Anwohner und Motorradverbände erarbeiten Maßnahmen zu Lärmreduzierung rund um den Großen Feldberg

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Symbolbild Motorrad (Foto: Johnnys_pic auf Pixabay)

Im Jahr 2022 wurde auf den Straßen rund um den Großen Feldberg ein Verkehrsversuch mit temporären Streckensperrungen für Motorradfahrer unternommen. Hierbei sollte festgestellt werden, ob sich dadurch die Lärmbelastung für Anwohner reduziert und wie sich die Verkehrsunfallzahlen entwickeln. Das Ergebnis des Gutachtens war eindeutig: Streckensperrungen für Motorradfahrer führen zwar zu einer Lärmminderung, allerdings reichen die ermittelten Lärmreduzierungen nicht aus, um eine dauerhafte Streckensperrung rechtssicher umsetzen zu können. Entscheidende Auswirkungen auf die Unfallzahlen gab es nicht.

Um dennoch einen gemeinsamen Weg zu finden, der alle Seiten zufriedenstellt, hat der Hochtaunuskreis zur Zukunftswerkstatt eingeladen, in der Ideen für eine Verbesserung der Lärmsituation rund um den Großen Feldberg entwickelt werden sollten. Dieses Angebot haben rund 40 Anwohnerinnen und Anwohner sowie Vertreterinnen und Vertreter von Motorradverbänden angenommen. Sehr zur Freude von Erstem Kreisbeigeordneten Thorsten Schorr: „Ich freue mich, dass Sie alle unserer Einladung gefolgt sind und damit Ihr Interesse an einem gemeinsamen Lösungsweg bekunden“, sagte er. Er sei überzeugt, dass eine Lösung nur miteinander gelingen könne und sei gespannt, was für Lösungswege in der Zukunftswerkstatt entwickelt werden.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden von Moderatorin Petra Boberg in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Dort konnten sie über die bereits bei der Infoveranstaltung zur Vorstellung des Gutachtens am 6. November eingebrachten Maßnahmenvorschläge diskutieren und weitere Ideen und Denkanstöße entwickeln. Diese wurden verschriftlicht und im Anschluss mit den Experten Philipp Herbold, Fachbereichsleiter Ordnungs-, Straßenangelegenheiten und Verwaltungsservice des Hochtaunuskreises, Oliver Link vom Polizeipräsidium Westhessen und Stefan Jacob, Dozent an der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit, in Bezug auf Machbarkeit besprochen. Gewünscht wurden unter anderem regelmäßige Aktionstage unter dem Motto „Laut ist out“, saisonale Lärmdisplays, Fahrbahnmarkierungen und Kampagnen mit der Bitte um mehr Rücksicht auf Anwohner. Die Vertreterinnen und Vertreter der Motorradverbände bekundeten ihr Interesse an einem gemeinsamen Lösungsweg und wollen die in der Zukunftswerkstatt entwickelten Ideen mittragen.

Nun wird die Umsetzung der Ideen im Detail geprüft: Was ist rechtlich möglich? Sind ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen verfügbar? Wer ist für welche Maßnahmen verantwortlich? Diese Fragen gilt es dabei zu klären. Das Ergebnis wird im Spätsommer 2025 bekannt gegeben. „Bis dahin hoffen wir, bereits einige Maßnahmen umgesetzt zu haben“, sagte Thorsten Schorr abschließend und versprach, dass der Hochtaunuskreis zu diesem Termin alle Beteiligten noch einmal einladen wird.

(Text: PM Hochtaunskreis)