Bevölkerungswachstum im Kreis Groß-Gerau durch Zuzug

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(Symbolfoto: Peggy_Marco auf Pixabay)

Kreis veröffentlicht Sozialdatenmonitor für 2023

Nach den Einwohnermelderegistern waren am 31. Dezember 2023 287.968 Personen mit Erstwohnsitz in einer Gemeinde oder Stadt des Kreises Groß-Gerau gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Bevölkerungszahl um 1372 Personen oder um 0,5 Prozent.

Auch im Jahr 2023 war der Zuzug alleinige Ursache für das Bevölkerungswachstum. Arbeitsmigration und Fluchtmigration ließen die Einwohnerzahl steigen. Der Saldo aus Geburten und Sterbefällen dagegen fiel im Berichtsjahr negativ aus (-484), da die Sterbefälle (2908) die Zahl der Geburten (2424) deutlich übertrafen. Diese Zahlen gehen aus dem Sozialdatenmonitor des Kreises hervor. Das Zahlenwerk listet weitere Daten und Entwicklungen auf.

Die Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und unter 65 Jahren hat Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Personen in dieser Altersgruppe nahm gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent auf 188.271 Personen zu und liegt damit unter dem Wachstum der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung lag 2023 bei 65,4 Prozent.

Zum 31. Dezember 2023 erhöhte sich die Beschäftigungsquote der örtlichen Bevölkerung auf 63,2 Prozent und umfasste 118.961 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort, d.h. mit einer Beschäftigung im Landkreis, stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1750 auf 102.185 Personen.

Arbeitslosigkeit gestiegen

Im Jahresdurchschnitt 2023 ist die Arbeitslosigkeit von 7596 auf insgesamt 8769 arbeitslos gemeldete Personen angestiegen. Den stärksten Anstieg gab es im Rechtskreis des SGB II (Bürgergeld, Grundsicherung für Arbeitslose). Hier wurde mit 5870 Arbeitslosen der höchste Wert seit 2016 registriert. Nach eigener Berechnung ist der Anteil der Arbeitslosen in der Grundsicherung an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent gestiegen.

Bürgergeld beziehen außer den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten auch die nicht erwerbsfähigen Mitglieder der Bedarfsgemeinschaften, z.B. Kinder. So empfingen im Vergleich zum Vorjahr 6,1 Prozent mehr Personen Bürgergeld. Die Zahl der Regelleistungsberechtigten stieg im Jahresdurchschnitt um 1151 auf 19.887.

Am 1. Januar 2023 ist die Wohngeld-Plus-Reform in Kraft getreten. Der Kreis der Anspruchsberechtigten hat sich deutlich erweitert und auch der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch ist gestiegen. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes nahm die Zahl der reinen Wohngeldhaushalte im Landkreis im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 3155 zu.  Der durchschnittliche Wohngeldanspruch stieg um 150 auf 419 Euro.

Hintergrund zum Sozialdatenmonitor

Im Jahr 2006 erteilte der Kreistag den Auftrag, mit dem Sozialdatenmonitor die fachbezogene Berichterstattung zu ergänzen und damit eine kontinuierliche, fachbereichsübergreifende Beobachtung der sozialen Lage im Kreis zu ermöglichen. Der Sozialdatenmonitor wird jährlich in den fachlichen und politischen Gremien vorgestellt. Seine Daten dienen als Grundlage für die Bewertung der Sozialstruktur, Prognosen, Beobachtungen und für die Antragstellung auf Drittmittel. Er wird kreisweit eingesetzt und verwendet.

In vier Teilen werden im Sozialdatenmonitor Daten zu Bevölkerung, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, Sozial- und Transferleistungen sowie die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten dargestellt.

Der aktuellste Bericht mit den Zahlen von 2023 steht auf der Internetseite des Kreises unter Gesellschaft – Soziales – Sozialplanung/Berichterstattung bereit.

(Text: PM Kreis Groß-Gerau)