KunstKaufLADEN in Hanau öffnet am 29. April (vorerst) zum letzten Mal

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Der KunstKaufLADEN Tacheles entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum Leuchtturmprojekt des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN. (Foto: Hanau Marketing GmbH/David Seeger)

Schließung als Aufbruch zu neuen Ufern

“Mit dem Projekt ‚KunstKaufLADEN Tacheles‘ haben wir vor gut zwei Jahren gezeigt, dass wir es wirklich ernst meinen mit unseren Bemühungen, die Innenstadt zu beleben”, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Am 15. Juni 2021 öffnete der erste Laden in Betreiberschaft der Hanau Marketing GmbH (HMG) seine Türen – der Beginn einer Erfolgsgeschichte, der ab Mai neue Kapitel folgen werden, denn der KunstKaufLADEN wird am Samstag, 29. April, an seinem bisherigen Standort an der Nürnberger Straße schließen. Ab Sommer wird die Idee des Kunstverkaufs dann in neuer Betreiberschaft, mit einem veränderten Konzept und an einem anderen Standort fortgeführt.

“Wir haben so eine Dynamik zwar erhofft, dass sie so schnell greifen würde, hat aber alle unsere Erwartungen übertroffen”, zieht Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der HMG, (Zwischen-)Bilanz. Rund 500 Künstlerinnen und Künstler zeigten seit Juni 2021 ihre Werke im Tacheles, mehr als 1500 davon konnten verkauft werden. “Das ist eine herausragende Zahl”, findet der Oberbürgermeister. Umso mehr beeindrucke ihn aber, mit welchem Tempo die Idee des Tacheles auch auf die Straße gekommen sei. Rund 50 Aktionen fanden im und außerhalb des Ladens statt. “Und mit Projekten wie der Gestaltung der Fassade des Parkhauses ‚Am Forum‘, den Graffiti-Galerien oder der Strickkunst-Aktion mit Bewohnerinnen der Vereinten Martin Luther und Althanauer Hospital Stiftung hat das Tacheles-Team etwas Nachhaltiges für Hanau und das Straßenbild getan”, lobt Kaminsky.
“Kunst für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel” – das war das Leitmotiv, mit dem die HMG im Frühjahr 2021 an die Konzeption des KunstKaufLADENs ging. Ziel war es aber nicht nur, Kunst auszustellen und zu verkaufen, sondern auch, einen prominenten Leerstand in der Innenstadt zu beseitigen. “Nachdem das Schuhhaus Dielmann Insolvenz anmelden musste stand der neue Eigentümer der Immobilie vor der durch Corona quasi unlösbaren Aufgabe, einen neuen Mieter für die rund 400 Quadratmeter große Fläche zu finden”, blickt Stamm zurück. “Er hat sich dann auf unsere Idee des KunstKaufLADENs eingelassen und ist uns beim Mietpreis sehr entgegengekommen.”

Klassische Win-win-win-Situation

Herausgekommen ist die klassische Win-win-win-Situation: Die Fläche ist durch die innovative Nutzung deutlich attraktiver in der Vermarktung geworden, die Innenstadt hat einen neuen Anlaufpunkt erhalten und die Corona-geplagte regionale Kunstwelt hat einen neuen hochfrequentierten Ausstellungsort bekommen. “Der ‚Tacheles‘ ist innerhalb kürzester Zeit zu unserem Leuchtturmprojekt des Stadtentwicklungsprogramms ‚Hanau aufLADEN‘ geworden”, stellt Hanaus Oberbürgermeister fest und verweist dabei unter anderem auch auf die unzähligen, überregionalen Presseberichte: “Dass Hanau in einem Atemzug mit Barcelona und Nantes genannt wird, so wie es beispielsweise im Bericht der ZDF-Sendung ‚Aspekte‘ geschehen ist, zeigt den Stellenwert dieses Projekts für unsere Stadt. Bessere Werbung für den Standort hätten wir nicht bekommen können – und das spüren wir bei den Ansiedlungsgesprächen mit dem Handel bis heute.”

