Neuer Aktionsstand auf dem Offenbacher Wochenmarkt

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Symbolfoto Wochenmarkt (Foto: moritz320 auf Pixabay)

Enge Abstimmung mit Beschickern, um Attraktivität zu steigern

Mit neuen Ideen und Aktionen setzt die Stadt darauf, den beliebten Offenbacher Wochenmarkt zu stärken. „Der Wochenmarkt als grüner Erzeugermarkt mit Waren frisch aus der Region erfreut sich zum Glück weiterhin großer Beliebtheit. Doch das Einkaufsverhalten der Menschen ändert sich in allen Bereichen. Deshalb unterliegt auch der Wochenmarkt immer mehr Schwankungen. Wir hatten schon zur Coronazeit begonnen, mit den Beschickern in einen Austausch zu gehen, um zu prüfen, wie wir den Wochenmarkt gemeinsam dauerhaft attraktiv halten können. Diesen Kontakt setzen wir dauerhaft fort. Gemeinsam werden wir die Entwicklung unseres Wochenmarktes im Blick behalten und so frühzeitig wie jeweils möglich auf Veränderungen reagieren“, so OB Schwenke.

Zuletzt hatte es Sorgen gegeben, weil der Markt am Dienstag seit einiger Zeit schwächer besetzt und besucht ist als freitags und samstags. „Als Stadt sind wir grundsätzlich zu Marktzeiten zum Feierabend der Menschen bereit. Viele Berufstätige schaffen es nur am Samstag, unseren Markt zu besuchen, nicht aber unter der Woche.“ In Gesprächen mit den Marktbeschickern hat sich allerdings herausgestellt, dass ein späterer Markt aus praktischen Gründen für sie kaum realisierbar ist: „Vor allem die frischen Waren, die unseren Erzeugermarkt ausmachen, können kaum bis zum Abend frisch gehalten werden, schon gar nicht in den heißen Sommermonaten.“ Weiterhin stünde zu befürchten, dass sich der Charakter hin zu einem Verzehrmarkt verändern würde: „Der Wochenmarkt findet ja nicht irgendwo statt, sondern konkret auf dem Wilhelmsplatz. Ein Verzehrmarkt wäre auf dem Wilhelmsplatz eine Konkurrenz für die umliegenden Restaurants. Und der Erfolg des Wilhelmsplatzes liegt gerade darin, dass sich Markt und umliegende Gastronomie gegenseitig ergänzen und gemeinsam den besonderen Charakter bei einem Besuch des Wilhelmsplatzes an Markttagen ausmachen. Wir wollen die Angebote auf und um den Platz stärken und nicht neue Probleme schaffen. Eine Änderung von Marktzeiten gegen den Willen der Beteiligten, weil es kurzfristig attraktiv erscheint, werden wir daher nicht vornehmen.“

Besonderer Service: Drei Tage Wochenmarkt

Im Vergleich mit anderen Städten (zum Beispiel Wiesbaden und Hanau, wo es nur zwei Markttage gibt) ermöglicht die Stadt Offenbach zusammen mit den Marktbeschickern an drei Tagen den Einkauf auf dem Wochenmarkt. Das ist ein besonderer Service, der es den Kunden ermöglicht, für die gesamte Woche frische und regionale Erzeugnisse dort zu kaufen. „Es ist daher aber auch nicht ganz überraschend, dass ein Markt mit drei Tagen nicht den gleichen Zuspruch hat wie ein Markt, der nur zweimal stattfindet“, so Schwenke.

Oberbürgermeister Schwenke machte zugleich deutlich, dass er die Sorgen und Entwicklungen ernst nimmt: „Das alles ist kein Grund zum Ausruhen.“ Deshalb wird es zu Veränderungen kommen, sowohl langfristig als auch kurzfristig. Gemeinsam mit dem Verein der Marktbeschicker hat die städtische Wirtschaftsförderung jetzt vorrangig die kurzfristigen Ideen entwickelt und Aktionen besprochen: „In den zurückliegenden Wochen wurden uns von vielen Seiten, insbesondere von Liebhaberinnen und Liebhabern des Marktes, Anregungen für ein überarbeitetes Marktkonzept übermittelt, die wir mit den Marktbeschickern sehr ausführlich besprochen haben“, erläutert Claudia Grün von der Abteilung Liegenschaften der städtischen Wirtschaftsförderung. „Für diese gute Zusammenarbeit bedanke ich mich ausdrücklich beim Marktbeschickerverein“, betont Oberbürgermeister Schwenke.

