Kulturliebhaber wissen nur zu gut, welchen geistigen Reichtum Mythologie birgt. Zugegebenermaßen ist die historische Korrektheit der verschiedenen Geschichten zweifelhaft. Unabhängig davon steht außer Frage, dass es sich um gute Erzählungen handelt. Tatsächlich gibt es einige Bücher, die weltweit an Bekanntheit erlangt haben. Schauen wir uns einige der bedeutendsten Werke an.
Odyssee von Homer
Die griechische Mythologie diente als Inspiration für viele Filme, Serien und Spiele. Wenn es ein Buch gibt, das alle anderen in den Schatten stellt, ist es ohne Frage die Odyssee von Homer. Das weltberühmte Epos der europäischen Literatur erzählt die Geschichte des Helden Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg die Heimreise antritt. Besagte Heimreise stellt sich als eine gewaltige Irrfahrt heraus. Während dieser Irrfahrt muss sich Odysseus allen möglichen Herausforderungen stellen, darunter unterschiedliche Kreaturen aus der griechischen Sagenwelt. Durch Klugheit, List und Tapferkeit gelingt es ihm am Ende, nach Hause zu kommen, wo sein Hund bereits auf ihn wartet.
Das Buch der Toten
Wie die Odyssee von Homer hat auch das Buch der Toten zahlreiche Medien inspiriert. Als Book of Dead ist es sogar als Slot-Game in Online-Casinos zu finden. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass es sich um ein Werk aus der ägyptischen Mythologie handelt. Streng genommen haben wir es nicht mit einem einzelnen Buch, sondern mit einer Sammlung unterschiedlicher Rituale, Sprüche und Texte zu tun. Sie alle wurden im Alten Ägypten verwendet, um die Toten auf ihrer Reise ins Jenseits zu begleiten. Eines der zentralen Elemente des Buchs ist das Seelenwiegen. Beim Seelenwiegen wird das Herz der Toten gegen die Feder der Göttin Maat gewogen, um zu entscheiden, ob der Verstorbene würdig ist.
Popol Vuh der Maya
In der südamerikanischen beziehungsweise mesoamerikanischen Mythologie gilt es, Popol Vuh – das heilige Buch der Maya – zu nennen. Es enthält neben der Schöpfungsgeschichte auch allerlei Mythen über verschiedene Götter und die Menschen. Wie in der griechischen Mythologie umfasst Popol Vuh viele Heldengeschichten. Das Buch ist bis heute eines der zentralen Werke zur Erforschung der Religion der Maya.
Die nordische Edda
Bei der nordischen Edda wird zwischen der älteren und der jüngeren Edda unterschieden, wobei beide Hauptwerke die nordische Mythologie überliefern. Sie alle erzählen Geschichten über die beiden Brüder Thor und Loki, wobei Thor der ehrenhafte Beschützer und Loki der listige Trickster ist. Eine wichtige Rolle spielt auch Odin, der Göttervater. Eine der bekanntesten Geschichten der nordischen Edda ist die Prophezeiung der Seherin, die neben dem goldenen Zeitalter der Götter auch über deren Untergang berichtet.
Gilgamesch-Epos
Von allen mythologischen Werken, die bis heute überliefert wurden, ist das Gilgamesch-Epos das älteste. Es stammt aus Mesopotamien – dem heutigen Irak – und erzählt die Geschichte von Gilgamesch. Gilgamesch ist der König von Uruk und pflegt eine enge Freundschaft mit Enkidu. Als Enkidu stirbt, begibt er sich auf die Suche nach einem Mittel zur Unsterblichkeit. Dabei muss er sich vielen gefährlichen Prüfungen stellen. Das Gilgamesch-Epos behandelt zentrale Themen wie Freundschaft, Tod und Vergänglichkeit. Bis heute gilt es als zeitloses Werk, das die menschliche Suche nach einem Sinn thematisiert.
Ovids Metamorphosen
Ovids Metamorphosen sind ein bedeutendes Werk der römischen Mythologie, das genau genommen nicht nur ein Buch, sondern gleich 15 Stück mit mehr als 250 Mythen aus Griechenland und Rom umfasst. Das zentrale Thema dieser Mythen ist die Verwandlung, woher auch der Titel des Werks stammt. Neben Menschen werden auch Tiere und sogar Götter verwandelt. Die Stimmung der Mythen ist dabei immer unterschiedlich. Während manche einen eher ironischen Ton haben, sind andere um einiges tragischer. Einer der berühmtesten Mythen ist der von Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt.