Fachdienst Kindertagespflege im Caritasverband Frankfurt feiert zehnjähriges Bestehen

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Vertreterinnen des Stadtschulamts und der Abteilung Kindertagesstätten im Caritasverband Frankfurt e. V.: (v.l.) Bettina Blay, Sabine Raab-Zell, Gabriele Behn, Annett Werner, Alice Ringel, Katrin Stahlschmidt, Dunja Thiele und Brunhilde Nickel. (Foto: Caritasverband Frankfurt e. V.)

Seit zehn Jahren ist der Fachdienst Kindertagespflege im Caritasverband Frankfurt e. V. zentrale Anlaufstelle für Tagesmütter und Tagesväter sowie für Eltern in Bockenheim und im Westend. Doppelter Grund, um am heutigen Tag der Kinderbetreuung Danke zu sagen: Allen, die sich täglich dafür einsetzen, dass Kinder gut aufwachsen können und gefördert werden. Der Fachdienst hat sein zehnjähriges Bestehen mit Vertreter*innen des Stadtschulamts, Kooperationspartner*innen sowie den Kindertagespflegepersonen gefeiert.

„Mit sehr viel Engagement, Herzblut und Professionalität steht der Fachdienst Kindertagespflege den Tagesfamilien und den von ihnen betreuten Familien mit Rat und Tat zur Seite“, betont Sabine Raab-Zell, Abteilungsleitung Pädagogik, Planung und finanzielle Förderung für Kindertagesbetreuung im Stadtschulamt und dankte dem Fachdienst für ihre Arbeit. „Wir erleben Sie als verlässlichen Kooperationspartner, der sich dafür einsetzt, dass die Familien gut versorgt sind und die Kindertagespflege weiterentwickelt wird.“

Fachdienstbüro als niederschwellige Anlaufstelle

Seit dem 1. August 2013 gilt in Deutschland der Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege für Kin-der ab einem Alter von einem Jahr. „2013 standen wir vor der Herausforderung, Betreuungsplätze zu finden und haben daher den Fachdienst ins Leben gerufen“, erklärt Annett Werner, Ableitungsleiterin Kindertagesstätten im Caritasverband. „Seitdem arbeiten Sie hier unter dem Motto: Kommt herein. Es ist eine Einladung zum Verweilen und Lösungen finden, denn im Vordergrund steht bei den Eltern die Frage: Welche Betreuung ist die Richtige für mein Kind? Und für die Tagespflegepersonen sind es Fragen, Themen oder auch Sorgen, die mit dem Fachdienst besprochen werden.“

Der zentrale Standort des Fachdienstbüros im Frankfurter Stadtteil Bockenheim hat sich als niederschwellige Anlaufstelle für Familien und Kindertagespflege-personen bewährt. Sie nutzen die offenen Sprechstunden und die auch außer-halb dieser Zeiten offenen Türen, um Fragen und Anliegen unkompliziert und schnell persönlich zu klären.

„Kindeswohl hat höchste Priorität“

„Neben den Aufgaben der Begleitung der Tagespflegepersonen und der Beratung der Erziehungsberechtigten wird, wie auch im Gesetz verankert, dem Schutz des Kindeswohl eine hohe Bedeutung zugemessen“, so Annett Werner. „Der Fachdienst Kindertagespflege übernimmt diese Aufgabe sowohl mit der Einschätzung der Haushalte als auch der Eignung der Tagespflegepersonen und im Kontakt mit den Erziehungsberechtigten, indem ein möglichst passgenaues Angebot gefunden wird. Das Kindeswohl hat dabei stets die höchste Priorität.“

Wichtiges Angebot in der Betreuung von Kindern

Katrin Stahlschmidt, Sozialpädagogin, hat den Fachdienst vor zehn mit aufgebaut. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Alice Ringel, ebenfalls Sozialpädagogin, berät und begleitet sie als Fachberaterin Familien und Tageseltern. „Ich möchte die Kindertagespflege mit ihrem besonderen Profil sichtbar machen. Für mich ist sie ein unverzichtbares Angebot der Kinderbetreuung, vor allem für Kinder unter drei Jahren“, erläutert Katrin Stahlschmidt.

Kindertagespflege bedeutet: Tagesmütter oder Tagesväter kümmern sich zu Hause, im Haushalt der Eltern oder in angemieteten Räumen um Kleinkinder. Aber auch als Ergänzung zur Kindertagesstätte oder nach der Schule nehmen Eltern das Angebot in Anspruch. Derzeit betreuen die Fachberaterinnen in Bockenheim und im Westend 61 Kindertagespflegepersonen mit circa 150 Betreuungsplätzen.

Mehr als 2000 Gespräche in zehn Jahren: Schwerpunkt liegt auf Beratung der Eltern

Besonders wichtig ist den Fachberaterinnen, Familien umfassend zu informieren, damit diese die richtige Entscheidung für die Betreuung ihrer Kinder in einer Krippe oder der Kindertagespflege treffen können. Seit 2013 führten sie 2166 Erstgespräche mit Eltern. Aus der Beratung heraus wird über die Plattform Kindernet Frankfurt eine geeignete Tagesmutter oder einen geeigneten Tages-vater aus dem Netzwerk der Tagespflegepersonen vermittelt.

Fachberaterin Alice Ringel hält fest: „Vernetztes Arbeiten ist mir ein großes An-liegen. Besonders freut es mich, wenn es gelingt, Familien passgenau an Kindertagespflegepersonen zu vermitteln.“ Durch die enge, trägerübergreifende Zusammenarbeit des Fachdienstes mit den Kindertagespflegeeinrichtungen vor Ort, können Kontakte zwischen diesen und den Familien hergestellt werden.

Begleitung der Kindestagespflegepersonen

Der Fachdienst berät und begleitet Kindertagespflegepersonen bei allen fachlichen und organisatorischen Fragen. Er unterstützt Menschen, die als Kindertagespflegeperson tätig werden möchten – vom ersten Informationsgespräch über die Grundqualifizierung bis hin zur Prüfung mit Bundeszertifikat. 74 Personen wurden in Zuständigkeit der Caritas qualifiziert, 37 von ihnen sind heute noch tätig. Ist der Wunsch da, eine Ausbildung zur Fachkraft, also zur*zum staatlich anerkannten Erzieher*in, zu machen, wird auch hier eine Perspektive und Begleitung angeboten. So wurden in den letzten zehn Jahren zehn Personen in die Fachkraftausbildung vermittelt.

Um die Qualität der Kindertagespflege stetig qualitativ zu verbessern, findet alle drei Jahre eine Elternbefragung statt. Für die Familien ist die offene und zugewandte Haltung des Fachdienstes wertvoll. Der Ansatz, bei schwierigen Situationen konsequent gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen, hat dafür gesorgt, dass die Beziehungen zwischen Tagesmüttern und –vätern sowie Eltern und Fachdienst tragfähig sind.

(Text: Caritasverband Frankfurt e. V.)