
Verkehrsdialog der Standort Initiative Neues Niederrad (SINN)
Rund 50 Bürger diskutierten am Montagabend im neuen Bürogebäude „Prisma“ im Lyoner Quartier mit dem Frankfurter Dezernenten für Mobilität, Wolfgang Siefert, die Verkehrssituation im Lyoner Quartier. Neben dem neuen Frankfurter Masterplan Mobilität ging es darum, wie sich im Quartier Interessenkonflikte zwischen Anwohnern, Pendlern und Besuchern lösen lassen.
„Wir freuen uns über den bisherigen Strukturwandel, von ein paar hunderten ist das Quartier auf 8.000 Einwohner angewachsen. Vor allem im Verkehrsbereich wünschen wir uns daher weitere Veränderungen, um den Mobilitätsbedürfnissen dieser Menschen gerecht zu werden“, äußerte sich der Vorsitzende der SINN, Dr. David Roitman. „Die Voraussetzungen dazu sind gut. Das Quartier bietet viele öffentliche Freiflächen und breite Straßen, die es ermöglichen moderne und innovative Konzepte durchzusetzen. Wir möchten harmonische und bessere Bedingungen für alle schaffen.“
Im Dialog mit den Bürgern sprach der Frankfurter Dezernent für Mobilität Wolfgang Siefert über den aktuellen Masterplan Mobilität und die Bemühungen der Stadt jedem Verkehrsteilnehmer seinen Platz einräumen. „Unsere nachhaltige Mobilitätsstrategie ist unter Beteiligung einer großen Öffentlichkeit mit über 3.000 Bürgerinnen und Bürgern entstanden. Im Fokus stehen die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, die im Zentrum aller unsere Konzepte stehen.“
Die Herausforderungen sind der Stadt bekannt: fehlende Querungsmöglichkeiten auf der Lyoner Straße, eine angespannte Parksituation durch die Nähe zum Stadion und dem Flughafen und viele Baustellen, so wie in der ganzen Stadt. Hier werden digitale Informations-Lösungen Abhilfe schaffen, die dazu beitragen den Verkehr effizienter zu machen. Auch ein physisches Parkleitsystem und die Öffnung weiterer Tiefgaragen oder Parkhäuser für die Öffentlichkeit sind in Planung.
Zeitgleich wies der Dezernent darauf hin, dass das Quartier mit dem aktuellen S-Bahn- und Straßenbahnanschluss sowie dem Quartiersbus bereits umfassend erschossen ist. Perspektivisch ist ein neuer Halt „Lyoner Quartier“ für die Straßenbahn auf Höhe der Saonestraße geplant, der die Anbindung weiter verbessert. Der Ausbau und die intelligente Steuerung von Ampelanlagen optimieren den Verkehrsfluss weiter.
„Ich freue mich über das Engagement der Initiative SINN, die den Wandel der Bürostadt zum Lyoner Quartier als gemischtes Wohn- und Arbeitsviertel vorantreibt. Eine entsprechende Mobilitätsplanung, die der Vielfalt der Nutzungen Rechnung trägt, ist mir ein großes Anliegen“, so Wolfang Siefert.
Um alle Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen, werden Flächen benötigt, auf denen sich der Verkehr abspielen kann. Viele davon sind auch in privater Hand. Dr. Roitman bat die Stadt darum, das Gespräch zu suchen. Viele Projektentwickler und Eigentümer seien gegenüber einer Öffnung ihrer Wege positiv eingestellt. Die WISAG stellt bereits außerhalb der Bürozeiten ihre Parkplätze zur Verfügung. Einen weiteren Schritt macht die Sonar Real Estate. Mit dem neuen Prisma soll das Quartier weiter zusammenwachsen, wie Holger Hosang berichtete. „Im Erdgeschoss sollen künftig ein Restaurant und ein Fitnessstudio öffnen. Damit wollen wir das Bürogebäude nachhaltig beleben.“ Vor allem für Fußgänger wird das Prisma als Abkürzung zwischen S-Bahn Haltestelle und dem Quartier interessant werden.
Die Standort Initiative Neues Niederrad möchte die Bürger weiterhin aktiv an der Quartiersentwicklung teilhaben lassen. Bei einer gemeinsamen Busrundfahrt mit dem Planungsdezernenten Professor Gwechenberger am 2. September haben die Bürger eine Gelegenheit, sich über die Planungen und künftigen Angebote zu informieren. Am 23. September geht es beim SINN-Schul-Dialog um die Pläne für eine Grundschule im Quartier.
(Text: PM SINN)