Freudige Nachrichten aus dem Menschenaffen-Haus Borgori-Wald: Am 28. April wurde im Frankfurter Zoo ein kleiner Bonobo-Junge geboren. Mutter ist die zehnjährige Ayebi. Einen Namen hat das Jungtier noch nicht.
„Es freut mich sehr, dass es nun wieder Nachwuchs bei den beliebten Bonobos gibt“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Trotz ihrer enormen Bedrohung im Freiland sind Bonobos eher selten in Zoos zu sehen. Der Zoo Frankfurt spielt allerdings schon lange eine wichtige Rolle in der Haltung und Zucht der kleinsten Menschenaffenart, denn schon 1962 gelang hier die erste Zucht dieser Art in menschlicher Obhut weltweit.“
Die Frankfurter Bonobo-Gruppe besteht aus insgesamt 19 Tieren, bestehend aus elf Weibchen, sieben Männchen und dem neu geborenen Jungtier. Ayebi kam 2023 aus dem Zoo in Apeldoorn, Niederlande, nach Frankfurt. „Die zehnjährige Ayebi hat zum ersten Mal Nachwuchs“, erläutert Kuratorin und stellvertretende Zoodirektorin Dr. Sabrina Linn. „Das Jungtier wird von ihr bestens umsorgt. Wer der Vater ist, ist nicht mit Sicherheit zu sagen“. Vier Männchen kommen dafür in Frage: Heri, Nyota, Panisco oder Sambo.
Bonobos, die nur in der Demokratischen Republik (DR) Kongo in Zentralafrika vorkommen, werden von der globalen Naturschutzorganisation IUCN als stark gefährdet eingestuft. Der Gesamtbestand im Freiland wird auf weltweit nur noch rund 30.000 bis 50.000 Tiere geschätzt.
Seit 2007 setzt sich ein Team der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) für den Schutz des Lomami Nationalparks in der DR Kongo ein. Der Nationalpark umfasst eine Fläche von fast 9000 Quadratkilometern und ist das Herzstück der 40.000 Quadratkilometer großen Naturlandschaft zwischen den Flüssen Tshuapa, Lomami und Lualaba, in dem neben Bonobos auch Waldelefanten, Riesenschuppentiere und Okapis leben.
Der vom Frankfurter Stadtparlament im April dieses Jahres beschlossene Masterplan „Zookunft2030+“ sieht zukünftig im Südwesten des Zoogeländes, angrenzend an die bestehenden Bonobo-Anlagen, einen Bereich vor, der dem Lomami Nationalpark und der Arbeit der ZGF vor Ort gewidmet ist. „Der Frankfurter Zoo soll zukünftig ein Schaufenster in die Projektgebiete der ZGF sein, mit dem Ziel, Zusammenhänge deutlich zu machen. Damit etabliert sich der Frankfurter Zoo noch stärker als bisher als Multiplikator und Akteur im Natur- und Artenschutz“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.
(Text: PM Zoo Frankfurt am Main)