
Im vergangenen Jahr hat die Stadt Offenbach in den Stadtteilen Bieber und Bürgel zahlreiche Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet, um Radfahrenden eine sichere und direkte Wegeverbindung zu ermöglichen. Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß erklärt: „Es ist mir wichtig, den Radverkehr in Offenbach sicherer und attraktiver zu gestalten“. Einbahnstraßen ohne Freigabe zwingen Radfahrende oft zu langen Umwegen oder riskanten Alternativrouten, was die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen kann. „Wir haben diese Maßnahme mit großer Sorgfalt umgesetzt“, blickt Groß zurück. „Dabei stand die Verkehrssicherheit immer an erster Stelle. Alle Straßenabschnitte wurden vor der Freigabe sorgfältig geprüft, um eine sichere Nutzung für alle Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten. Die Rückmeldungen der Radfahrenden sind durchweg positiv.“
Zusätzlich wurden umfangreiche Markierungs- und Beschilderungsmaßnahmen durchgeführt, um die Verkehrssicherheit und die gegenseitige Rücksichtnahme zu erhöhen. Eine Abfrage bei der Polizei ergab, dass seit der Einführung der neuen Regelung keine Unfälle aufgenommen wurden, die im Zusammenhang mit der neuen Verkehrsregelung stehen. Die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr basiert auf der 2021 novellierten Straßenverkehrsordnung (StVO), die Kommunen dazu verpflichtet, Radfahrenden die Durchfahrt in Gegenrichtung zu ermöglichen, sofern unter anderem die Straßenbreite ausreichend ist und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer gilt.
Bessere gegenseitige Wahrnehmung im Straßenverkehr
Neben der Schaffung neuer und effizienterer Radrouten trägt die Maßnahme auch zu einer besseren gegenseitigen Wahrnehmung im Straßenverkehr bei. Die Erfahrung zeigt, dass eine erhöhte Sichtbarkeit von Radfahrenden die Aufmerksamkeit der Autofahrenden erhöht und damit die Sicherheit von allen Verkehrsteilnehmenden verbessert.
Die Erfahrungen in Offenbach decken sich mit den Ergebnissen einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt – Berichte der BASt – Verkehrssicherheit in Einbahnstraßen mit gegengerichtetem Radverkehr) sowie einer des Gesamtverbands Deutscher Versicherungen (Fahrradstraßen und Einbahnstraßen).
Für den motorisierten Verkehr entstehen durch diese Regelung keine Nachteile. Die Fahrbahnbreite wurde so bemessen, dass ein sicheres Miteinander gewährleistet bleibt.
Trotz der positiven Rückmeldungen wird die Stadt Offenbach die Situation weiterhin genau beobachten. Der Austausch mit der Polizei sowie den Bürgerinnen und Bürgern wird fortgeführt, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu ergreifen.
(Text: PM Stadt Offenbach)