Lehrkräftebedarf: Land Hessen erweitert seine Quereinstiegsprogramme

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(Symbolfoto: Pixabay)

 

Zugleich werden jetzt die Möglichkeiten für einen Quereinstieg in den Schuldienst erweitert – aktuell mit einer neuen Zugangsoption als Lehrkraft im Haupt- und Realschulbereich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms werden zu dem aus ihrem vorangegangenen Studium abgeleiteten Schulfach (Englisch, Mathematik, Chemie, Physik, Biologie, Musik, Kunst) zusätzlich in einem weiteren Schulfach ausgebildet (Mathematik oder Arbeitslehre). Das bedeutet beispielsweise: Eine Bewerberin oder ein Bewerber mit Magister in Englisch könnte in diesem Fach unterrichten und würde nach Wahl zusätzlich in Mathematik oder Arbeitslehre ausgebildet werden. Für eine Mathematikerin oder einen Mathematiker mit Bachelor- oder Masterabschluss würde eine Ausbildung im Fach Arbeitslehre erfolgen. Mit erfolgreichem Abschluss der dreieinhalbjährigen Qualifizierung durch die Lehrkräfteakademie sind die Absolventinnen und Absolventen vollausgebildete Lehrkräfte – analog zu denen, die das Lehramt grundständig studiert haben. Schon während der Ausbildung unterrichten sie und sind nach Abschluss der Maßnahme neben Haupt- und Realschulen auch an Mittelstufenschulen und Gesamtschulen im Einsatz. „Die vielfältigen Quereinstiegsmöglichkeiten in Hessen helfen uns auch dabei, die Schulen in Zeiten eines steigenden Lehrkräftebedarfs weiterhin gut mit Lehrerinnen und Lehrern zu versorgen“, sagte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz in Wiesbaden.

Verbeamtung möglich nach Qualifizierung zur vollausgebildeten Lehrkraft

Darüber hinaus gibt es weitere, schon bestehende Quereinstiegsmöglichkeiten in den Schuldienst im Grundschulbereich sowie beruflichen Bereich. Hier gelten unterschiedliche fächerspezifische Regelungen. Grundsätzliche Voraussetzungen für alle Quereinstiege in den Schuldienst sind einerseits ein vorhandener Hochschulabschluss, aus dem mindestens ein Fach oder eine Fachrichtung abgeleitet werden kann, und eine fünfjährige einschlägige Berufserfahrung im studierten Berufsfeld. Nach Abschluss der Qualifizierung ist in der Folge eine Verbeamtung möglich.

Die verschiedenen Programme werden ergänzt durch einen Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst (Referendariat) sowie ein Angebot für Masterstudierende in den Fachbereichen Metall- und Elektrotechnik, Chemie-, Biologie- und Physiktechnik, Informatik sowie Gesundheit. Diese erhalten neben ihrem Masterstudium finanzielle Förderung und schulische Praxiserfahrungen bei gleichzeitiger Unterstützung durch die Studienseminare vor Ort. Ziel ist das Lehramt an beruflichen Schulen.

Seit dem Jahr 2017 und dem Start verschiedener Programme konnten mehr als 1.700 zusätzliche Lehrkräfte für den Einsatz im Schuldient gewonnen werden.

Wichtig: Es handelt sich nicht um einen Quereinstieg, wenn Lehrpersonen beispielsweise mit Vertretungsverträgen befristet an Schulen arbeiten oder eingestellt werden. Auch diese Angebote gibt es.