Gemeindevertretung Eppertshausen fasst zwei „wässrige“ Beschlüsse

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Auf dem Franz-Gruber-Platz gibt es zwar einen Brunnen, aber noch keinen Trinkwasser-Spender. Das soll sich ändern. (Foto: jedö)

Ohne großes Paukenschlag-Thema wie noch in der letzten Sitzung vor der Sommerpause (Solarpark auf der „Merck-Wiese“ an der Thomashütte) ging die erste Versammlung der Eppertshäuser Gemeindevertretung nach den Ferien über die Bühne. Im kleinen Saal der Bürgerhalle fassten die Volksvertreter von CDU, SPD und FDP unter anderem zwei „wässrige“ Beschlüsse.

So votierten die Gemeindevertreter einstimmig für die Sanierung der Trinkwasser-Leitungen im Eppertshäuser Sportzentrum. Dort kam es – innerhalb der Kaltwasser-Leitungen – in der Vergangenheit immer wieder zu Legionellenbildung. Nachdem die ingenieurtechnischen Ergebnisse zur Sanierung vorgestellt worden waren, sollen die Sanierungsmaßnahmen nun umgesetzt werden. Dazu zählt, dass die Bewässerung des Naturrasen-Großfelds im Sportzentrum künftig von den Trinkwasser-Leitungen der Sporthalle getrennt wird. Zudem wird eine Spülvorrichtung installiert, die Legionellen in der Kaltwasser-Leitung (wo sich das Wasser zu sehr erwärmt hatte) künftig verhindern soll. Noch in diesem Jahr hat die Gemeinde dafür 250.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die aktuellste Kostenberechnung sieht Ausgaben in Höhe von 209 000 Euro vor. Zugleich plant Eppertshausen mit einem Zuschuss aus einem Sportförderprogramm des Landes von 50.000 Euro.

Noch höher fällt der Anteil externer Förderung bei jenem Trinkwasser-Spender aus, den die SPD beantragt hat. Ein solches – für die Bürger kostenloses – Angebot soll es bald auch in Eppertshausen geben, zunächst wahrscheinlich auf dem Franz-Gruber-Platz. Die Genossen beziehen sich bei ihrem Vorstoß auf immer heißere Sommer als Ausdruck des Klimawandels und Verordnungen von EU und Bundesrepublik, die das Angebot und Anrecht auf Trinkwasser regeln. Ein Spender soll in der Anschaffung und Installation 12.000 Euro kosten (und dann jährlich 1.000 Euro Betriebskosten), wovon die Gemeinde nach Zuschüssen durchs Land (6.000 Euro) und den Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg (2.000 Euro) noch 4.000 Euro selbst tragen müsste. Auch hier waren die Gemeindevertreter auf einer Wellenlänge.

Weiter ohne Beschluss und in den Gremien bleibt derweil das gemeindeeigene Objekt Hauptstraße 93, das so baufällig ist, dass es abgerissen werden muss. Unklar ist aber noch, ob die Mehrheit dort Parkplätze oder ein neues Gebäude wünscht. Letzteres könnte – wie schon in der Mozartstraße – die Gemeinde in Form eines Mehrfamilienhauses bauen und dort Sozialwohnungen vermieten. Aktuell wohnen im Haus zwei Menschen, die die Gemeinde als Obdachlosen-Behörde im Falle eines Abrisses anderweitig unterbringen müsste – notfalls im Hotel.

In seinen Mitteilungen verkündete Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU), dass sich das Eppertshäuser Haushaltsergebnis nach derzeitigem Zwischenstand in 2023 durch Einflüsse wie konservative Kalkulation, bessere Gewerbesteuer-Einnahmen, unbesetzte (und damit nicht zu bezahlende) Stellen im Rathaus und geringere Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen um eine Million Euro besser darstellt als vorausberechnet. Weiterhin teilte Helfmann mit, dass der Rohbau der neuen DRK-Fahrzeughalle im „Park45“ abgeschlossen und das Gesamtwerk voraussichtlich im April 2024 fertig sei. Fürs Hallendach wurde nun auch eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher beauftragt. Gleiches könnte fürs Rathaus und die Gemeinde-Kita „Sonnenschein“ erfolgen. Hier hot die Verwaltung aktuell Angebote ein.

(Text: jedö)