Odenwaldkreis: Ideenreiche Auszubildende bringen Landratsamt voran

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Engagierte Nachwuchskräfte: Landrat Frank Matiaske und Karoline Kampa vom Personalamt bedanken sich bei den teilnehmenden Azubis und Studierenden mit einem Gutschein (v.r.n.l. Janis Vay, Luke Jochim, Denise Abbe, Lara Kritzinger, Jule Schnauber, Mia Schmitt, Lea Knust). (Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung)

Paten für Berufsanfänger und Pausenraum

Schublade auf – Konzeptpapier hinein – Schublade zu. Das ist das Schicksal vieler Verbesserungsvorschläge in Unternehmen und Behörden. Nicht so im Landratsamt. Ideenreiche Auszubildende und Studierende aus dem 1. und 2. Lehrjahr haben in zwei Gruppen Projekte entwickelt, die das kollegiale Miteinander voranbringen werden: Ab dem nächsten Ausbildungsjahr werden Patinnen und Paten neuen Azubis und Studierenden zur Seite stehen, um ihnen den Start in den Beruf zu erleichtern. Außerdem wird die Idee eines Pausenraums (samt Freifläche) ernsthaft geprüft und zunächst in einem Modellversuch erprobt.

„Wir finden es sehr gut, dass wir die Chance haben, etwas verändern zu können, und mit unseren Ideen ernst genommen zu werden“, sagten die vier Azubis und drei Studierenden, nachdem sich eine Jury unter dem Vorsitz von Landrat Frank Matiaske jüngst für die beiden Projekte ausgesprochen hatte. Er dankte den sieben Nachwuchskräften für ihr großes Engagement und ihre Kreativität: „Ihre Ideen geben der ganzen Behörde wichtige Impulse.“

Profitiert haben aber auch die Azubis und Studierenden selbst. Die beiden Gruppen wurden fachlich begleitet, so dass sie Einblicke in modernes Projektmanagement gewannen. Das galt vor allem für die beiden Gruppen-Verantwortlichen Lea Knust und Luke Jochim, die noch einmal eigens geschult wurden. Dazu hat das Landratsamt mit dem Beratungsunternehmen 4craft aus Darmstadt kooperiert. Dessen Mitarbeiter Philipp Dellmann stand den Teilnehmenden während des gesamten Prozesses zur Seite, der Ende Februar mit einer Auftaktveranstaltung begonnen hatte. Im nächsten Schritt hatte jeder Azubi / Studierende der Jury ein Projekt vorgeschlagen. Daraus wurden zwei Ideen ausgewählt, die von je einer Gruppe binnen einer intensiven Arbeitswoche ausgearbeitet und der Jury präsentiert wurden. „Das Ganze hat uns viel Spaß gemacht, und wir haben viel gelernt“, bilanzierten die Teilnehmenden.

„Förderung junger Kolleginnen und Kollegen ist uns extrem wichtig“

Das Gesamtprojekt war von Karoline Kampa initiiert worden, die im Personalamt der Kreisverwaltung für Auszubildende und Studierende zuständig ist. „Wir zeigen damit, dass uns die Förderung junger Kolleginnen und Kollegen extrem wichtig ist, auch zusätzlich zu dem, was wir im Rahmen der Ausbildung ohnehin schon tun“, so Verwaltungsleiter Oliver Kumpf.

Beide Gruppen hatten für die Ausarbeitung ihrer Ideen unter anderem Umfragen in der Behörde gemacht. Diese zeigten, dass sich Berufsanfänger mehr Unterstützung wünschen und es einen eigenen Raum geben sollte, in dem man sich zur Mittagspause treffen kann.

„Die wichtigste Aufgabe der Ausbildungspatinnen und -paten ist es, den neuen Kolleginnen und Kollegen mehr Sicherheit zu geben, so dass sie sich von Anfang an am neuen Arbeitsplatz wohlfühlen. So wird das Wir-Gefühl gestärkt“, erläuterte Lea Knust. Zu ihrer Gruppe gehörten auch Jule Schnauber und Mia Schmitt. Gemeinsam gelang es ihnen, bereits 16 potentielle Patinnen und Paten zu finden, die neuen Azubis und Studierenden ein Jahr lang helfen können. Knust, Schnauber und Schmitt werden das Projekt im Herbst eigens vor der großen Personalversammlung vorstellen.

Ort mit einer angenehmen Atmosphäre schaffen

Die Gruppe um Luke Jochim mit Denise Abbe, Lara Kritzinger und Janis Vay hatte für die Umgestaltung eines Raums, der kaum für Sitzungen genutzt wird, ein detailliertes Nutzungskonzept erarbeitet und dabei auch die benachbarte Freifläche einbezogen. „Unsere Vision ist, einen Ort mit einer angenehmen Atmosphäre zu schaffen, der der Entspannung während der Pause und der Pflege kollegialer Kontakte dient“, so Jochim. Angesichts der erforderlichen Investitionen und weiterer Klärungen (zum Beispiel die Nutzung der Freifläche) kann die Idee nicht sofort in die Tat umgesetzt werden. „Aber wir wollen sie intensiv prüfen und in einem ersten Schritt modellhaft erproben“, so Landrat Matiaske.

Die Jury bewertete die Projektgruppen nicht nur nach der Originalität und Umsetzbarkeit ihrer Ideen, sondern auch nach der Art und Weise der Präsentation. Beide Gruppen meisterten die Aufgabe in einer guten Mischung aus Professionalität, Schlagfertigkeit und Überzeugungskraft. „Wir sind sehr glücklich darüber, diese gewinnenden jungen Leute bei uns im Haus zu haben“, so Verwaltungsleiter Kumpf.

(Text: PM Odenwaldkreis)