Beruf der Hausmeisterin ist vielfältig: Interessentinnen können sich am Girls‘ Day in Offenbach informieren

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Monika Gleich auf dem Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule. Hier ist sie Ansprechpartnerin für 120 Lehrerinnen und Lehrer und 1500 Schülerinnen und Schüler. (Foto: Stadtwerke/Monika Müller)

Es ist ein Beruf voller Abwechslung, der sowohl handwerkliches Geschick als auch soziale Kompetenz erfordert: Wer Hausmeister oder Hausmeisterin an einer Schule ist, muss weder Langeweile, noch Eintönigkeit oder gar Vereinsamung fürchten. Die Stadtwerke Offenbach bieten am Girls‘ Day, Donnerstag, 27. April, Schülerinnen die Möglichkeit, sich über den Beruf der Hausmeisterin zu informieren. Bei den Stadtwerken Offenbach hat vor 25 Jahren die erste Hausmeisterin angefangen, heute sind es vier Kolleginnen, die über die Stadtwerke-Tochter GBM Service GmbH an Schulen diesen Beruf ausüben.


„Ich sorge mit meinem Kollegen dafür, dass es die Schülerinnen und Schüler sowie das Schulkollegium warm in den Räumen haben, dass die Beleuchtung stimmt und der Schulhof in Ordnung ist“, sagt Monika Gleich, Schulhausmeisterin an der Albert-Schweitzer-Schule. Sie ist für Heizung und Lüftung verantwortlich, sammelt auf dem Schulhof Abfälle ein, hält das Außengelände frei von Eis, Schnee und Laub und erledigt kleinere Reparaturen. Wackelnde Stuhllehnen werden festgeschraubt, Schlösser repariert, flackernde Leuchten ausgetauscht und auch Malerarbeiten erledigt. Die Gebäudetechnik ist aber nur ein Aspekt ihrer Arbeit. „Wir sind auch Ansprechpartner für 120 Lehrerinnen und Lehrer und 1500 Schülerinnen und Schüler. Ich habe auch deshalb einen wunderschönen Arbeitsplatz, weil es mit den Menschen hier an der Schule gut harmoniert.“

Die Kinder und Jugendlichen kommen vor allem zu ihr, wenn sie Sachen verloren haben. In den zehn Jahren ihrer Arbeit als Schulhausmeisterin hat sie schon einigen verzweifelt nachfragenden Schülerinnen und Schülern das vermisste Handy wieder in die Hand drücken können. „Ich sammle aber auch die liegengebliebenen Pullis, Jacken, Brotdosen und Brillen ein, finde meistens die verlorenen Schlüssel wieder und bewahre die vereinsamten Sportbeutel auf. Die sind der Klassiker, für die haben wir sogar einen eigenen Schrank“, erzählt sie.

Handwerkliche Ausbildung als Voraussetzung

Es gibt wohl nur wenige Hausmeisterinnen und Hausmeister, die so gut für ihre Arbeit ausgebildet sind wie Monika Gleich. Wichtigste Voraussetzung ist eine handwerkliche Ausbildung. Die hat sie mit ihrem Abschluss als Gas-Wasser-Installateurin. Darüber hinaus hat sie als nicht notwendigen Bonus auch noch eine Ausbildung als Sozialpädagogin. Trotzdem hat sie noch eine Weiterqualifizierung als Haustechnikerin abgeschlossen. „Wir haben als Angestellte der GBM die Möglichkeit, weitere Fortbildungen zu besuchen.“

Sie ist über ihre Qualifikationen hinaus aber auch in den Beruf tatsächlich hineingewachsen: In ihrer Dienstwohnung im Haus neben dem Haupteingang der Albert-Schweitzer-Schule lebt sie seit ihrem 13. Lebensjahr. Dieses Kuriosum kam zustande, weil schon ihr Vater als Schulhausmeister, allerdings nicht an der Albert-Schweitzer-Schule, bei der GBM angestellt war. Er zog 1999 mit seinen insgesamt sechs Kindern in das Haus am Schultor ein.

„Als Älteste hat mir mein Papa viele handwerkliche Arbeiten beigebracht, damit ich daheim helfen konnte“, erzählt sie, „die Nachfolge im Beruf war aber nie geplant.“ Erst als der damalige Vorgesetzte ihres Vaters über Personalmangel klagte, hat sie sich beworben. Der Vertrag war 2013 innerhalb kürzester Zeit unterschrieben, nach wenigen Monaten als Springerin wurde eine Stelle an der Albert-Schweitzer-Schule frei, die sie gerne übernahm.

Wer Schulhausmeisterin werden möchte, muss normalerweise früh aufstehen: Der reguläre Tag beginnt um 7 Uhr morgens damit, das Gebäude aufzuschließen und nach der Haustechnik zu schauen. Monika Gleich fängt erst um 12 Uhr an: Die Albert-Schweitzer-Schule hat zwei Hausmeister, da in dem Gebäude abends VHS-Kurse gehalten werden und Sportvereine trainieren. Deshalb übernimmt sie den Spätdienst und schließt gegen 22 Uhr alle Türen und Tore ab.

Was gefällt ihr am besten in ihrem Beruf? „Es ist unglaublich schön, wie viel Wertschätzung wir hier erfahren“, sagt sie spontan. „Und die Gemeinschaft ist toll: Nicht nur mit der Schulgemeinde, wir haben auch bei meinem Arbeitgeber GBM einen sehr guten Zusammenhalt im gesamten Team.“

Wer Interesse daran hat, bei einer Hausmeisterin oder einem Hausmeister den Girls‘ Day zu verbringen, meldet sich unter vanessa.avello@stadtwerke-of.de.

(Text: PM Stadt Offenbach)