Vortrag von Pater Anselm Grün in der St. Gallus-Kirche sehr gut besucht
Über eine volle Kirche freute sich am Donnerstag vergangener Woche die St. Gallus-Gemeinde. Im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen zum 200jährigen Bestehen der Kirche, die sich über das ganze Jahr erstrecken, war Pater Anselm Grün der Einladung der Gemeinde zu einem Vortrag gefolgt. Vor rund 450 Zuhörern sprach der Benediktinerpater, Führungskräftetrainer und Autor spiritueller Bücher nach der Begrüßung von Pfarrer Klaus Gaebler zum Thema „Im Wandel wachsen. Wie wir freier, authentischer, gelassener und hoffnungsvoller werden können“.
Pater Anselm Grün ging in seinem Vortrag unter anderem auf verschiedene Ereignisse ein, die einen Wandel mit sich bringen. Etwa berufliche Veränderungen, Trennungen oder Krankheit. „Wandel geschieht auch oft durch Krisen“, meinte Grün. Ein Bruch könne aber auch Aufbruch zu etwas Neuem sein.
„Ich denke, auch der Bruch, den wir in der Kirche erleben, könnte ein Aufbruch sein zu etwas Neuem“, sagte Pater Anselm Grün und bezog die Jubiläumskirche in seinen Vortrag mit ein. „Die Kirche ist nicht mehr wie 1955, als dieser Anbau gebaut wurde, als diese Kirche voll war. Das hat sich gewandelt, da kann der Pfarrer noch so viel arbeiten. Das schafft er nicht, dass er die Kirche so voll kriegt wie damals. Er muss akzeptieren, dass ein Wandel geschehen ist, aber er darf nicht resignieren.“ Die Kirche müsse demütiger, bescheidener, aber auch authentischer und echter werden.
Hindernisse für die Menschen bei einer Verwandlung seien unter anderem ein vorschriftsmäßiges Verhalten, durch das sie verkrampfen, meinte Grün, der zudem feststellte, dass viele Menschen in der Opferrolle verharren. „Wer in der Opferrolle bleibt, von dem geht Aggression aus, der klagt andere an und vermittelt anderen Schuldgefühle.“ Es sei wichtig, Abschied zu nehmen von der Opferrolle und sich die Frage zu stellen: „Wie reagiere ich aktiv, was könnte neu wachsen.“ Auf dem Weg zur Wandlung könne unter anderem das Gebet helfen. Nach dem Vortrag erfüllte der Pater noch viele Wünsche nach Büchern und Autogrammen.
(Text: PS)