Der Kreis Offenbach wird die Beschilderung seines kompletten Radwegenetzes überarbeiten und, wo es nötig scheint, auch erneuern. Ziel ist es, die Orientierung für Radfahrende zu verbessern und die Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Nach dem Check der Hinweistafeln an Wiesen, Feldern, im Wald sowie in den 13 Kommunen werden Fachleute in den nächsten vier Monaten die Beschilderung des rund 520 Kilometer langen Radwegesystems modernisieren. „Mit der Überprüfung und Erneuerung der rund 5.600 Einzelschilder schaffen wir Klarheit, verbessern die Sicherheit und ebnen den Weg zu einem besseren Klimaschutz“, sagte Kreisbeigeordneter Alexander Böhn am Montag in Dietzenbach beim Start der Aktion und der Vorstellung eines der neuen Schilder.
Verlässliche und intuitive Beschilderung
Immer mehr Menschen steigen aufs Rad um und sorgen durch eine abgasfreie und gesunde Fortbewegung für weniger Schadstoffemissionen. Das Rad wird in den Kommunen häufig für kurze Wege genutzt, doch vor allem in der warmen Jahreszeit fahren viele Menschen auch mit dem Rad kilometerweit zur Arbeit, oftmals mit Unterstützung eines Elektromotors. „Um das Radfahren noch attraktiver zu machen, reichen gut ausgebaute Wege nicht aus, sondern wir brauchen auch eine ausgezeichnete Beschilderung, die zeigt, wo es langgeht und wie weit es bis zum Ziel ist. Wir schaffen mit der Erneuerung eine verlässliche und intuitive Beschilderung, die sich an den aktuellen Mobilitätsbedürfnissen orientiert“, so Kreisbeigeordneter Alexander Böhn.
Das bisherige Beschilderungssystem im Kreis Offenbach stammt in großen Teilen noch aus den 1990er Jahren. Seitdem haben sich Siedlungs- und Infrastruktur und damit auch die Wege in und zwischen den Orten verändert. Es gibt viele Gründe für ein umfangreiches Update der Schilder. Die Modernisierung ist auch wegen neuer Wohn- und Gewerbegebiete, Umgehungsstraßen und Bahnstrecken notwendig. Außerdem sind einige Hinweistafeln durch Stürme in den Wäldern beschädigt worden. Hinzukommen zusätzliche Radrouten wie beispielsweise die RMV-Routen 1 und 9 („Rhein-Main-Vergnügen“) oder der neue Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt, der durch den Westen des Kreises verläuft.
Rund 5.600 einzelne Wegweiser an 1.200 Standorten
Auf der 520 Kilometer langen Radwegestrecke stehen an 1.200 Standorten rund 5.600 einzelne Wegweiser, die alle überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. An 23 Standorten im Kreisgebiet werden die Wegweiser komplett demontiert und ersetzt. Der Kreis lässt rund 100 Standpfosten neu aufstellen, genau 907 Schilder neu befestigen und 54 alte neu ausrichten oder ummontieren. Sträucher und Äste, die Schilder verdecken, werden zurückgeschnitten. Auf dem Plan steht außerdem eine gründliche Reinigung von etwas mehr als 400 Wegweisern, die stark verschmutzt sind. Die Aktion mit der Analyse, der Prüfung der Alltagstauglichkeit und der Umsetzung der Modernisierungsvorschläge kostet den Kreis rund 200.000 Euro. Knapp zwei Drittel der Summe werden mit dem Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“ des Landes finanziert. Alle Schilder sind einheitlich gestaltet und in das landesweite „Radverkehrswegweisungskataster“ integriert.
Ob mit E-Bike oder ohne Strom, mit kraftvollem Strampeln, der Kreis Offenbach bietet aufgrund seiner Topografie ideale Bedingungen für sportliche, entspannte und alltagstaugliche Radtouren. Der Kreis liegt in einer weitgehend flachen Ebene ohne nennenswerte Steigungen oder Berge. Dies macht das Radfahren besonders attraktiv für Familien, Seniorinnen, Senioren, Freizeitradlerinnen und -radler, aber auch für Berufspendlerinnen und -pendler, die auf umweltfreundliche Mobilität setzen.
Viele attraktive Radtouren
Zu dem gut ausgebauten Netz im Kreis Offenbach gehören viele attraktive Radtouren wie etwa entlang der Regionalschleife der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute, der Regionalparkwege, der Hessischen Radfernwege oder auf dem Mainuferweg. 44 Prozent der Fläche des Kreises bestehen aus Wald – ein hoher Anteil, der nicht nur für frische Luft und ein angenehmes Klima sorgt, sondern auch zahlreiche schattige Wege für Radtouren bietet. Ob durch weitläufige Waldgebiete, entlang malerischer Bäche mit Biberbauten oder durch charmante Ortschaften – die abwechslungsreichen Routen auf zwei Rädern bieten für jeden Geschmack das Richtige. „Mit dem weit verzweigten Radwegenetz und den modernisierten Wegweisern verbinden wir auf perfekte Weise Natur, Bewegung und nachhaltige Mobilität. Wer gerne in die Pedale tritt, findet im Kreis Offenbach beste Voraussetzungen, um aktiv zu sein und gleichzeitig die landschaftlichen Reize zu genießen“, sagt Kreisbeigeordneter Alexander Böhn.
Weitere Informationen gibt es unter www.kreis-offenbach.de/Radwege.
(Text: PM Kreis Offenbach)