Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland

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(Symbolfoto: TuendeBede auf Pixabay)

Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, lobt in diesem Jahr erneut den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben aus. Mit dem Preis soll ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden, das jüdisches Leben in Deutschland stärkt und es besser sichtbar macht.

Zur Bewerbung aufgerufen sind alle, die sich mit heutigem jüdischem Leben in Deutschland beschäftigen und zur Sichtbarmachung jüdischer Stimmen und Perspektiven in Deutschland beitragen wollen und deren Vorhaben eines oder mehrere dieser Kriterien erfüllen: Es zeigt oder stärkt jüdisches Leben in seiner Vielfalt, trägt zum Abbau von Vorurteilen, Unkenntnis und Klischees bei, stärkt die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, zeigt jüdisches Leben im gesellschaftlichen Kontext und trägt dazu bei, es als selbstverständlichen und integrativen Bestandteil der Gesellschaft wahrzunehmen. Zudem setzt es sich mit säkularem oder religiösem jüdischem Leben in Deutschland auseinander oder zeigt erfolgreiche Wege zur Wissensvermittlung über gegenwärtiges jüdisches Leben im Bildungsbereich auf.

Gegen Hass und Hetze stellen

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke sieht im Ehrenamtspreis eine große Chance, die Zivilgesellschaft zu ermutigen und andere Menschen dazu zu motivieren, sich mit der ganzen Vielfalt des jüdischen Lebens auseinanderzusetzen und sich gegen Hass und Hetze zu stellen. „Offenbach ist für viele Menschen jüdischen Glaubens die Heimat. Zivilgesellschaftliches Engagement und Prävention von Antisemitismus sind weiterhin wichtig. Unsere Antwort auf feige Versuche der Einschüchterung kann nur lauten, offen für unsere jüdischen Nachbarn, Freunde und Bekannte einzutreten, sie gegen verbale Anfeindungen zu verteidigen und für sie unser eigenes Wort zu erheben. Bei uns gibt es bereits gute Projekte und Ideen und ich würde mich freuen, wenn auch aus der Offenbacher Gesellschaft Bewerbungen für den neuen Preis eingereicht werden“, so Schwenke.

Die Auszeichnung wird in zwei Kategorien vergeben: Eine Kategorie richtet sich an junge Menschen unter 27 Jahren, die andere ist ohne Altersbeschränkung. Beide Preiskategorien sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Teilnahmeberechtigt sind Einzelpersonen, Vereine, Initiativen und Gruppen (zum Beispiel Schulklassen oder Schulen), die überwiegend ehrenamtlich aktiv sind. Ausgeschlossen sind rein hauptamtliche Projekte und Projektträger sowie solche, bei denen der hauptamtliche Anteil stark überwiegt.

Für eine größere Sichtbarkeit jüdischen Engagements in Deutschland sorgen

Auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Offenbach, Nina Gavrilenko, betont die Bedeutung zur Auslobung des Ehrenamtspreises für jüdisches Leben. „Nicht zuletzt der Krieg in Osteuropa und die Vielzahl der ankommenden Geflüchteten bei uns in Deutschland haben uns allen eindrucksvoll in Erinnerung gerufen, wie engagiert und warmherzig unsere freie und demokratische Gesellschaft ist. Auch die Jüdischen Gemeinden hatten die große Ehre, hierzu ihren Beitrag zu leisten. Ohne ehrenamtliches Engagement und den Einsatz tausender Freiwilliger wäre und ist die Bewältigung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe unmöglich. Diesem Engagement gehört es große Anerkennung zu zollen. Die Auslobung des Ehrenamtspreises für jüdisches Leben ist ein schönes Symbol der Anerkennung und zugleich Motivation, für eine größere Sichtbarkeit jüdischen Engagements in Deutschland zu sorgen“, betont Gavrilenko.

Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2023. Weitere Informationen und das Bewerbungsformular für die Einreichung von Vorschlägen gibt es unter: www.antisemitismusbeauftragter.de/ehrenamtspreis.

Für Fragen steht der Ehrenamtsbeauftragte Manuel Dieter unter der Rufnummer 069/8065 2624 oder per Mail an manuel.dieter@offenbach.de zur Verfügung.

(Text: PM Stadt Offenbach)