Medienbildungstag Bergstraße: Kreide, Beamer oder doch Künstliche Intelligenz?

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Die Organisatoren und Preisträger des Medienbildungspreises Kreis Bergstraße sowie Landrat Christian Engelhardt (2.v.l.) und Schulamtsleiterin Susanne Hertz (1.v.r.) freuen sich über den erfolgreichen Auftakt des ersten Medienbildungstags. (Foto: Kreis Bergstraße)

Die Digitalisierung gehört längst zum Alltag an den Bergsträßer Schulen. Aber wie setzt man die neuen Medien möglichst pädagogisch sinnvoll ein? Mit dieser Leitfrage beschäftigten sich nicht nur Lehrkräfte und Schulleitungen, sondern auch Schülerinnen und Schüler auf dem ersten Medienbildungstag Bergstraße. Initiatoren des Aktionstags sind die Kreisschülervertretung und der Kreiselternbeirat, die gemeinsam mit dem Kreis Bergstraße kürzlich in die Karl Kübel Schule in Bensheim eingeladen hatten. Landrat Christian Engelhardt eröffnete als Schirmherr den Tag und warb für die positiven Aspekte der neuen Technologien. So zeigte er unter anderem die Chancen beim Einsatz von künstlicher Intelligenz im Schulalltag auf. „All die wertvollen Erfindungen dieser Welt wären nicht so erfolgreich geworden, wenn in der Vergangenheit der Blick auf die Risiken verhindert hätte, die Chancen neuer Technologien zu nutzen. Wir müssen mutig sein, neue Möglichkeiten auch aufzugreifen. Auf dem Weg zum digitalen Unterricht unterstützt der Kreis Bergstraße als Schulträger deshalb die Schulen, damit der Wechsel gelingt“, versicherte der Landrat.

Die beiden Referenten Frajo Ligmann und Valentin Wilczek berichteten in ihren Impulsvorträgen über die Integration von digitalen Medien und sozialen Netzwerken in den Schulalltag. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Vor- und Nachteile der digitalen Unterrichtsgestaltung nochmals mit Landrat Christian Engelhardt und verschiedenen Expertinnen und Experten erörtert und heiß diskutiert.

Das Programm wurde von insgesamt zwölf Informationsständen verschiedener Schulen und Institutionen aus der Region abgerundet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dadurch die Möglichkeit, noch tiefer in die Thematik einzusteigen und sich selbst an der Technik auszuprobieren.

Verleihung des ersten Medienbildungspreises

Der Höhepunkt des Medienbildungstages war die Verleihung des ersten Medienbildungspreises, mit dem innovative digitale Projekte und Konzepte an Schulen aus dem Landkreis ausgezeichnet wurden. Die Kategorie „Schülerinnen und Schüler nominieren Lehrende“ ging an Tobias Orth der Heinrich-Böll-Schule Fürth. Orth gestaltete einen digitalen Biologieunterricht und nutzte hierzu beispielsweise „Augmented Reality“-Apps. Mit Hilfe der Apps kann ein virtueller Körper des Menschen im Raum geschaffen werden, sodass man regelrecht in die Organe hineinlaufen kann. Den ersten Platz in der Kategorie „Digitale Schulorganisation“ erreichte das Goethe-Gymnasium Bensheim. Dort findet seit dem Schuljahr 2020/2021 im Rahmen des LOS-Konzeptes (Lernen mit Organisation und Strategie) der Chemie-Unterricht in der „Flipped Classroom“-Methode statt. Hierbei erarbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig die notwendigen Inhalte mit Hilfe von Laptops und Tablets.

Der Preis der Kategorie „Digitale Schülerinnen-/Schüler-Projekte“ wurde an insgesamt drei Preisträger verliehen: Dazu zählt die Alfred-Delp-Schule Lampertheim mit ihrem Projekt der Digitalen Zeitung und Podcast. Die Schülerzeitung erscheint zweimal im Jahr und wird sowohl in Print als auch digital zur Verfügung gestellt. Die Karl Kübel Schule Bensheim hat mit ihrer Gestaltergruppe ebenfalls die Jury überzeugt. Die ehrenamtliche Gruppe erstellt in ihrer Freizeit Werbematerial und Flyer für schulische Gruppen, AGs und Projekte. In der gleichen Kategorie wurde auch die Erich-Kästner-Schule Bürstadt für ihre Netzhelden der neunten Jahrgangsstufe ausgezeichnet, die Aufklärungsarbeit im Umgang mit dem Internet und Social Media vor allem zum Thema Cybermobbing leisten.

In der weiteren Kategorie „Anwendungsbezogene digitale Projekte“ hat die Grundschule Schimmeldewog Wald-Michelbach gewonnen. Dort werden Kinder mit Hilfe eines 3D-Druckers in ihrem räumlichen Vorstellungsvermögen geschult und ihrer Medienkompetenz gestärkt. Zusätzlich hat die Jury zwei Sonderpreisen verliehen: Der Sonderpreis „Schülerinnen und Schüler-Werke“ ging an Marina Hazara vom Starkenburg Gymnasium Heppenheim und der Sonderpreis „Lehrende“ an Dr. Ulla Hauptmann vom Überwald-Gymnasium Wald-Michelbach.

(Text: PM Kreis Bergstraße)