Zwei Jahre nach dem städtischen Parklet-Beschluss im September 2022 zieht das Dezernat für Bauen und Verkehr eine positive Bilanz: Parklets, Stadtmöbel, die am Fahrbahnrand außerhalb der Gehwege als zusätzliche Bewirtungsfläche aufgestellt werden und Platz zum Verweilen schaffen, sind aus der Innenstadt nicht mehr wegzudenken.
Was als städtische Unterstützung der lokalen Gastronomie während der Corona-Krise begann, ist zu einem beliebten Begegnungsort geworden: Die teilweise liebevoll bepflanzten Parklets mit einladenden Tischen und Stühlen am Straßenrand oder unter Bäumen sorgen für ein modernes Stadtbild und urbanen Charme.
Andreas Kowol, Dezernent für Bauen und Verkehr, war es ein wichtiges Anliegen, die Gastronomie in Pandemiezeiten auf unbürokratische Weise durch die gebührenfreie Nutzung der Flächen sowie unkomplizierte und pragmatische Genehmigungsverfahren zu unterstützen. Die Gewerbetreibenden zeigten durchweg ein großes Interesse an diesem Angebot: Einige Flächen wurden für die Außenbewirtschaftung neu erschlossen. Dadurch kamen Restaurants und Cafés besser durch die Pandemie, viele Straßenzüge sind lebendiger und ansprechender geworden.
Wiesbaden nicht in den Zustand vor der Pandemie zurückgefallen
„Im Gegensatz zu anderen Städten ist die Stadt Wiesbaden nicht in den Zustand vor der Pandemie zurückgefallen, sondern hat die neu geschaffenen Parklets ohne größere Restriktionen bewahrt und verstetigt. Dies kommt bei den lokalen Gastronomiebetrieben und ihren Gästen gut an: In der Adolfsallee ist abends beispielsweise fast jeder Tisch besetzt – gerade jetzt im Sommer sitzen die Menschen gern hier, um einen Kaffee zu trinken, etwas zu essen und die Zeit im Freien zu genießen“, erklärt Kowol.
Um der Gastronomie eine langfristige Perspektive und damit auch Planungssicherheit für Investitionen zu geben, hat die Stadtverordnetenversammlung im September 2022 beschlossen (Beschluss Nummer 75), die Rahmenbedingungen für Parklets dauerhaft zu definieren und diese zukunftsfähig zu machen. Daraus entstand im März 2023 die „Richtlinie zur Errichtung von Parklets im öffentlichen Raum für die Gastronomie“, die im Juli 2023 noch einmal aktualisiert wurde: Diese legt die technischen, funktionalen und gestalterischen Anforderungen an Parklets fest und gibt Gastronomiebetrieben praktische Orientierung. So müssen diese gastronomisch genutzten Zusatzflächen beispielsweise bestimmte Maße einhalten und aus Sicherheitsgründen bis auf den Gehweg zu allen Seiten abgegrenzt sein, damit Gäste die Fläche von dort aus sicher betreten und verlassen können. Stilistisch sind sie einheitlich zu gestalten, dazu zählt auch die Möblierung und die Absicherung zur Straßenseite. Das gewährleistet ein harmonisches und ansprechendes Gesamtbild, welches sich durch die ganze Stadt zieht.
Parklet-Richtlinie insgesamt positiv aufgenommen
Die Parklet-Richtlinie wurde insgesamt positiv aufgenommen. Seit ihrer Einführung nutzen Wiesbadener Gastronomiebetriebe die Möglichkeit, ihre Außenflächen zusätzlich zu den herkömmlichen Tischen und Stühlen zu erweitern. Das bestätigt das Straßenverkehrsamt, das für die Genehmigungen der Außenbestuhlungen und Parklets zuständig ist: Bis Juli 2024 wurden 123 Genehmigungen für Außenbestuhlung zuzüglich 20 für Parklets erteilt. Im Jahr 2023 wurden 199 Genehmigungen für Außenbestuhlung zuzüglich 23 für Parklets erteilt. Bei der Außenbestuhlung handelt es sich sowohl um Neuanträge, als auch um Verlängerungen. Aktuell liegen Genehmigungen für etwa 50 Parklets im gesamten Stadtgebiet vor. Diese gelten bis zu drei Jahre, bieten also für Gastronominnen und Gastronomen eine gute Planungssicherheit. Insgesamt zeigt sich, besonders gut in der Moritzstraße in Anbindung an die verkehrsberuhigte Gerichtsstraße, dass diese „Rückeroberung“ der Gehwege und Straßen positive Veränderungen für die Menschen in der Innenstadt bringt und die Stadt als lebenswerter Ort wahrgenommen wird.
Als weitere größere Aufwertungsmaßnahme hat die Stadt eine Umgestaltung des Drei-Lilien-Platzes durch eine private Initiative genehmigt. Die Verträge hierzu wurden unterschrieben.
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)
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