Feuerwehr Rüsselsheim ist für den Ernstfall bestens vorbereitet

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Der neue Stabsraum (Foto: Feuerwehr Rüsselsheim)

Großeinsätze sind nicht vorhersehbar, aber sie sind planbar. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Vorkehrungen für den Ernstfall zu treffen und dabei unterschiedliche Szenarien zu berücksichtigen. Diese Planungen umfassen sowohl das Personal als auch die technische Ausrüstung. Hier hat die Feuerwehr Rüsselsheim am Main einen wichtigen Schritt nach vorn unternommen, indem sie in der Feuerwache am Rugbyring ihre bestehende Einsatzleitung ausgebaut hat.

Auffällig sind vor allem die großen Flachbildschirme und Monitore sowohl im Stabs- als auch im Schulungsraum. Dort laufen in Echtzeit alle relevanten Informationen zur Alarmierung und zum Einsatz zusammen, etwa die Verfügbarkeit von Personal und Fahrzeugen oder die jeweilige Position der Einsatzfahrzeuge. Die neue übersichtliche Darstellung der umfassenden Lageinformationen erleichtert dem operativ-taktischen Führungsstab der Feuerwehr, den Einsatz zu bewerten und die nächsten Schritte auf Grundlage der Daten sinnvoll zu planen.

Rückfallebenen eingerichtet

Die Kommunikation in und aus dem Führungsstab wird direkt im Erdgeschoss in der Feuerwehreinsatzzentrale abgewickelt. Dort sind zwei Arbeitsplätze eingerichtet und mit moderner Kommunikationstechnik ausgestattet. Neben Digitalfunk und Telefon steht hier auch ein Satellitentelefon für die Kommunikation bei Ausfall der Telefonverbindungen zur Verfügung. Des Weiteren steht für die Feuerwehr der Stadt Rüsselsheim am Main ein Notfunksystem zur Verfügung. „Wichtig ist natürlich, dass wir uns so genannte Rückfallebenen einrichten“, erläutert der stellvertretende Amtsleiter der Rüsselsheimer Feuerwehr, Michael Kämpfer, der unter anderem auch für die Einsatzplanung in Rüsselsheim zuständig ist. Kurzum: „Sollte das Telefonnetz kollabieren oder der Mobilfunk ausfallen, kommen die Reservesysteme zum Einsatz.“

Auch auf einen Stromausfall ist die Feuerwehr vorbereitet. Neben einem Notstromaggregat, das den Betrieb sicherstellt, hängt im Besprechungsraum ergänzend zu den hochauflösenden Bildschirmen auch ein klassischer großformatiger Stadtplan an der Wand. Im Schrank daneben liegen Papier und Stifte – für den Notfall im Notfall. Schließlich muss auf die Feuerwehr immer Verlass sein. Doch dafür braucht es eine zeitgemäße aber auch immer funktionierende Infrastruktur.

Einsatz- und Alarmpläne stehen digital sowie in Papierform zur Verfügung

Unter anderem der Bombenfund in Bischofsheim bekräftigte nochmals die dringende Notwendigkeit für die Vergrößerung der Räumlichkeiten und den Umzug vom ehemaligen Funkraum im Erdgeschoss hoch in das erste Obergeschoss. Die Rüsselsheimer Feuerwehr verwendet Softwarelösungen für Feuerwehren, Rettungsdienste, Leitstellen, Sicherheitsdienste oder Sanitätskräfte zur Disposition und Verwaltung ihrer Einsätze und Einsatzmittel – die auch auf der Basis der Erfahrungen des Hessentags in Rüsselsheim modifiziert wurde. Die Anwendung ist natürlich auf den PCs der Rüsselsheimer Wehr installiert, kommt aber ebenfalls in anderen Kommunen zum Einsatz. Einsatz- und Alarmpläne stehen digital sowie in Papierform zur Verfügung.

Die Lage kann auf einer Moderationswand und/oder mit Whiteboards dargestellt werden. Die Monitore der Feuerwache sind vernetzt. So kann das Lagebild auch in den Räumlichkeiten der Feuerwache dargestellt werden, in den der Verwaltungsstab der politisch Verantwortlichen der Stadtverwaltung zusammentritt.

“Hier kommen fachliche Kompetenz und ehrenamtliches Engagement zusammen”

Brandschutzdezernent Nils Kraft ist beeindruckt von der multifunktionalen Nutzung der Räume und dem Engagement der Wehrkräfte. „Es ist eindrucksvoll, wie hier trotz der schwierigen räumlichen Rahmenbedingungen und auch teilweise in Eigenregie eine moderner Stabsraum entstanden ist.“ Dass dies alles umgesetzt werden konnte, zeigt, wie professionell unsere Feuerwehr aufgestellt ist. Hier kommen fachliche Kompetenz und ehrenamtliches Engagement zusammen, um Menschen in Not zu helfen“, dankte Nils Kraft im Namen des Magistrats den freiwillig aktiven Wehrkräften sowie den Mitarbeitern des städtischen Amtes für Brandschutz, um Leiter Jörg Wintermeyer, die Hand in Hand agieren.

„Die neuen Räume werden im „Dual-Use“-Ansatz auch im Tagesgeschäft genutzt. So bietet der Raum des Führungstabs auch Platz für Besprechungen oder Nutzung der Rechnerarbeitsplätze. Der Stabsraum des Verwaltungsstabes wird im Regelfall durch die Feuerwehr als Lehrsaal verwendet“, erläutert Kraft.

(Text: PM Stadt Rüsselsheim am Main)