Bürgerforum informiert zur Wärmeplanung für Wiesbaden

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Wiesbaden (Foto: Marcus Surges auf Pixabay)

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat sich auf den Weg gemacht, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Die Planungen werden auch Haus- und Wohnungsbesitzer sowie Mieter betreffen. Aus diesem Grund luden Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Bürgermeisterin Christiane Hinninger am Mittwoch, 22. Februar, zu einem Bürgerforum ins Kulturforum ein. Dort stellten sie das Vorhaben vor und tauschten sich mit Interessierten darüber aus.

„Wir stellen uns der Aufgabe, die Bund und Land von uns erwarten, eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg zu bringen. Und zwar auch aus eigenem Antrieb: Die Kommunale Wärmeplanung ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz, indem sie eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung vorbereitet“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende in seiner Begrüßung. „Wir legen die Grundlage für eine sichere klimaneutrale Versorgung für das gesamte Stadtgebiet mit allen Stadtteilen“, sagte Mende weiter. Hierfür seien technische und architektonische Lösungen zur energetischen Sanierung und zum Erhalt des Gebäudebestands erforderlich. „Derzeit werden etwa 81 Prozent der Wohnhäuser in Wiesbaden mit Gas oder Öl beheizt. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen diese Gebäude schrittweise energetisch saniert und auf klimaneutrale Heizungssysteme umgestellt werden. Dabei wird es eine vorrangige Aufgabe der Stadtpolitik und Verwaltung sein, Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen“, erklärte Mende. Der Oberbürgermeister betonte die Notwendigkeit, dass Bund und Land Hessen sich an den hohen Investitionskosten der Umsetzung beteiligen. „Wir freuen uns, dass uns für die Erstellung der Planung bereits ein hoher Zuschuss zugesagt worden ist, aber die Realisierung wird ungleich teurer – das können weder die Stadt noch die Verbraucher allein stemmen – dafür braucht es massive finanzielle Hilfe.“

Reduzierung der Treibhausgasemissionen von entscheidender Bedeutung

Bürgermeisterin Christiane Hinninger ergänzte: „Im vergangenen Jahr wurde das erste Mal die 1,5-Grad-Grenze der weltweiten Klima-Erwärmung überschritten. Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen ist deshalb von entscheidender Bedeutung, um den Klimawandel zu verlangsamen und die Auswirkungen – inklusive der enormen finanziellen Folgen – in Grenzen zu halten.“ Als für die Wiesbadener Wirtschaft zuständige Dezernentin fügte Hinninger hinzu: „Die Umstellung in der Wärmeversorgung und die steigende Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen bietet natürlich auch Chancen für unsere lokalen Handwerksbetriebe, Ingenieurbüros, Industriebetriebe und Dienstleistungs-Unternehmen.“

Dr. Klaus Friedrich, Leiter des städtischen Umweltamts, und Jörg Höhler, Vorstand und technischer Leiter der ESWE Versorgungs AG, stellten die Zusammenarbeit von Stadt und Energieversorger und die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung dar. Mathias Stiehl vom städtischen Umweltamt und Ralf Cohrs von der ESWE Versorgungs AG erläuterten die Rahmenbedingungen für eine zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung, die zugleich effizient, wirtschaftlich und klimaneutral gestaltet werden soll. Ausgangspunkt dafür ist unter anderem das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz, das eine kommunale Wärmeplanung fordert. Auf einer Bestands- und Potenzialanalyse der lokalen Gegebenheiten gilt es, eine Einteilung in Wärmeversorgungsgebietstypen und eine Umsetzungsstrategie zu entwickeln. Die Kommunale Wärmeplanung bietet auch allen Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich aktiv einzubringen und an der Gestaltung der eigenen Wohnumgebung mitzuwirken.

Mende und Hinninger betonten einhellig, die Kommunale Wärmeplanung sei eine gesamtstädtische Aufgabe, die das Engagement aller lokalen Akteure erfordere. Öffentlichkeit, Betreiber von Energieversorgungs- und Wärmenetzen, Behörden und andere Träger öffentlicher Belange, Großverbraucher, Energiegemeinschaften und andere Akteure müssten daher in den Prozess einbezogen werden.

Mehr Informationen zur Wärmeplanung stehen unter wiesbaden.de/umweltundproklima-wiesbaden.de zur Verfügung.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)