Die Agentur des städtischen Wandels in der Braubachstraße 7 hat vom 23. März an für eine Woche probeweise ihre Türen geöffnet. In unterschiedlichen Veranstaltungs-, Dialog- und Austauschformaten wurden alle Frankfurterinnen und Frankfurter eingeladen, die neuen Räume mit Werkstatt-Charakter kennenzulernen, in denen sich von jetzt an alles um die Zukunft der Innenstadt drehen wird. Beendet wurde die Testwoche mit einem „Urban Futures Lab“ am Donnerstag, 30. März, mit anschließendem Get-together, bei dem gemeinsam eine erste Bilanz gezogen wurde. „Die Resonanz ist positiv, um nicht zu sagen: überwältigend“, fasst Projektleiterin Andrea Schwappach vom Stadtplanungsamt die Gespräche zusammen. Man habe gesehen, welches Potenzial in dem Raum liege. „Es ist das, was bisher gefehlt hat in der Innenstadt. Mehr als nur ein Quartiersbüro. Ein Ort, an dem die Zukunft unserer Stadt aktiv gestaltet wird, wo wir alle Fragen und Ideen sammeln und wo wir gemeinsam neue Antworten suchen auf die Herausforderungen der Zukunft. Das weckt Mut, macht Lust und motiviert zum Mitmachen. Gefragt sind Eigeninitiative, Kooperationswille und Freude am Gestalten und Stadtmachen!“
Mike Josef, Dezernent für Planen, Wohnen und Sport, hob bei der Eröffnung der Agentur des städtischen Wandels das Potential des zentral gelegenen Orts hervor, der ein Zeichen setzt für den erforderlichen und auch gewünschten Wandel: „Es geht jetzt darum, die begonnenen Innenstadt-Prozesse zu verstetigen und zu realisieren. In der Braubachstraße 7 entsteht ein Raum, in dem Stadtentwicklung integriert, nachhaltig und zukunftsorientiert umgesetzt wird. Hier vor Ort sollen vor allen Dingen konkrete Realisierungsprojekte entwickelt und in die Umsetzung gebracht werden.“
Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftaufgabe vieler
Die Testwoche stand komplett im Zeichen der Innenstadt – als Ort der Begegnung und Diskussion, als Werkstatt und Laboratorium, um gemeinsam an einer Zukunft von Frankfurts Mitte zu arbeiten. Was die Woche auch zeigte: Stadtentwicklung ist eine Gemeinschaftaufgabe vieler und ganz unterschiedlicher Akteure, deren jeweiligen Interessen, Perspektiven und Bedarfe gesehen und bestmöglich berücksichtigt werden müssen. Gleichzeitig ist „mitte frankfurt“ auch ein gesamtstädtisches Vorhaben, an dem unterschiedliche Dezernate, Ämter, städtische Institutionen und die Zivilgesellschaft beteiligt sind. „Hier gilt es, alle Menschen in ihren jeweiligen Funktionen, doch noch viel mehr als für ihre Stadt sorgende Bürgerinnen und Bürger, einzubinden und für ein kooperatives und integriertes Handeln einzutreten – auch jenseits klassischer Pfade“, betont Schwappach. Der Slogan „Mach Mitte!“ gelte daher für städtische und zivilgesellschaftliche Akteure gleichermaßen.
Wie geht es weiter? Nächste Schritte
Was sind nun die nächsten Schritte? Derzeit wird bereits an künftigen regelmäßigen Formaten, wie beispielsweise der Fortführung der erfolgreichen Mittagsveranstaltung „Bring-your-own-Lunch“, gearbeitet. Direkt nach Ostern wird es damit weitergehen. Das Deutsche Architekturmuseum und weitere Projektpartner laden jeden Mittwoch um 12 Uhr zu einem kurzen Themenimpuls inklusive offenem Dialogforum mit allen Anwesenden ein. Auch das Team Kreativwirtschaft der Wirtschaftsförderung wird zusammen mit der Vermittlungsagentur Radar vor Ort sein, um Raumsuchenden aus der Kreativwirtschaft Gewerberäume zu vermitteln. Zudem wird das City- und Stadtteilmarketing den Lenkungskreis Initiative Innenstadt in der Braubachstraße 7 tagen lassen und einmal monatlich Gewerbevereine, Gewerbetreibende und Innenstadtakteure zu einem Early Bird Netzwerk Dialog einladen. Ab Mai werden dann verstärkt vorangekündigte Veranstaltungen, die sich im Rahmen der Bundesförder- und Modellprogramme „Post-Corona-Stadt“ und „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ mit der „Innenstadt der Zukunft“ beschäftigen, in der Braubachstraße 7 stattfinden, wie auch experimentelle Spontanformate getestet.
In der zweiten Jahreshälfte kommt es dann noch einmal zu einer Umbauphase. Auch hierfür gab es in der Testwoche einen Erkenntnisgewinn. „Die Rückmeldung, die wir bekommen haben, war eindeutig: Alle wollen, dass der rohe Baustellencharakter des Raumes erhalten bleibt,“ sagt Schwappach. Schließlich sei das Unfertige auch ein Symbol für Um- und Aufbruch.
Hintergrundinformation
Mit Hilfe der Agentur des städtischen Wandels, die als Koordinierungs- und Anlaufstelle sowie Netzwerk zwischen kommunalen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren wirkt, soll am Beispiel der Frankfurter Innenstadt untersucht werden, wie Antworten und Lösungen etwa auf die Frage, welche Rolle das Zentrum für die Zukunft von Stadt und Region spielt, gefunden werden. Weitere Informationen finden sich unter mitte frankfurt.
(Text: PM Stadt Frankfurt)