Biebesheim: Betrügerische Masche mit teuren Büchern

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(Symbolfoto: Alexas_Fotos auf Pixabay)

Eine über 70 Jahre alte Seniorin wurde über einen Zeitraum von fast drei Jahren von dubiosen Vermittlern sowohl telefonisch kontaktiert aber auch zu Hause aufgesucht und in der Folge von ihnen dazu veranlasst, angeblich hochwertige Bücher, sogenannte Faksimiles, zu erwerben. Die nach derzeitigem Ermittlungsstand minderwertigen Bücher wurden von ihr für jeweils vierstellige Summen käuflich erworben. Um die enormen Summen für die Bücher bezahlen zu können, wurden der Geschädigten sogar Kredite bei verschiedenen Banken vermittelt, für die sie nun in monatlichen Raten aufkommen muss. Insgesamt erwarb die Seniorin 10 Bücher im Wert von insgesamt fast 70.000 Euro. Zudem bezahlte die Frau für ein angebliches Gutachten zusätzlich noch mehrere hundert Euro. Die Ermittlungen der Beamten des Rüsselsheimer Betrugskommissariats K 23 in der Sache dauern derweil an.

Die Ermittler warnen in diesem Zusammenhang vor der Masche

Bücher und Faksimiles sind nach Angaben von Verbraucherzentralen als Wertanlage nicht zu empfehlen. Sie können nur ganz selten zu dem Preis weiterverkauft werden, zu dem sie erworben wurden. Wirklich wertvolle Faksimiles werden nicht an der Haustür verkauft.

Grundsätzlich ist bei Geschäften an der Haustür immer Vorsicht geboten. Wer außerhalb von Geschäftsräumen zum Kauf überredet wurde und das bereut, kann den Vertrag innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Diese Frist läuft erst ab Erhalt der Ware.

Wurde nicht oder nur unvollständig über das Widerrufsrecht belehrt, kann der Vertrag auch noch nach Ablauf der 14 Tage widerrufen werden.

Verbraucher, die einmal an der Haustüre einen Kauf über teure Faksimile oder Lexika abgeschlossen haben, müssen mit weiteren Vertreterbesuchen rechnen. Denn die dubiosen Vermittler sind untereinander offenbar gut über ihr Klientel informiert. “Lassen Sie diese Verkäufer erst gar nicht in Ihr Haus”, rät die Polizei.

(Text: PM PP Südhessen)