Am gestrigen Donnerstagmorgen (14.) gegen 8 Uhr begannen Einsatzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Räumung des besetzten Areals der ehemaligen Dondorf Druckerei im Frankfurter Stadtteil Bockenheim.
Am 9. Dezember besetzten mehrere Personen das Areal in der Sophienstraße (wir haben berichtet). Bis heute dauert die Besetzung an. In diesem Zusammenhang stellte die Goethe-Universität am 9. Dezember Strafanzeige und Strafantrag gegen die Besetzerinnen und Besetzer. Die Goethe-Universität nutzt die Landesliegenschaft als derzeitige Besitzerin und hat somit das Hausrecht inne. Bei Eintreffen der Polizeikräfte am Morgen an der Dondorf Druckerei stellte man massiven Einsatz von Pyrotechnik an den Fenstern fest, woraufhin vorsorglich auch die Feuerwehr alarmiert wurde. Diese musste schließlich aber nicht zum Einsatz kommen.
Zu Beginn der Maßnahmen mussten durch die Polizeikräfte Personen weggeschoben werden, die die Polizei am Zutritt in das besetzte Objekt hindern wollten. Hier wurden insgesamt etwa 30 Personen gezählt.
Im Objekt fanden die Polizeikräfte Barrikaden vor, die das Fortkommen im Gebäude verhindern und erschweren sollten.
Aus dem Gebäude wurde wiederholt mit Urin und Kot auf Kräfte geworfen, aber glücklicherweise niemand getroffen.
Im Bereich Sophienstraße 20 bildete sich eine Versammlung, aus der zwei Personen nach einem Angriff auf einen Polizeibeamten festgenommen wurden. Weitere Personen versuchten aus der Versammlung heraus den Festgenommenen zu befreien. Gegen eine dieser Personen wurde Pfefferspray eingesetzt, woraufhin diese flüchtete.
Alle innenliegenden Bereiche des Objektes wurden polizeilich durchsucht und anschließend gesichert. Es wurden 14 Besetzerinnen und Besetzer angetroffen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Feststellung der Identität zur Sicherung des Strafverfahrens wegen Hausfriedensbruch, wurden diese wieder entlassen.
Aktuell befinden sich noch 18 weitere Besetzerinnen und Besetzer auf dem Dach der Druckerei.
Den Besetzerinnen und Besetzern wurde durch die Polizeikräfte auf dem Dach angeboten, den Bereich durch den Not- und Rettungsweg einzeln und gesichert zu verlassen. Das Angebot wurde abgelehnt.
Die Sicherheit der Besetzerinnen und Besetzer und der eingesetzten Polizeikräfte hat für uns oberste Priorität; daher sieht man derzeit von einer Räumung des Daches ab und wartet mit dem Ziel einer möglichst gewaltfreien Räumung zu.
Währenddessen ist die Polizei für die Besetzerinnen und Besetzer jederzeit persönlich ansprechbar und bietet weiter an, Hilfe für den Einstieg in das Gebäudeinnere in Anspruch zu nehmen. Nach einem Abstieg vom Dach – und nach Abschluss aller notwendigen polizeilichen Maßnahmen – ist vorgesehen, die Personen zu entlassen.
(Text: PM PP Frankfurt)