Ehrenamtler und Behörden setzen europäische Flussaale im Rhein aus

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Insgesamt wurden rund 60.000 Jungtiere zwischen Lampertheim und Rüdesheim in die Freiheit entlassen. (Foto: RPDA)

Fast genau ein Jahr nach der letzten Besatzmaßnahme haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt, Mitglieder beteiligter Angelvereine sowie Wissenschaftler des in Griesheim ansässigen Instituts für Gewässer- und Auenökologie nun erneut in großem Stil europäische Flussaale im hessischen Rhein ausgesetzt. Insgesamt wurden rund 60.000 Jungtiere zwischen Lampertheim und Rüdesheim in die Freiheit entlassen.

Die Tiere wurden an vier Stellen entlang des hessischen Rheinufers angeliefert, auf Boote in gut belüftete Fischwannen überführt und von dort bei langsamer Fahrt in kleinen Gruppen ufernah behutsam in ihr neues Habitat gehoben. Ingo Rothermel von der Deichmeisterei des RP in Biebesheim steuerte auch wieder eines der Boote. „Der Wasserstand war dieses Jahr deutlich höher als letztes Jahr zur gleichen Zeit, deshalb war auch die Gefahr auf Grund zu laufen nicht ganz so groß. Es hat uns sehr gefreut, dass wir wieder einen Beitrag zum Gelingen der Maßnahme leisten konnten“, berichtete er abschließend.

Die Hessische Landgesellschaft mbH als Verwalterin des Fischereirechts des Landes Hessen am Rhein unterstützt das im Auftrag der Oberen Fischereibehörde beim RP wissenschaftlich begleitete Projekt. Ebenfalls beteiligt an der aufwändigen Koordination des Projektes war der Verband Hessischer Fischer. Dieser warb ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an und stellte erforderliches Equipment wie Fischwannen und Belüftungssysteme bereit. So stellten Anglervereine aus Lampertheim, Biebesheim, Ginsheim und Walluf, die DLRG aus Lampertheim sowie weitere ehrenamtliche Besatzungen in Biebesheim und Schierstein in diesem Jahr zusammen vierzehn der sechzehn im Einsatz befindlichen Boote nebst Besatzung. „Es freut uns sehr, ein gemeinschaftliches Projekt mit so vielen verschiedenen Akteuren aus Behörden und Ehrenamt auf die Beine gestellt zu haben, denn hierdurch sparen wir nicht nur Kosten, sondern bringen auch alle Interessensgruppen zusammen und sensibilisieren durch gemeinschaftliches Wirken für den Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Art“, resümierte Patrick Heinz von der Oberen Fischereibehörde.

Gemäß EU-Vorgaben soll der Bestand des Europäischen Aals (Anguilla anguilla) durch entsprechende Maßnahmen wiederaufgefüllt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Rhein-Anliegerstaaten gemeinsam einen Aalbewirtschaftungsplan für die Flussgebietseinheit Rhein erstellt. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auf der Internetseite des RP Darmstadt.

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(Text: PM Regierungspräsidium (RP) Darmstadt)