie „M.A.R.“ auch an ältere Kinder und Jugendliche richtet, ist Hold Your Horses (ab 13 Jahren) von De Dansers aus den Niederlanden und Theater Strahl aus Deutschland. Begleitet von Gitarrenkompositionen und akrobatischen Bewegungen ihrer Körper loten die energiegeladenen Performer*innen die Grenzen des Bühnenraumes aus und faszinieren ihr Publikum in Frankfurt am Main mit ihrem Übermut. Ähnlich virtuos und explosiv geht es auch in der Tanzproduktion „Game Theory“ ab 8 Jahren von Joshua Monten aus der Schweiz zu. Hier entbrennt vor dem Publikum ein sportlicher Wettkampf um virtuose Bewegungen, bei dem alle gewinnen möchten: ein Spiel um das Spiel beginnt. Das Stück wird aufgeführt in Frankfurt am Main, Obertshausen und Friedberg.

Workshop- und Rahmenprogramm

Das „Starke Stücke“-Workshop-Team arbeitet mit Schulen und Kitas in der Region zusammen, um passgenaue Angebote für alle Altersgruppen zu machen. In unterschiedlichen Sprachen und mit großer Methodenvielfalt werden die Vorstellungsbesuche begleitet oder vor- und nachbereitet. Projektwochen und ganzjährige Partnerschaften laden zur intensiven Auseinandersetzung mit den Darstellenden Künsten ein. Rund 100 Workshops sind in diesem Jahr während des Festivals geplant. Ermöglicht wird dies durch den „Kulturkoffer“ des Landes Hessen.

Das diesjährige Rahmenprogramm bietet mit Festivaltreffs, Impulsen und Projektpräsentationen wieder viele Gelegenheiten zur Begegnung zwischen Künstler*innen, Publikum und Projektbeteiligten. Am 4. März findet das Austauschtreffen „Generation Now: Vom Workspace zum State of Art“ im Künstler*innenhaus Mousonturm statt, bei dem Ehemalige des „Next Generation Workspace“-Programms mit Festivalgästen und Teilnehmer*innen des EU-Projekts „EXIT THE ROOM“ zusammentreffen. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag geht es im Rahmen des gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) veranstalteten „Deutsch-Französischen Abends“ und im Kontext des französischen Stücks „Splatsch…in mir drin!“ um Körperbilder. Am 10. März, findet mit „Das Theater kommt!“ im Zoogesellschaftshaus in Frankfurt ein Austauschtreffen mit zukünftigen Nutzer*innen des dort geplanten Kinder- und Jugendtheaters statt, bei dem das Architekt*innenteam von Ortner&Ortner Einblicke in die Planungen für den Umbau des historischen Gebäudes geben werden.

„Starke Stücke“ wird getragen von einem Netzwerk von zurzeit 30 Kulturveranstalter*innen in 22 Städten der KulturRegion. Sie engagieren sich seit vielen Jahren gemeinsam für Kinder- und Jugendtheater und stehen beispielhaft für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit.

„Starke Stücke“ ist ein Projekt der KulturRegion FrankfurtRheinMain und der Starke Stücke GbR und wird von Nadja Blickle/Meike Fechner (KulturRegion), Susanne Freiling (Freies Theaterhaus Frankfurt) und Detlef Köhler (TheaterGrueneSosse) gemeinsam geleitet. Es wird vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt und den teilnehmenden Kommunen sowie dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, verschiedenen internationalen Kulturinstituten und vielen weiteren Partnern unterstützt. Im Rahmen des 29. Internationalen Theaterfestivals kooperiert zudem der Kulturfonds Frankfurt RheinMain mit der KulturRegion.
Orte: Verschiedene Bühnen und Kulturveranstalter im Rhein-Main-Gebiet: Programm.

Eintrittskarten

Eintrittskarten sind direkt bei einzelnen Veranstalter*innen zu erwerben. Die Links zu den jeweiligen Ticketportalen finden Sie auf den Stückseiten auf www.starke-stuecke.net. Die Preise liegen bei familienfreundlichen 2  bis 15 Euro. „The Playground“ ist auf öffentlichen Spielplätzen ohne Anmeldung kostenlos zugänglich.

Informationen + Kontakte Kartenverkauf: www.starke-stuecke.net
Informationen + Kontakt Workshop-Programm: Sara Gröning,
Tel.: 069 2577-1771, workshops@krfrm.de
Festivalbüro: KulturRegion FrankfurtRheinMain, Poststr. 16, 60329 Frankfurt am Main, Tel.: 069 2577-1760, E-Mail: stst@krfrm.de.

(Text: PM KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH)