Rund 4,1 Millionen Euro will die Gemeinde Eppertshausen in diesem Jahr für Investitionen ausgeben. Bei einem geplanten und von den Gemeindevertretern so beschlossenen Haushaltsvolumen von 19,6 Millionen soll also jeder fünfte Euro in investive Maßnahmen fließen. All das soll aus dem laufenden Etat und ohne Kreditaufnahme gelingen – in der Hoffnung, das derzeit kalkulierte Haushaltsdefizit von rund 1,4 Millionen Euro werde Ende 2025 real mal wieder deutlich geringer ausfallen, so dass im besten Fall nicht mal die Rücklage angegriffen werden miss. Doch in was will die Kommune mit dem Storch in den nächsten Monaten genau investieren? Was sind die größten Batzen? Und welches Dauerprojekt kann entgegen bisheriger Planungen wohl erst 2027 statt 2026 abgeschlossen werden?
Die Antwort auf die letztgestellte Frage spricht zugleich den größten investiven Posten im Jahr 2025 an – und auch den größten der Vorjahre sowie noch mindestens den von 2026: Die Sanierung der Gehwege im Zuge des Glasfaser-Ausbaus lässt sich die Gemeinde in Summe einen mittleren siebenstelligen Betrag kosten. In der Übersicht der größten Investitionen dieses Jahres steht der Gehwege-Ausbau erneut mit weitem Abstand an der Spitze: 1,5 Millionen Euro hat das Rathaus 2025 dafür vorgesehen.
Besonders die Pauschalität, mit der die Gemeinde die Bürgersteige und barrierefreien Absenkungen vornimmt, stößt seit langem auf Kritik. Gerade SPD und FDP sähen das Geld zumindest teilweise anderweitig besser investiert – die Genossen etwa in den Klimaschutz, die Liberalen in Straßensanierungen. Die Kritik am umfassenden Gehwege-Ausbau führte auch dazu, dass die Fortschreibung des Eppertshäuser Investitionsprogramms Anfang des Jahres einige Gegenstimmen in der Gemeindevertretung erntete. Die absolute Mehrheit der CDU stand in dieser Frage jedoch ein weiteres Mal stabil.
Bislang sollte 2026 die letzte Etappe des Gehwege-Ausbaus, der durchs Aufreißen vieler Trottoirs im Zuge des Glasfaser-Ausbaus in den Augen seiner Befürworter aktuell gesteigerten Sinn macht, vonstatten gehen. Unter anderem die Bürgersteige in der Abteistraße und der Waldstraße sollen noch an die Reihe kommen. Statt Ende 2026 deutet sich mittlerweile aber eine halbjährige Verzögerung der Bauarbeiten an. Inzwischen rechnet die Verwaltung damit, das mehrjährige Kapitel der Gehwege-Modernisierung erst Mitte 2027 abschließen zu können.
In der Liste der sechsstelligen Investitionen befinden sich 2025 Posten für den Ankauf von Grundstücken, Modernisierungen der Kläranlage und ein ganzes Maßnahmenbündel für die Kita Sonnenschein. In die von der Gemeinde betriebene Einrichtung sollen 291 500 Euro fließen. Sie teilen sich auf in Geld für eine Dacherneuerung (130 000 Euro), eine Photovoltaik-Anlage (85 000 Euro), zusätzliche Ausstattung (46 500 Euro) und eine neue Heizung (30 000 Euro).
Darüber hinaus soll das Rathaus dieses Jahr für 100 000 Euro eine Klimaanlage und die Feuerwehr für 195 000 Euro einen neuen Einsatzleitwagen bekommen. Für die Erneuerung einer morschen Holzbrücke am Sportzentrum sind 50 000 Euro eingeplant, für den Ankauf eines mobilen Containers für die naturnahe Kita noch mal der gleiche Betrag. Weitere 50 „Riesen“ sieht die Gemeinde außerdem vor, um auf einer Grünfläche nahe der Bahnstrecke Garagen als Lager für lokale Vereine (samt Zufahrt) zu errichten. Vor allem Kerbverein und Kolpingsfamilie haben noch Bedarf angemeldet.
(Text: jedö)