Studieren ohne Abitur: Hessen unter den Ländern in der Spitzengruppe

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(Symbolfoto: Nikolay Georgiev auf Pixabay)

CHE-Studie bestätigt Erfolge im Kurs gegen Bildungssackgassen

Hessen liegt beim Anteil der Studierenden, der Erstsemester sowie der Hochschulabsolventinnen und -absolventen ohne Abitur im Ländervergleich in der Spitzengruppe. Laut einer Studie des CHE Centrums für Hochschulentwicklung stieg die Zahl derer, die 2021 in Hessen ohne Abitur einen Hochschulabschluss absolvierten, auf 1132, das sind 2,6 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen; im Jahr zuvor waren es noch 2,32 Prozent. Im Ranking der Länder steht Hessen damit auf Platz vier. Die Gesamtanzahl der Studierenden ohne Abitur stieg auf 6.725, ein neuer hessischer Rekord. Auch bei den Studienanfängerinnen und -anfängern und den Studierenden insgesamt ohne Abitur liegt Hessen über dem Bundeschnitt.

Perspektiven vieler kluger und kreativer Köpfe

„Unsere Gesellschaft braucht die Perspektiven möglichst vieler kluger und kreativer Köpfe, die unterschiedliche Erfahrungen und Ideen mitbringen – deshalb wollen wir Bildungssackgassen beseitigen. Junge Menschen sollen sich für eine Ausbildung entscheiden können, ohne sich damit auf alle Zeit den Weg in ein Studium zu verbauen“, kommentiert Wissenschaftsministerin Angela Dorn die Ergebnisse. „Wir wollen allen bestmögliche Konditionen und gerechte Chancen ermöglichen, damit sie ihre Potenziale entfalten können, denn die brauchen wir, um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, in den Betrieben und der Wirtschaft ebenso wie in Forschung und Lehre. Deshalb können in Hessen schon seit 2016 Personen mit qualifizierter Berufsausbildung ein Studium antreten. Im vergangenen Jahr haben wir dieses erfolgreiche Modellprojekt verstetigt. Und damit Studierende mit unterschiedlichen Bildungsbiografien gut an den Hochschulen ankommen, haben wir im Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 die zusätzlichen Programmmittel, die speziell der Qualität von Studium und Lehre dienen, auf im Schnitt 25 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Davon finanzieren die Hochschulen zum Beispiel Angebote in Studienorientierung, Mentoring und Beratung oder der didaktischen Weiterbildung der Lehrenden. Die Ergebnisse der CHE-Studie geben uns Recht: Hessens Hochschulen haben nicht nur viele Studienanfängerinnen und -anfänger sowie Studierende ohne Abitur, sondern sie begleiten auch besonders viele von ihnen erfolgreich zu einem Abschluss.“

Deutschlandweit waren 2021 laut CHE-Studie 70.338 Studierende ohne Abitur für ein Studium eingeschrieben, sie machen 2,4 Prozent an der gesamten Studierendenschaft aus (Hessen: 2,6%). Der Anteil der Studienanfängerinnen und -anfänger ohne Abitur macht deutschlandweit 3,4 Prozent aus (Hessen: 3,6%). Der Anteil der Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die über den beruflichen Weg ins Studium gelangt sind, liegt bei 1,9 Prozent (Hessen: 2,6%).

(Text: PM Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)