Stadt Hanau geht „ungewöhnliche strategische Partnerschaft mit Beschäftigen von Kaufhof“ ein

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Symbolbild Kaufhaus (Foto: 652234 auf Pixabay)

„Von der Hanauer Bevölkerung wird uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kaufhof, viel Wertschätzung entgegengebracht. Für die Welle der Sympathie und Solidarität bedanken wir uns von Herzen“, brachten es die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hanauer Kaufhof-Filiale am Mittwochabend im Rathaus auf den Punkt.

Die Betriebsrats-Mitglieder waren der Gesprächs-Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt. Am Montagnachmittag hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern bekanntgegeben, der Kaufhof in Hanau schließt demnach am 31. Januar 2024.

“Solidarität der Stadt und städtischer Organe”

“Wie können wir den Kaufhof-Beschäftigen helfen? Das ist die Überschrift für die ungewöhnliche strategische Partnerschaft zwischen Stadt und den Kaufhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern”, so Oberbürgermeister Kaminsky. In einer ersten Stellungnahme hatte der OB am Montagnachmittag die “Solidarität der Stadt und städtischen Organe” zugesagt. “Dass unser Traditionshaus am Marktplatz schließt, ist und bleibt eine Horrornachricht. Trauer und Wut leiten uns nicht, unser Ansporn ist, dass sich die Beschäftigten nicht auf eine lange Arbeitslosigkeit einstellen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser schweren Zeit Trost spenden, Hoffnung signalisieren und konkrete Angebote machen, erfüllt mich mit Stolz. Hanau steht zusammen “, ordnet der OB ein. Bereits in den ersten Stunden und Tagen nach Bekanntwerden der Schließung hatten sich beim Oberbürgermeister direkt und über soziale Medien Unternehmen mit freien Stellen gemeldet.

“Wir prüfen nun konkret, wo wir zwischen Hanauer Unternehmen und den Kaufhof-Beschäftigen vermitteln können, etwa über das Komplizen-Netzwerk unserer Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN. Dazu prüfen wir, wo wir als Stadt Job-Angebote machen können, in Verwaltung, Eigenbetrieben und städtischen Gesellschaften”, sagte Kaminsky den Kaufhof-Mitarbeitern im Rathaus. Der Oberbürgermeister und Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, berichteten dem Betriebsrat, dass die Stadt den Erwerb der Immobilie anstrebt. Dabei gelte ein ambitionierter Zeitplan, “denn die Stadt wird alles unternehmen, um einen längerfristigen Leerstand zu verhindern”, so der OB. Schon im Mai sollen die Planungen so weit fortgeschritten sein, dass die städtischen Gremien entscheidungsreife Vorlagen bekommen.

Eine große Familie, die auseinandergerissen wird

Die Betriebsratsmitglieder bedankten sich im Gespräch: “Wir sind als Beschäftige eine große Familie, die nun auseinandergerissen wird. Mit Überzeugung können wir sagen, dass wir an anderen Stellen mit großem Engagement arbeiten werden, wir wissen, dass Menschen mit Herzblut gesucht werden. Wir halten hier zusammen, seit Bekanntwerden hat sich niemand krankgemeldet”, so die Kaufhof-Mitarbeitenden, die betonten: “Bei uns arbeiten auch viele junge Menschen und viele, die nicht nur Einzelhandels-Kompetenzen haben.”

Die Runde vereinbarte weitere Gespräche in den nächsten Wochen. “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaufhof und ich sind mit der klaren Verabredung auseinandergegangenen, dass wir im engen Kontakt bleiben”, so der OB abschließend.

(Text: PM Stadt Hanau)