Neue Apfelbäume für Bieber

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Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Sabine Groß informierte sich auf der Streuobstwiese bei Benjamin Drews aus der Abteilung Grünwesen der Stadtwerke über die Nachpflanzungen. (Foto: Monika Müller)

Bewässerung von Neupflanzungen wird von drei auf fünf Jahre verlängert

Mehr als 70 junge Obstbäume werden derzeit in Bieber in Höhe der Pumpstation und am Ende der B448 gepflanzt. Die Streuobstwiesen sind Ausgleichsflächen für das Baugebiet Bieber Nord, für das zahlreiche Obstgärten weichen mussten. Rund 400 junge Bäume wurden dafür 2016 neu gesetzt. Der von der Stadt Offenbach mit der Pflege beauftragte Stadtservice der Stadtwerke Offenbach wässerte die Neupflanzungen nach geübter Praxis und wie in den Budgets eingeplant drei Jahre lang, damit sie Wurzeln ausbilden konnten. Danach kamen die bisher so nie dagewesenen heißen Sommer mit historisch niedrigen Grundwasserständen und etwa jeder sechste Baum verdurstete. Nicht nur auf den Ausgleichsflächen in Bieber, auch auf anderen Arealen in der gesamten Gemarkung vertrockneten nach Beobachtung vom Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz vor allem die jungen Bäume. Das Amt achtet als Untere Naturschutzbehörde auf den guten Zustand der Ausgleichsflächen, mit ihm ist auch die Pflanzaktion abgesprochen.

Die meisten der abgestorbenen Exemplare sind bereits ersetzt, einige folgen noch. Vor allem alte Apfelsorten kommen hier in die Erde, aber auch Kirschen, Birnen und Mispeln. Die Neuankömmlinge werden nach den schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre künftig fünf Jahre lang gewässert. Dies gilt nun auch für alle Neupflanzungen im Stadtgebiet. Damit soll gewährleistet werden, dass die Wurzeln unter den veränderten Bedingungen genug Zeit haben, auch in tiefere wasserführende Bodenschichten vorzudringen.

Wassergaben möglich durch Sonderbudget

Möglich werden die zusätzlichen zwei Jahre währenden Wassergaben durch ein Sonderbudget, das die Stadt 2020 dem Stadtservice angesichts der immer heißeren und trockenen Sommer für Ersatzpflanzungen und auch die zusätzliche Bewässerung zur Verfügung gestellt hat.

Bis die Bäume allerdings eine nennenswerte Ernte tragen, müssen erst mal ein paar Jahre Wachstum und vor allem professioneller Rückschnitte durch die Abteilung Grünwesen der Stadtwerke vergehen. Zwar hängen voraussichtlich schon in den nächsten Sommern einige Früchte an den Zweigen, aber noch nicht so viele, dass es sich lohnt, die Einmachgläser aus dem Keller zu holen.

Wenn sich die Neupflanzungen gut entwickelt haben, kann auch darüber nachgedacht werden, sie in die Hände von erfahrenen Ehrenamtlichen zu geben, die die Bäume regelmäßig gekonnt schneiden und dafür dann auch das Obst behalten können.

Die 41 Hektar Streuobstwiesen, die als Ausgleich für das Baugebiet Bieber Nord angelegt wurden, sind laut Umweltamt vorrangig als Naturschutzprojekt konzipiert. Hier gibt es ein gutes Zusammenspiel von artenreicher Wiese, den Obstbäumen und Flächen, auf denen unter anderem Zauneidechsen heimisch sind.

(Text: PM Stadt Offenbach)