Richtfest in Eppertshausen: Bis Sommer 2024 entstehen 56 Pflegeplätze und 38 Seniorenwohnungen

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An der Seniorenwohnanlage im Eppertshäuser Baugebiet „Am Abteiwald“ ist Richtfest gefeiert worden. Rund 100 ältere Menschen sollen in den Pflegezimmern und Seniorenwohnungen einmal leben. Im Sommer 2024 könnten die ersten einziehen. (Foto: jedö)

56 Pflegeplätze in vier Wohngemeinschaften und 38 barrierefreie Wohnungen für Senioren: Das ist das, was bis zum Sommer 2024 auf einem 5.700 Quadratmeter großen Grundstück im Eppertshäuser Baugebiet „Am Abteiwald“ entsteht. Am Dienstagnachmittag war Richtfest, weil die beiden Rohbauten – einer mit drei Vollgeschossen, der andere dreigeschossig und teils noch um ein Sattelgeschoss ergänzt – nun fertig sind. Die Gemeinnützige Siedlungswerk GmbH als Bauherrin und der Caritasverband Darmstadt als Generalmieter und Betreiber in spe gaben im Rahmen der Feierstunde einen Ausblick, wie sich das 20-Millionen-Euro-Projekt entwickeln soll.

Die genannte Investitionssumme sei freilich eine vorläufige, wie Katja Förster als Unternehmenssprecherin des Siedlungswerks zu verstehen gab. Schließlich ließen sich die finalen Baukosten noch nicht beziffern. Was dann auch für die Miethöhe in den mehr als drei Dutzend Seniorenwohnungen gelte, die das gemeinnützige Wohnungsunternehmen mehrerer Bistümer (darunter Mainz) und Caritasverbände (darunter Darmstadt) errichtet.
Die Vermietung werde der Caritasverband Darmstadt übernehmen, sagte dessen Direktorin Stefanie Rhein. „Wir werden Anfang 2024 in die Vermarktung gehen.“ Auch wenn im Eppertshäuser Rathaus schon Anfragen für die am Waldrand gelegenen Wohnungen eingetrudelt sind, gebe es noch keine klassische Interessenten- oder gar Warteliste. Im Frühjahr werde man dann aber auch die Mietpreise benennen können, so Rhein. Eppertshausens Bürgermeister Carsten Helfmann erinnerte daran, dass man bei der Anbahnung des Projekts noch mit elf bis zwölf Euro pro Quadratmeter gerechnet habe. Angesichts der gestiegenen Baukosten dürfte dieser Mietpreis in der Senioren-Wohnanlage heute nicht mehr darstellbar sein.

Dennoch überwog am Dienstag bei allen Beteiligten die Vorfreude. Eppertshausen wird mit der Eröffnung des Komplexes einen großen Schritt in seiner Infrastruktur für Menschen im letzten Lebensabschnitt machen. Zudem schafft die Anlage im Abteiwald voraussichtlich 30 bis 35 Vollzeitstellen im Ort. Wobei der Betreiber die Jobs, die sich auf noch mehr Personen verteilen werden, nicht netto schaffen wird.

Denn einige Mitarbeiter sollen etwa aus dem Dieburger Altenzentrum St. Rochus nach Eppertshausen wechseln. Was nicht heißt, dass die Einrichtung in Dieburg dann direkt schließt oder gar Bewohner zum Umzug nach Eppertshausen gezwungen werden. Das in die Jahre gekommene Altenzentrum in der Gerhart-Hauptmann-Straße könnte perspektivisch aber abgerissen und durch einen Neubau an selber Stelle ersetzt werden. Was in Dieburg umso wichtiger werden könnte, da sich die Schaffung neuer Pflegeplätze und seniorengerechter Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses St. Rochus in der Innenstadt durch den vom Investor aus finanziellen Gründen verhängten Planungsstopp auf unbestimmte Zeit verschiebt (oder noch einmal ganz in Frage gestellt werden könnte).

In Eppertshausen haben sie hingegen neben stationären Pflegeplätzen und Wohnungen für ältere Menschen, die Wahlleistungen hinzubuchen können, eine Tagesbetreuung ebenso in Aussicht wie ein „Begegnungscafé“, das auch externen Besuchern offenstehen soll. Es entstehe damit nicht nur „ein Habitat für 100 Menschen, die hier wohnen werden“, wie es Siedlungswerk-Geschäftsführer Filip John nannte. Auch in die Kommune hinein strahle die Anlage künftig aus. Leiterin wird Sonja Belghith-Kramwinkel.

(Text: jedö)