Um dem drohenden Pflegenotstand entgegen zu wirken, hat der Kreis Bergstraße gemeinsam mit zahlreichen weiteren Akteurinnen und Akteuren im vergangenen Jahr die Pflegekampagne 2024 durchgeführt. Mit unterschiedlichen Aktionen und Maßnahmen wurde über die Vielfalt des Pflegeberufs informiert, das Bewusstsein für dieses gesellschaftlich bedeutsame Berufsfeld gestärkt sowie Interessierte für den Einstieg in Pflegeberufe angesprochen.
Breitgefächertes Programm stärkte das Interesse an Pflegeberufen
„Wir haben mit neun Veranstaltungen und Aktivitäten einen Raum für Interaktion und Austausch rund um Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich geschaffen“, sagte Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach. So wurden bei „Pflege – Ein Beruf für mich?“ die Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege im Kreis Bergstraße vorgestellt. Beim Pflegetisch wurde über die Mitarbeiterqualifizierung und -wertschätzung sowie deren Fördermöglichkeiten gesprochen. Neun Pflegeheime sowie vier Kliniken öffneten darüber hinaus ihre Türen, um die Arbeit im Altenheim und die Inhalte der Pflegefachkraftausbildung vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler bekamen zusätzlich Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Krankenhauses. Jungs konnten sich speziell am „Boys‘ Day“ über den Beruf des Pflegefachmanns informieren. Zudem beteiligte sich der Kreis Bergstraße an der parallel durchgeführten Aktionswoche des Rhein-Neckar-Kreises zur Pflegeausbildung.
Mit dabei bei der Auftaktveranstaltung zur Pflegekampagne 2024 waren neben dem hauptamtlichen Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf – zu diesem Zeitpunkt zuständiger Dezernent – auch die Schulleitung des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (bzg), Marlene Didion-Seehaus, die Schulleitung der Gesundheitsakademie Bergstraße (GAB), Gudrun Statz, die stellvertretende Schulleitung der Pflegeschule maxQ. Heppenheim, Christine Kaiser, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Bergstraße Alexandra Schmitt, der damalige Geschäftsführer der AWO Bergstraße, Sebastian Parker sowie die Fachstelle- Leben im Alter des Kreises Bergstraße, vertreten durch Alexandra Löchelt und Christina Arnold. Angesprochen wurden Berufseinsteiger, Quer- oder Wiedereinsteiger und Menschen, die ihren Pflegeabschluss im Ausland erworben haben und diesen in Deutschland anerkennen lassen möchten.
Vorurteile gegenüber den Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf sitzen trotz allem tief
„Wir ziehen eine sehr positive Bilanz aus der Pflegekampagne 2024. Es ist uns gemeinsam mit den Kooperationspartnern gelungen, die Pflegeberufe und vor allem die vielen Chancen und positiven Seiten dieses Berufsfeldes in die Öffentlichkeit zu bringen. Vereinzelt sind auch direkt junge Menschen für den Beruf gewonnen worden“, resümierte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach. Dennoch säßen die Vorurteile gegenüber den Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf trotz allem tief. „Es ist ein langer Prozess, diese Berufe weiter aufzuwerten und klarzumachen, dass sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan hat – unter anderem bei der Bezahlung. So gehört das Ausbildungsgehalt bei Pflegeberufe heute zu einem der höchsten im Land“, erklärte die Dezernentin.
Aufklärungsaktionen für den Pflegeberuf sollen auch in Zukunft fortgeführt werden, beispielsweise im Rahmen der YOLO-Days an den Bergsträßer Schulen sowie auf Ausbildungsmessen. Aktuell ist für Interessierte die Wanderausstellung vom 14. bis 28. Mai im Bürgerbüro in Neckarsteinach (Hauptstraße 7) zu sehen. Organisiert wurde sie von der Fachstelle Leben im Alter des Kreises Bergstraße.
Weitere Informationen, auch zu künftigen Veranstaltungen zum Thema Pflegeberuf, gibt es unter www.plattform-pflege.de.
(Text: PM Kreis Bergstraße)