Das Grünflächenamt Frankfurt lässt in diesem Jahr voraussichtlich in der ersten Maiwoche (Wettervorbehalt!) 106 Hektar Stadtwaldfläche aus der Luft und etwa 6600 Eichen im Stadtgebiet vom Boden aus bespritzen. Auf Grund der Abhängigkeit von der Wetterlage kann der Termin nur kurzfristig bekannt gegeben werden.
In ein paar Wochen beginnt auch in Frankfurt wieder die Saison des Eichenprozessionsspinners. Der Kontakt mit ihm kann unangenehm juckend oder sogar gefährlich werden.
Start der Maßnahmen in der kommenden Woche
Das Grünflächenamt wird deshalb voraussichtlich in der ersten Maiwoche vorbeugend auf etwa 106 Hektar Stadtwaldfläche die Eichenkronen bespritzen lassen. Dabei kommt ein Hubschrauber zum Einsatz. Als erstes sind Teile des Fechenheimer und des Enkheimer Walds an der Reihe. Ebenfalls behandelt werden Eichenkronen in Sachsenhausen, Niederrad und Schwanheim sowie auf dem Waldfriedhof Oberrad.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die zur Befliegung vorgesehene Waldfläche deutlich reduziert. Insgesamt werden 111 Hektar Waldfläche weniger aus der Luft behandelt. Diese Flächen werden von der Forstabteilung verstärkt beobachtet, um bei Bedarf eingreifen zu können.
Darüber hinaus werden in den nächsten Wochen auch etwa 6600 Eichen an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, an Spielplätzen sowie auf Schulhöfen und auf den Freiflächen von Kindertagesstätten vom Boden aus besprüht.
Eichenprozessionsspinner durch Klimawandel in Deutschland etabliert
Durch den Klimawandel hat sich der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner inzwischen überall in Deutschland etabliert. In Frankfurt und in der gesamten Rhein-Main-Region sind er und seine Nester schon seit einigen Jahren ein Problem.
Etwa 150.000 Euro kostet die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners voraussichtlich in diesem Jahr. „Eine notwendige Maßnahme, für die wir auch kurzfristig keine Alternative sehen“, sagt Heike Appel, die Leiterin des Grünflächenamts: „Schließlich geht es um die Gesundheit der Frankfurter:innen, die wir vor den gefährlichen Brennhaaren der Raupen schützen müssen.“ Der Kontakt mit den feinen Brennhaaren kann stark juckende Hautausschläge hervorrufen. Auch die Atemwege können anschwellen und in Ausnahmefällen zu einem allergischen Schock führen. Sogar das Berühren der alten Nester der Eichenprozessionsspinner ist gefährlich. Denn auch nach dem Schlüpfen der Nachtfalter bleiben die giftigen Brennhaare dort und können bei Kontakt weiterhin juckenden Hautausschlag verursachen.
„Das Besprühen der Eichenkronen ist ein wirksamer Schutz gegen die Ausbreitung der Raupen und für die Bevölkerung unbedenklich“, sagt Amtsleiterin Appel. Das Grünflächenamt setzt ein biologisches Mittel ein, dessen milder Wirkstoff seit mehr als 30 Jahren in Deutschland auch zur großflächigen Schnakenbekämpfung in der Rheinebene erprobt ist und als Bodenbakterien im Erdboden natürlich vorkommt. Das Präparat wird seit 15 Jahren in Frankfurt gegen den Eichenprozessionsspinner verwendet.
Weitere Infos
Weitere Informationen zur Beseitigung der Raupen und ihrer Nester gibt es beim Umwelttelefon unter 069/212-39100. Private Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer erhalten dort auch Adressen von Fachfirmen, die sich auf das Absaugen der Raupennester spezialisiert haben.
Werden Raupen oder Nester des Eichenprozessionsspinners auf Eichen entdeckt, die auf Flächen des Grünflächenamts stehen zum Beispiel in Parkanlagen oder an Straßenbäumen, regelt das Amt die Beseitigung selbst.
Das Grünflächenamt warnt ausdrücklich davor, die Raupen oder ihre Nester selbst zu entfernen.
Bei Fragen steht den Bürgerinnen und Bürgern die Hotline des Grünflächenamts unter Telefon 069/212-30991 zur Verfügung.
Auf der Infoseite ist ein Flyer über den Eichenprozessionsspinner abrufbar.
(Text: PM Stadt Frankfurt)