Equal Pay Day in Frankfurt: “Schließt die Lücke”

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Equal Pay Day-Aktionstag an der Hauptwache. (Foto: Stefanie Koesling)

Frauendezernentin Heilig und Frauenreferat fordern Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern in Kunst und Kultur

Unter dem bundesweiten Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ hat Frauendezernentin Rosemarie Heilig den Aktionstag am diesjährigen Equal Pay Day am Dienstag, 7. März, vor der Katharinenkirche an der Hauptwache eröffnet und fordert auch in diesem Jahr: „Schluss mit der Lohnungerechtigkeit – Schließt die Lücke“.

Frauen sind in vielen kreativen und künstlerischen Berufsfeldern unterrepräsentiert und oft schlechter bezahlt als männliche Kulturschaffende. In Spitzenorchestern beträgt der Frauenanteil beispielsweise nur 22 Prozent (Quelle: miz.org/de/statistiken/geschlechterverteilung-in-deutschen-berufsorchestern). Und bei großen Festivals liegt der Anteil von Künstlerinnen im Schnitt bei unter zehn Prozent (Quelle: Keychange Studie 2022). Um diese Ungleichheit besser zu veranschaulichen, veröffentlicht das Frauenreferat unter anderem diese Zahlen als Quizkarten.

„Gerade die Unterrepräsentanz von Frauen im Kunst- und Kulturbetrieb ist eine der vielen strukturellen Ursachen, die nachweislich zu einer eklatanten Lohnungleichheit in vielen künstlerischen Berufsfeldern führen. Fakt ist: Die Kunst der gleichen Bezahlung ist keine Option. Sie ist die Bedingung. Diese Lücke muss geschlossen werden!“, erklärt Frauendezernentin Heilig.

Das Frauenreferat präsentierte als Highlight der Aktion eine Videoinstallation, in der sieben Frankfurter Kreative und Künstlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort kamen: Salome Roessler und Angelika Zinzow (beide femalephotoclub), GG Vybe (female DJ Kollektive), Bárbara Luci Carvahlo (Internationales Frauen*theaterfestival), Karola Gramann (Kinothek Asta Nielsen), Swoosh lieu (Performance Kollektiv), Toni Wombacher (MalerinnenNetzwerk Frank*).

Sie vertreten Kollektive, Netzwerke und Zusammenschlüsse, die die strukturelle Diskriminierung von Frauen im Kultur-/Kunstbereich beenden wollen. In ihren Filmbeiträgen berichteten die Künstlerinnen von ihren alltäglichen Erfahrungen beim Verhandeln der eigenen künstlerischen Identität und für eine angemessene Bezahlung.

„Mit der Videoinstallation haben wir bewusst Frankfurter kulturschaffenden Frauen eine Bühne gegeben, damit sie von ihren persönlichen und alltäglichen Erfahrungen berichten können. Sichtbarkeit und Netzwerkarbeit sind ein wichtiger Teil der Lösung im Kampf gegen Ungleichheit. Vernetzung ist eine wichtige Voraussetzung für die nötigen Veränderungen“, erklärt die Leiterin des Frauenreferats, Gabriele Wenner.

Für mehr Sichtbarkeit von Künstlerinnen sorgte auch das ausgewählte Bühnenprogramm: Mit dabei waren die Hip-Hopperinnen Alyssa und Azisa, unterstützt unter anderem von der Frankfurter female Dance Crew Deja Vu. Durch das Programm führte die Frankfurter Künstlerin Be Shoo.

Die Filmbeiträge sind abrufbar unter vimeo.com/805063610.

Die Quizkarten und weitere Informationen zum Equal Pay Day sind auf der Seite Equal Pay | Stadt Frankfurt am Main zu finden.

(Text: PM Stadt Frankfurt)