Frankfurt: Erstellung eines Masterplans für die Zooentwicklung startet

300
Skizze Afrika Savanne Konzeptstudie „ZOOKUNFT2030+“ (Grafik: The Logical Zoo)

Nach der Vorstellung der Konzeptstudie ZOOKUNFT2023+ im Jahr 2019 erfolgt nun ein weiterer bedeutender Schritt im Prozess der Zooentwicklung. In Anlehnung an die vorliegende Vision für den Frankfurter Zoo wird in den kommenden Monaten der Masterplan erstellt. Dazu wird neben konkreten baulichen und gestalterischen Plänen für weite Teile des Zoogeländes sowohl ein Kosten- als auch ein Zeitplan erarbeitet.

Mit der Konzeptstudie „ZOOKUNFT2030+ Entwicklungsplan für den Zoo der Stadt Frankfurt am Main“ wurde 2019 eine Grundlage und ein erster Referenzrahmen für eine umfassende Transformation des Frankfurter Zoos gelegt. Zwei Großareale mit einer Gesamtfläche von fünf Hektar sind darin zur vollständigen Umgestaltung vorgesehen. Zur Verifizierung, Detaillierung und Weiterentwicklung der Konzeptstudie wird nun in einer zweiten Phase ein Masterplan für die beiden Areale im Nord-Osten und Süd-Westen des Zoos erarbeitet. Vorrangiges Ziel der Masterplanung ist die Überführung der Konzeptideen in umsetzbare Planungs- und Bauleistungen.

Erneuerung des traditionsreichen Frankfurter Innenstadtzoos ist dringend notwendig

„Die Erneuerung des traditionsreichen Frankfurter Innenstadtzoos ist dringend notwendig und eine meiner Prioritäten. Angesichts der globalen Herausforderungen muss der Zoo für die Zukunft und für seine Aufgabe als Zentrum für den weltweiten Naturschutz gerüstet sein. Deswegen freue ich mich, dass wir nun auf Grundlage der Konzeptstudie die Arbeit an einem umfassenden Masterplan starten und die Ergebnisse im Frühjahr 2024 präsentieren können“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Die Auswahl des Partners für den Masterplanprozess erfolgte über ein Bieterverfahren des Auftraggebers Zoo Frankfurt gemeinsam mit dem Amt für Bau und Immobilien. Als Sieger aus dem Verfahren ist die Dan Pearlman Erlebnisarchitektur Gesellschaft von Architekten und Innenarchitekten mit Sitz in Berlin hervorgegangen.

Für die Erarbeitung des Masterplans sind zehn Monate veranschlagt. „In dieser Zeit haben wir gemeinsam mit dem Team von Dan Pearlman sowie den Kolleginnen und Kollegen des Amts für Bau und Immobilien eine sehr umfangreiche Aufgabenliste abzuarbeiten. Die ersten Ideen aus der Konzeptstudie müssen in Hinblick auf die städtebauliche, architektonische, konstruktive, biologische und ökologische Machbarkeit hin untersucht und ausgearbeitet werden. Für uns stehen dabei eine zukunftsfähige Tierhaltung, eine hohe Aufenthaltsqualität für unsere Besucherinnen und Besucher sowie sehr gute Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt“, sagt Zoodirektorin Christina Geiger.

Beplanung großer Areale inmitten einer Stadt immer eine enorme Herausforderung

„Die Beplanung großer Areale inmitten einer Stadt ist immer eine enorme Herausforderung. Der Frankfurter Zoo mit seiner Historie, aber auch mit seinen sich stetig wandelnden Anforderungen an die Tierhaltung und den Betrieb und natürlich mit seinem besonderen Angebot für die Besucherinnen und Besucher ist als Planungs- und Bauaufgabe extrem komplex. Und der Zoo ist ja nicht isoliert zu betrachten. Seine Neuplanung ist also auch städtebaulich zu denken und muss auch zukünftige Entwicklungen, etwa in Hinblick auf Bevölkerungsentwicklung, Stadtklima, Energieeffizienz und Suffizienz berücksichtigen. Gleichzeitig geht es darum, das Spezifische, die unverwechselbare Identität des Frankfurter Zoos herauszuarbeiten. Wir haben großes Vertrauen in das Team von Dan Pearlman, dessen Referenzen deutlich machen, dass sie auch diese Aspekte – gemeinsam mit dem Zoo und uns – in eine tragfähige Planung umsetzen werden“, sagt Jobst Jung vom Amt für Bau und Immobilien.

Dan Pearlman Erlebnisarchitektur kann Planungen für Zoos in Deutschland und weltweit vorweisen. Masterpläne wurden unter anderem für den Zoo und den Tierpark Berlin, den Allwetterzoo in Münster, Aalborg Zoo in Dänemark und den Zoo von Taschkent in Usbekistan erstellt. Hinter allen Ausarbeitungen steht die Überzeugung, dass Zoos und Aquarien als ganzheitliche Bildungs-, Forschungs- und Artenschutzinstitutionen sowie als Freizeitattraktionen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

„Das Modell von Dan Pearlman versteht den Zoo als Einheit dreier gleichwertiger Bausteine: Tiere, Betrieb sowie Besucherinnen und Besucher. Das Projektteam umfasst neben den Zooplanern auch die relevanten Gewerke von Tragwerksplanung über Bauphysik, Energie- und Klimafachleuten bis zu Bauleit- und Stadtplanung. Das Vorhaben ist komplex, vielfältig und von hoher Bedeutung. Mein Team und ich freuen uns auf die Herausforderung, den Frankfurter Zoo zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Kieran Stanley, CEO und Kreativdirektor, Dan Pearlman.

Mit dem Masterplan werden außerdem die Abläufe für die Umsetzung der Pläne festgelegt. „Ein ausgearbeiteter Masterplan wird die ideale Grundlage auch für die weiteren Beschlüsse der städtischen Gremien sein. Der Plan wird idealerweise so aufgebaut sein, dass er stufenweise in handlichen Teilprojekten realisiert werden kann, denn wir wollen den Zoo ja auch während des Umbaus weiterbetreiben und nicht für Monate oder gar Jahre schließen“, erklärt Zoodirektorin Geiger.

(Text: PM Zoo Frankfurt)