Das Projekt war dabei schon vor dem offiziellen Startschuss darauf ausgelegt worden, dass es sich stetig verändert – dass es an einen anderen Standort zieht, dass es sich verkleinert, dass es sich wandelt. “Der KunstKaufLADEN war als Pop-up-Store gedacht. Dass er jetzt fast zwei Jahre am gleichen Standort beheimatet ist, war nicht geplant”, unterstreicht Stamm, dass die bevorstehende Schließung an der Nürnberger Straße später komme als gedacht. Dass sie jetzt hier und da für Wehmut sorge, könne er aber nachvollziehen. Stamm stellt gleichwohl klar: “Das Projekt ‚Tacheles‘ ist damit keinesfalls beendet – ganz im Gegenteil: Es bricht zu neuen Ufern auf.”

Neues Projekt im Sommer

Dass der KunstKaufLADEN seine Türen an der Nürnberger Straße am Samstag, 29. April, letztmals öffnen wird, hat vor allem damit zu tun, dass die HMG dort ein neues Projekt realisieren wird: Noch im Sommer soll dort das “Service- und Beratungszentrum Innenstadt” eröffnen – das Kernprojekt im Bundes-Förderprogramm “Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren”, in dessen Rahmen das Bundesbauministerium der Stadt Hanau bis 2025 rund 3,75 Millionen Euro an Fördergeldern zugesichert hat. “Der Laden wird damit weiterhin eine zentrale Anlaufstelle bleiben – so wie es der KunstKaufLADEN bislang gewesen ist”, sagt Stamm. Die HMG will dort nicht nur Beratungsleistungen für die Akteure der Innenstadt aus Handel oder Gastronomie anbieten, sondern vor allem eine Servicestelle für die Kundinnen und Kunden schaffen. “Wir orientieren uns dabei an einer Kundeninformation wie man sie aus Einkaufszentren kennt”, erläutert Stamm. Ob Einpackservice für Geschenke, Gepäckaufbewahrung oder Regenschirm-Verleih – die Liste an Dienstleistungen, die dort angeboten werden und das Einkaufserlebnis in Hanau komfortabler machen sollen, ist lang. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil: eine Kinderbetreuung, wie man sie zum Beispiel aus den Ikea-Einrichtungshäusern kennt. “Hanau wird sich mit dem Center noch kundenfreundlicher präsentieren – getreu unserem Motto: Bei uns ist Einkaufen ein Erlebnis”, so OB Kaminsky.

Und die Kunst? Die wird es in Hanau natürlich weiter geben, so wie diverse Projekte unter der Überschrift ‚Tacheles‘. Ob “Hall of fame”, “Hanau macht Kunst” oder die neuen Pop-up-Stores “Tacheles OffSpaces” – diese Projekte werden nicht nur fortgeführt, sondern ausgebaut. Und auch die Grundidee ‚KunstKaufLADEN‘ wird nicht aufgegeben. Die bisherigen Tacheles-Mitarbeiterinnen Inka Elena Semmel und Rachel-Zarah Brendel werden sie in Eigenregie, mit verändertem Konzept und Namen sowie am neuen Standort Salzstraße fortführen. “Das ist ein weiteres gewichtiges Kapitel der Tacheles-Erfolgsgeschichte. Es ist uns gelungen, das bislang von der Stadt finanzierte Konzept in die Privatwirtschaft zu überführen – und das ist genau die Idee von ‚Hanau aufLADEN‘”, freut sich Oberbürgermeister Kaminsky. Semmel und Brendel werden mit ihrem Start-up-Projekt dabei auf die Unterstützungsprogramme des Stadtentwicklungsprogramms zurückgreifen.
Mehr Infos: www.tacheles-hanau.jetzt.

(Text: PM Hanau Marketing GmbH)