Lange Straßenbahnen der Baureihe „T40“ in Frankfurt: Umbau-Programm für VGF-Haltestellen

303
Symbolbild Bauarbeiten (Foto: Miguel Teirlinck auf Unsplash)

Die ersten „T“-Wagen sind bei der VGF im Einsatz, noch in der Standardlänge von rund 30 Metern. Im Oktober 2023 soll der erste „T40“-Wagen nach Frankfurt kommen, im Laufe des Jahres 2024 und nach eingehenden Prüfungen und Testfahrten – auch flammneue Fahrzeuge kommen nicht ohne solche Vorbereitungen in den Linieneinsatz – ist die erste Fahrt auf der Linie 11 geplant.

Doch bevor Fahrgäste in die neuen und 40 Meter langen Bahnen einsteigen können, wird die VGF ein Ertüchtigungs-Programm an den Haltestellen zwischen Fechenheim und Höchst abgeschlossen haben. Denn: Seit Jahren ist die Zahl 30 das Maß aller Straßenbahn-Dinge in Frankfurt. Die Fahrzeuge der Baureihen „R“ (eingeführt zwischen 1993 und 1997) und „S“ (Inbetriebnahme zwischen 2003 und 2007) sind 27,60 beziehungsweise 30,04 Meter lang und folglich ist auch die „ortsfeste Infrastruktur“, also vor allem die Bahnsteige, auf diese Länge ausgelegt.

Bauarbeiten in Fechenheim abgeschlossen

Als erstes hat die VGF die Fechenheimer Haltestelle Schießhüttenstraße für den „T40“ vorbereitet und den Umbau Ende Februar abgeschlossen. Bereits am 23. Januar war die alte Weichenanlage durch eine neue und kürzere Weiche ersetzt worden, außerdem wurde der stadteinwärtige Bahnsteig von 28 auf 30 Meter verlängert. Der zweite Bahnsteig musste nicht umgebaut werden, beide sind mit 24 Zentimeter Höhe und in Verbindung mit Niederflur-Straßenbahnen auch barrierefrei. In Fechenheim zu beginnen bot sich an, da die Linie 11 bis Freitag, 3. März, wegen des Abrisses der Casella-Brücke die Endhaltestelle nicht anfahren konnte und an der Hugo-Junkers-Straße endete. Am Montag, 13. März, beginnen die Arbeiten an der Haltestelle Börneplatz, sie werden voraussichtlich am Ende März abgeschlossen sein.

In Planung sind außer Schießhüttenstraße und Börneplatz die Haltestellen Baseler Platz (2. Quartal 2023), Willy-Brandt-Platz, Otto-Hahn-Platz, Börneplatz/Stoltzestraße (alle drei im 3. Quartal 2023) sowie Hauptbahnhof (September bis Dezember 2023), Ostbahnhof/Sonnemannstraße, Galluswarte und Ostendstraße (alle im 4. Quartal).

Nicht überall ist umfangreicher Bau an den barrierefreien Bahnsteigen nötig. Die in Fahrtrichtung vorderste Tür der „T“-Wagen liegt rund fünf Meter hinter der Fahrzeugfront. Beim 40 Meter langen „T40“ verteilen sich die fünf Türen pro Seite auf eine Länge von 28,5 Meter, so dass die Wagen an einigen Haltestellen an die vorhandenen und rund 30 Meter lange Bahnsteige passen. Auch in Fechenheim musste der Bahnsteig daher nicht auf 40 Meter verlängert werden.

Trotzdem sind verschiedene Bauarbeiten notwendig

Fechenheim Schießhüttenstraße (abgeschlossen): neben einer Bahnsteigverlängerung Erneuerung der alten Weichenanlage
Börneplatz: Bahnsteigverlängerung und Änderung des Straßenraums
Baseler Platz: Anpassung von Signal-Standorten
Willy-Brandt-Platz: Bahnsteigverlängerung
Otto-Hahn-Platz: Bahnsteigverlängerung, Prüfung der Lage der Fahrleitung
Börneplatz/Stoltzestraße: Änderung der Straßenführung
Ostbahnhof/Sonnemannstraße: Bahnsteigverlängerung
Galluswarte: Bahnsteigverlängerung, Änderung des Straßenraums inklusive Radfahrstreifen, Anpassung und Neubau von Fußgängerüberwegen und der Licht- sowie Fahrsignalanlagen
Hauptbahnhof: Anpassung der taktilen Elemente
Ostendstraße: Bahnsteigverlängerung
Mit Otto-Hahn-Platz und Baseler Platz stehen auch Haltestellen auf der VGF-Liste, die nicht entlang der Linie 11 liegen. Hier handelt es sich um Haltestellen auf der wichtigsten Umleitungsstrecke, die über Sachsenhausen führt.

Fahrsignale wird die VGF außerdem an der Haltestelle Nied Kirche anpassen. An den Haltestellen Birminghamstraße, Rebstöcker Straße, Rohrbachstraße/Friedberger Landstraße sowie Saalburg-/Wittelsbacherallee sind geringfügige Arbeiten an beziehungsweise Prüfungen der Fahrleitung notwendig. An den Haltestellen Luthmerstraße, Nied Kirche, Platz der Republik sowie Waldschmidtstraße muss die VGF die Position von Geländern ändern. Parallel wird das Straßenverkehrsamt an 18 Ampeln die Software anpassen.

Mehr Platz pro Fahrt

Die 11 wurde als stark frequentierte Durchmesserlinie für den Ersteinsatz der „T40“ vorgesehen, um hier die Kapazität pro Fahrt signifikant zu vergrößern. Während ein normaler und dreiteiliger „T“-Wagen 191 Fahrgästen Platz bietet (davon 56 Sitzplätze), fasst ein mit einem zusätzlichen Modul verlängerter „T40“ 248 Fahrgäste, davon 78 auf Sitzplätzen.

Mehr zu den neuen „T“-Wagen, deren erste zwei im Dezember vorgestellt wurden, findet sich unter vgf-ffm.de/de/aktuellpresse/news/einzelansicht/t-modell auf der Internetseite der VGF.

(Text: PM VGF)