Neue Aktionsfläche „Unterm Schermsche“

Als erste Maßnahme wird nun ein Aktionsstand mit dem Namen „Unterm Schermsche“ eingerichtet: Dort können entweder die Marktbeschicker selbst oder andere Einrichtungen tage- oder wochenweise für ihre Produkte werben und weiter verarbeitete Produkte zum Verkosten anbieten. Los geht es am 9. Mai mit der Volkshochschule Offenbach – dabei dreht sich alles um das frühlingsfrische Thema „Kräuter“. Außerdem wird am 9. Mai und 7. Juli jeweils die „Bowl des Monats“ gereicht. Vom 13. bis 17. Juni kann dort kostenlos Erdbeerkuchen vom Bäcker Kress gekostet werden. „Außerdem probieren wir auch mal etwas völlig Neues aus: das Jugendkunstmobil macht in den Sommerferien vom 25. bis 29. Juli und noch einmal vom 22. bis 26. August Station. Das ermöglicht beispielsweise Eltern, in Ruhe einzukaufen, während die Kinder beschäftigt sind. Wir sind gespannt, ob das Angebot angenommen wird“, so OB Schwenke. Natürlich eignen sich auch saisonale Anlässe für besondere Aktionen auf der Fläche, etwa zum Nikolaus, zu Weihnachten oder zu Ostern.

Der Oberbürgermeister erinnert außerdem an die sehr erfolgreiche Stempelkarten-Aktion auf dem Wochenmarkt, die die Stadt nach Corona nun zum zweiten Mal umgesetzt hat, diesmal als Ausgleich für die hohe Inflation. 20.000 Gutscheine waren innerhalb weniger Markttage komplett verteilt. Knapp zwei Monate lang konnten beim Einkaufen Stempel gesammelt werden und volle Karten können noch am 28. und 29. April im OF-InfoCenter (Salzgässchen 1) in Bonusgutscheine des Marketingverbunds „Offenbachs großes Herz“ eingelöst werden.

Durch vorausschauende Planungen Markt zukunftsfähig machen

Neben diesen kurzfristigen Aktionen soll das Konzept des Marktes auch längerfristig an geänderte Bedürfnisse angepasst werden. „Die Abteilung Liegenschaften des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften nimmt inzwischen eine aktivere Rolle als in der Vergangenheit war. Es ist nicht damit getan, den Markt einfach zu verwalten, sondern durch vorausschauende Planungen zukunftsfähig zu machen. So ist, wie bereits mit dem neuen Fischstand erfolgt, ein schneller Wechsel möglich und längere Ausfallzeiten können so verhindert oder verkürzt werden“, erläutert Schwenke. Zudem sind ein zweiter Fischstand und ein Biogemüsestand weiterhin das Ziel. „Weil auch der Personalmangel am Markt angekommen ist (wenn Marktbeschicker altersbedingt aufhören müssen, ist oft kein Nachfolger zu finden), haben wir angeboten über die MainArbeit bei der Suche nach neuen Aushilfskräften für die Standbetreiber zu unterstützen.“

Weiterhin steht die Stadt im engen Austausch, um besonderen Anliegen der Marktbeschicker besser nachkommen zu können – etwa bei der Aufteilung des öffentlichen Raums zwischen Verkehrsteilnehmenden und Besuchern, Gastronomie und Markt. Die Marktordnung und die Gebührensatzung werden langfristig überarbeitet. Dabei sollen die Ergebnisse der angestoßenen Neuerungen berücksichtigt werden sowie auch geprüft werden, ob es zu einer Zusammenführung mit dem Märktchen am Goetheplatz Donnerstagnachmittags kommen soll.“

Neue Internetpräsenz

Die Internetpräsenz ist inzwischen umgezogen: von der bisherigen Seite des Vereins der Marktbeschicker in das städtische Internetportal: www.offenbach.de/wochenmarkt. Dort erfolgt die Betreuung durch die städtische Online-Redaktion. Derzeit werden nach und nach neue Porträts der Marktstände hochgeladen, um einen Eindruck vom vielseitigen Angebot und den Menschen dahinter zu vermitteln und Serviceangebote zu machen, beispielsweise durch besondere Rezepte mit Lebensmitteln vom Markt. Weiterhin wird die Stadt die Bewerbung des Marktes intensivieren, etwa mittels Plakaten in Stadt und Region, auf Bussen, durch Online-Marketing und Radiospots. Diese Marketingmaßnahmen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Offenbacher Stadtmarketinggesellschaft. Ab Anfang Juni wird der Offenbacher Wochenmarkt außerdem in die Stadtmarketingkampagne „Soul OF Hessen“ eingebunden. In der nachgelagerten Innenstadtkampagne präsentieren sich die Sprecherin des Marktbeschickervereins, Petra Heckelmann, und ihr Mann Bernhard bereits als „Teil der Natur“ („Part OF nature“). „Da die Änderungen dynamisch sind, ist klar, dass heute nicht das Rezept für immer präsentiert wird. Genau deshalb werden wir kontinuierlich im Austausch mit den Marktbeschicken bleiben, um immer wieder so schnell wie möglich auf Änderungen zu reagieren. Gemeinsam wollen wir langfristig die Zufriedenheit der Kunden und Marktbeschicker erhalten“, so OB Schwenke abschließend.

(Text: PM Stadt Offenbach)