Tierische Wohnungsnot: Jetzt Nistkästen für Gartenschläfer, Meise und Co. bereitstellen

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Gartenschläfer (Foto: Rudi Leitl)

Die ersten Zugvögel sind schon zurückgekehrt und die Winterschläfer werden bald munter: Wer den Garten oder Balkon für den Frühling fit machen möchte, sollte jetzt auch an Nistkästen für den tierischen Nachwuchs denken. Das empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Magnus Wessel, Naturschutzexperte des BUND: „In Gärten und auf Balkonen bieten Nistkästen gute Unterstützung, wenn der Baumbestand oder die Hecken ringsum noch zu klein sind oder ein Anpflanzen nicht möglich ist.“ Nicht nur viele Vogelarten bauen Nester und brauchen dazu Versteckmöglichkeiten, sondern auch das Tier des Jahres 2023: der Gartenschläfer. In der Natur nutzen sie dazu alte Bäume mit Baumhöhlen oder dichte Hecken aus Brombeeren, Schlehen oder Weißdorn.

Unterschiedliche Nisthilfen für unterschiedliche Bewohner

Der BUND empfiehlt, verschiedene Arten von Nistkästen anzubieten. Das ist wichtig, weil der Kasten zum Vogel passen muss. Je nach Vogelart haben die Nistkästen unterschiedliche Formen, Größen und passende Einfluglöcher. Der Gartenschläfer braucht sogar einen ganz besonderen Kasten. Er ist ‚verkehrt herum‘. Das Einstiegsloch befindet sich auf der Seite, die zum Baum gewandt ist. So können die kleinen Bewohner am Baumstamm entlang bis in die Kästen hineinklettern. Wessel: „Für die Gartenschläfer, aber auch für viele seltener werdende Vögel wie den Spatz oder die Blaumeise bieten Nistkästen eine gute Unterstützung. Damit leisten Sie im Garten oder auf dem Balkon einen kleinen Beitrag zum Artenschutz.“

Standort entscheidet über Wohlfühlfaktor

Die Kästen sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und nach Osten oder Südosten ausgerichtet werden. Er sollte außerdem möglichst sicher vor Katzen, Mardern und Eichhörnchen hängen. Je nach Art des Nistkastens sollte er in mindestens zwei Metern Höhe angebracht werden.

Bei der Vorbereitung der Nisthilfe empfiehlt der BUND, auch an den Rest des Gartens oder Balkons zu denken. Wessel: „Die Elterntiere brauchen Nistmaterial und reichlich Futter, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Je naturnäher und vielfältiger ein Garten oder Balkon gestaltet ist, umso eher werden Vögel und auch Gartenschläfer die Nisthilfen nutzen.“

Nistkästen einfach selbst gebaut

Mit etwas handwerklichem Geschick kann man Nistkästen einfach selbst bauen. Alternativ können Sie diese in Baumärkten oder dem BUND-Laden kaufen.

Hintergrund

Der BUND, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung setzen sich gemeinsam in ihrem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ für den Schutz dieser gefährdeten Tierart ein. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Natur und nukleare Sicherheit.

(Text: PM BUND)