Auf 50 Jahre kann die städtische Kunstausstellung „Rodgau Art“ zurückblicken. Inzwischen wird die Bedeutung der Ausstellung immer größer und lockt Künstler wie Besucher aus weiter Entfernung an. 80 Künstlerinnen und Künstler konnte man auf der Ausstellung treffen und ihre Objekte sehen.
„Zu finden sind künstlerischen Arbeitens in all seiner Vielfalt. Stile, Materialien, Themen in einer Diversität und Kontroversität, wie es in einer offenen, diskursfreudigen, demokratischen Gesellschaft sein soll und sein muss“, wie Rodgaus Kulturdezernent Winno Sahm in seinem Grußwort erklärt. Bei der Eröffnung wies er auch darauf hin, dass Kunst Freiheit bedeutet: „Diktatoren mögen keine Kunst.“
80 Kunstschaffende aus nah und fern stellten ihre Gemälde, Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen zur Betrachtung und zur Diskussion. Nahezu ebenso vielen mussten wieder aus Kapazitätsgründen abgesagt werden. Etwa 30 der Ausstellenden erleben ihre Rodgauer Premiere, was Gabriele Ziegler, Mitarbeiterin der Rodgauer Agentur für Kultur, Sport und Ehrenamt und Hauptorganisatorin der „Rodgau Art“ besonders freute. „Dadurch werden auch jüngere Besucher angelockt.“
Obwohl das Abstrakte dominierte, war trotzdem ein breites Spektrum an Stilen und Darstellungsformen zu sehen. Ein Höhepunkt bei der Vernissage am Freitag, die wieder sehr gut besucht war, waren die Flamencotänze von Melanie Huertas, auf der Gitarre begleitet und besungen von ihrem Mann David, die viel Applaus ernteten. Während jeder Ausstellung wird geschaut, wo man am Stil oder im Ablauf etwas verbessern könnte. Eine Möglichkeit den Raumausdruck zu ändern, wurde Gabriele Ziegler durch die die Künstlerin Claudia Lingen und ihre „Malerei auf Seide“ geboten. Wer in den letzten Jahren die große Sporthalle betreten hat, dessen Blick viel auf sehr massive Skulpturen, oft auch sehr große. Diesmal waren es leichte Seidentücher, die sich langsam im Luftzug hin und her bewegten und der ganzen Halle etwas Leichtes verliehen. „Seidenmalerei ist eigentlich eher im Hobbykunstbereich zu finden“, erklärt die Organisatorin,“ aber die Arbeiten von Claudia Lingen haben mich überzeugt“.
Etwas Besonderes war auch auf der Bühne des großen Saals zusehen. Dort zeigte Eberhard Sacher seine Holz-Sägeobjekten, die in einzigartiger Technik erstellt werden. Zum festen Programm der „Rodgau Art“ gehören auch die beiden Führungen mit Kulturdezernent Winno Sahm und das Werkstattgespräch, das sich diesmal um das Thema Drucktechnik drehte.
(Text: ah)